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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wagen gekommen ist.«
    »Allein?«
    »Ja. Haben Sie ihm den Schlitten geliehen? Er fährt sonst immer mit seinem Cadillac«, meinte der Hausmeister. Ich schaute mich um. Der Cadillac stand in der Nebenbox.
    »Ich habe versucht, Mr. Waylor herauszuklingeln«, sagte ich. »Aber er meldete sich nicht.«
    »Er wird noch schlafen, Mister.«
    »Ich habe das Gefühl, daß da oben etwas nicht stimmt«, sagte ich und zeigte dem Hausmeister meine ID Card. Das Mißtrauen auf seinem Gesicht machte respektvollem Staunen Platz.
    »Soll ich den Zweitschlüssel holen?« erbot er sich. »Wir könnten ja mal nachsehen, ob Sie recht haben.«
    »Kein schlechter Gedanke«, sagte ich. Der Hausmeister hastete davon. Wenige Minuten später stand ich mit ihm vor Waylors Apartment. Der Hausmeister hatte sich inzwischen vorgestellt. Er hieß Forrest.
    Er fummelte am Schloß herum und schaute mich dann verdutzt an. »Der Schlüssel steckt von innen, Sir«, stellte er fest.
    Ich klingelte. Ich drückte den Zeigefinger fast eine halbe Minute auf den Knopf, dann ließ ich ihn los. In der Wohnung rührte sich nichts.
    »Was machen wir jetzt?« fragte der Hausmeister.
    »Holen Sie Ihren Werkzeugkasten, bitte! Und etwas Draht. Ich denke, daß sich das Problem rasch lösen läßt.« Forrest brauchte nur zwei Minuten, um den Werkzeugkasten zu besorgen, und ich schaffte es in weiteren zwei Minuten, den Schlüssel aus dem Schloß in die Wohnungsdiele zu stoßen. Forrest öffnete die Wohnungstür. Wir traten ein.
    In der Diele war es dunkel. Ich knipste das Licht an. Forrest zeigte mir die Tür zum Schlafzimmer. Ich klopfte einige Male dagegen, dann öffnete ich sie.
    Waylor lag im Bett. Er hatte das Gesicht in das Kopfkissen gewühlt und die geblümte Steppdecke bis zu den Knien hinabgeschoben. Offenbar war er todmüde nach Hause gekommen, denn er hatte darauf verzichtet, seinen Pyjama anzuziehen. Er hatte sich in seiner Unterwäsche ins Bett gelegt.
    »Na, Gott sei Dank«, seufzte Forrest erleichtert. »Alles okay! Mann, hat der einen Schlaf. Soll ich ihn wecken?«
    Ich trat an das Bett heran und beugte mich über Waylor. Er lag völlig bewegungslos. Ich berührte seine Schulter. Sie war eiskalt.
    »Hat er gekokst?« fragte Forrest unsicher. »Ist er noch im Tran?«
    »Er ist tot«, sagte ich.
    Forrest machte zwei Schritte nach vorn. Seine Augen quollen hervor, als er Waylor betrachtete. »Herzschlag?« Forrests Frage war berechtigt. Waylor zeigte keine äußerlichen Spuren von Gewaltanwendungen. Es gab kein Blut, keine Einschuß- oder Stichwunde, auch keine Würgemale am Hals.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich und schaute mich im Zimmer um.
    Forrest knackte mit den Fingergelenken. »Es ist ein Jammer um ihn«, meinte er halblaut. »Er war immer großzügig.« Ich erhob mich. Auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett standen eine kleine Lampe und ein Klappwecker. Hinter dem Wecker lag ein Röhrchen mit harmlosen Schlaftabletten. Das Röhrchen war noch fast voll. Ich schnupperte an seinem Inhalt, konnte aber nichts Auffälliges entdecken.
    Ich hob Waylors Brieftasche auf. Sie enthielt 370 Dollar. Raubmord schied demnach aus.
    »Kommen Sie«, sagte ich zu Forrest und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Mir fiel die für einen Junggesellenhaushalt ungewöhnliche Ordnung auf. Ich wählte die Nummer des Morddezernats und meldete das Verbrechen.
    »Wir sind in zehn Minuten bei Ihnen, Sir«, versicherte mir der Lieutenant.
    Ich legte auf und ging mit Forrest durch die anderen Räume. Überall herrschte peinliche Sauberkeit. Wir kehrten in das Wohnzimmer zurück und setzten uns.
    »Wer hält Waylor die Wohnung in Ordnung?« fragte ich den Hausmeister.
    »Er hat eine Putzfrau. Sie kommt jeden Nachmittag her. Zwischen vier und sechs. Waylor ist um diese Zeit meistens unterwegs. Die Frau hat einen Schlüssel zur Wohnung.«
    »Neigte Waylor manchmal zu Depressionen?« wollte ich wissen.
    »Der nicht!« sagte Forrest im Brustton der Überzeugung. »Er war immer guter Laune. Ich kenne ihn gar nicht anders.« Ich nickte. Ich wußte nur wenig von Waylors Leben. Immerhin war mir bekannt, daß er noch in der letzten Nacht sein schmutziges Gewerbe ausgeübt hatte. Die Panne, die er dabei erlitten hatte, gehörte zu seinem Berufsrisiko. Es war nicht anzunehmen, daß sie die Ursache für eine Kurzschlußreaktion gewesen war.
    »Wann ist er nach Hause gekommen?« fragte ich Forrest.
    »Lassen Sie mich überlegen! Das war kurz nach sieben.«
    Ich rechnete nach. Er mußte sich noch

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