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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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denn vor der Welt verstecken?«
    Das Mädchen holte eine Pfanne aus dem Schrank. Sie kicherte plötzlich. »Es kommt mir eher darauf an, andere zu verstecken«, meinte sie.
    »Da komme ich nicht mit.«
    Das Mädchen schlug ein paar Eier in die Pfanne. Dann schaute sie mich an. Ein wehmütiges Lächeln umspielte plötzlich ihre vollen Lippen. »Lassen wir das!« meinte sie. »Im Grunde ist es zum Kotzen.«
    Wir frühstückten zusammen. Es war alles da, sogar Rühreier mit Schinken. Plötzlich hörte ich einen Wagen näher kommen. Er stoppte vor dem Haus. Die Fensterläden der Küche waren noch geschlossen. Ich konnte nicht sehen, ob es Phil war.
    Margie Sullivan war blaß geworden. »Das ist Bob«, flüsterte sie. »Mit meinem Thunderbird! Ich höre es am Motor. Was sollen wir tun?«
    Ich sprang auf. »Gehen Sie hinaus, und lassen Sie ihn rein!« sagte ich. »Verschweigen Sie ihm, daß Sie Besuch haben! Sie brauchen sich nicht vor ihm zu fürchten. Ich greife ein, sobald es für Sie mulmig wird. Aber rühren Sie nicht die Pistole an, die in der Diele liegt!«
    In diesem Moment ertönte der Gong. Margie Sullivan öffnete die Haustür, nachdem ich ins Wohnzimmer geschlüpft war.
    Ich hörte ein heftiges Klatschgeräusch. Das Girl stieß einen halblauten Schmerzensschrei aus und stolperte zurück. »Rühr mich nicht an!« schrie sie.
    »Du kannst noch mehr Ohrfeigen von dieser Sorte haben«, drohte Hollywood-Bob. »Und ein paar Extras dazu, von denen du dir im Moment nichts träumen läßt…«
    »Ich hasse dich!« stieß das Mädchen hervor. »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Ich möchte die anderen Klunkern abholen. Diesen Dreck kannst du behalten.«
    Margie Sullivan ging auf die Wohnzimmertür zu. Ich verbarg mich rasch hinter der Lehne eines Ohrensessels. Die Tür flog auf. Ich sah im Spiegel, wie Hollywood-Bob das Mädchen am Haar packte.
    »Ich reiße sie dir einzeln heraus«, drohte er und zog den Kopf des Mädchens nach hinten. »Wenn ich mit dir fertig bin, paßt dir keine Perücke mehr.«
    Gerade, als ich hinter dem Sessel hervorspringen wollte, stieß der Kerl das Mädchen zurück. Er machte auf den Absätzen kehrt und stürmte aus dem Zimmer, als seien tausend Teufel hinter ihm her. Ich richtete mich auf und erfaßte zu spät, daß er mich in dem Spiegel gesehen hatte.
    Margie Sullivan taumelte gegen den Türrahmen. Sie fiel mir in die Arme, als ich Hollywood-Bob einzuholen versuchte. Ich fing sie auf und geleitete sie zu einem Sessel. In den Augen des Mädchens standen Tränen der Wut und des Schmerzes.
    »Ich bringe ihn um!« versicherte sie keuchend und schaute mich an.
    Ich sprintete dem Gangster hinterher. Er sprang geradewegs von der Holzgalerie in den Wagen. Da der Motor noch lief, hatte er keine Mühe, den Thunderbird mit einem Satz starten zu lassen. Schlingernd und mit heulenden Reifen raste der Wagen davon.
    Ich kehrte in das Wohnzimmer zurück. »Sind Sie verletzt?« erkundigte ich mich besorgt.
    Margie Sullivan schüttelte den Kopf. »Ach was, ich bin nicht aus Marzipan. Aber daß der Schuft den Nerv hatte, noch einmal zurückzukommen…«
    »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen«, tröstete ich das Mädchen. »Ich weiß, wo er wohnt. Ich knöpfe ihn mir persönlich vor. Es genügt, daß Sie mich mit einer Anzeige unterstützen.«
    Margie Sullivan hob den Kopf und schaute mich an. In ihren großen graublauen Augen war ein seltsamer Ausdruck, den ich nicht zu deuten wußte.
    »Das ist unmöglich«, sagte sie nach kurzer Pause. »Ich kann ihn nicht anzeigen.«
    Ich setzte mich ihr gegenüber. »Wie wollen Sie denn Ihren Wagen zurückbekommen?« fragte ich sie.
    Auf der Schwelle drehte sich Margie Sullivan um. Ihre Augen blitzten zornig. »Begreifen Sie denn nicht, wer und was ich bin?« fragte sie erregt. »Ich birf ein Callgirl. Ich weiß, daß es die meisten wohlhabenden Geschäftsleute nicht schätzen, ihre Seitensprünge in der Stadt zu machen. Sie leben in beständiger Furcht, erwischt zu werden. Darauf spekuliere ich. Deshalb habe ich die Farm gekauft. So, nun wissen Sie’s.«
    »Ich würde mir die Farm gern einmal ansehen«, sagte ich.
    »Sorry«, meinte das Girl. »Ich habe die Schlüssel für die Nebengebäude noch nicht bekommen. Sie sind abgeschlossen.«
    »Wie kommt das?«
    Margie Sullivan zuckte die Achseln und setzte sich mir gegenüber. »Der Makler hat versprochen, sie mir herauszubringen. Bis jetzt hat er sich nicht blicken lassen.«
    »Wie heißt der Makler?«
    »Bratton. Sein

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