Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)
zügig durch die Einreisekontrollen schleusen würde, erfüllte sich zum Glück.
»Agent Cotton? Willkommen in Singapur. Mein Name ist Nolan Banks«, begrüßte er mich.
Die hellblauen Augen unter den rotblonden Augenbrauen lächelten freundlich, während der Kollege der NSA mir die Hand schüttelte. Banks war ein durchtrainierter Mann, der seine Herkunft aus Kentucky nicht ganz verbergen konnte. Er dehnte die Worte leicht beim Sprechen, als er mich über die aktuelle Situation in Singapur informierte. Nach nur wenigen Sätzen stoppte ich seinen Redefluss.
»Sehen Sie den dunkelhaarigen Mann dort drüben?«, fragte ich.
Banks wandte den Kopf und fand meinen ominösen Beschatter ohne Schwierigkeiten.
»Ja, was ist mit ihm?«, fragte er.
Ich erklärte es dem Agent der NSA, woraufhin Banks zu seinem Mobiltelefon griff.
»Ich sorge dafür, dass die Aufnahmen der Videoüberwachung aus dem Terminal in Fort Meade ausgewertet werden. Vermutlich wissen wir in wenigen Minuten, wer dieser Mann ist«, erklärte er.
Ich nickte verstehend und musste gestehen, dass mir Banks’ schnelle Reaktion sehr imponierte.
Während der Kollege der NSA mit den Experten in Fort Meade telefonierte, holte ich meine Reisetasche und warf immer wieder prüfende Blicke zu dem Unbekannten. Da er noch vor mir durch die Kontrollen gelangt war, konnte er auch ohne Probleme das Flughafengebäude verlassen. Banks und ich mussten zusehen, dass wir nicht den Anschluss verloren.
»Haben Sie Ihren Wagen in der Nähe geparkt?«, fragte ich.
Agent Banks eilte mir voraus und stieg kurze Zeit später in einen silberfarbenen BMW der Fünferreihe ein.
»Gute Wahl«, lobte ich Banks.
Er nickte knapp und konzentrierte sich darauf, den Anschluss an den Lexus mit unserer Zielperson nicht zu verlieren.
»Das Beste an diesem Wagen ist seine technische Ausstattung, Agent Cotton. Er verfügt über ein hypermodernes System, mit Zugang ins Internet«, antwortete er.
Mir war das Display im Armaturenbrett bereits aufgefallen, da Banks dort eine Straßenkarte von Singapur aufgerufen hatte. Der Kollege der NSA nahm den eingehenden Anruf mittels der Freisprecheinrichtung an, die er von dem Multifunktionslenkrad aus bedienen konnte. Banks aktivierte den Lautsprecher, damit ich das Gespräch unmittelbar mithören konnte.
»Sein Name lautet Dov Bugalla und er ist ein Agent des Mossad«, tönte es aus dem Lautsprecher.
Mir verschlug es einen Augenblick lang die Sprache. Wie passten denn Agenten des israelischen Geheimdienstes in die Ermittlungen? War es der ENA gelungen, sich mit den Israelis zu verbünden?
»Das ausführliche Dossier zu Bugalla können wir gleich lesen«, sagte Banks.
Tatsächlich vergingen keine drei Minuten, in denen wir weiterhin dem Lexus in die Innenstadt von Singapur folgten, bis wir die Daten des israelischen Agenten im Display studieren konnten.
»Haben Sie andere Erkenntnisse als meine Kollegen in Fort Meade?«, fragte Banks.
»Nein, mir ist es völlig neu, dass der Mossad mitmischt. Ich wüsste zu gerne, was die eigentlich vorhaben, und werde es umgehend meinem Vorgesetzten melden«, antwortete ich.
Das moderne Kommunikationssystem des BMW erlaubte es mir, eine Verbindung ins Field Office in New York City herzustellen. Ich informierte Mr High, der über das Auftauchen der israelischen Geheimdienstleute ebenfalls irritiert war.
»Ich kläre diese Angelegenheit mit Washington, Jerry. Sie hören von mir«, versprach der Chef.
Kurze Zeit später verschwand der Lexus urplötzlich von der breiten Stadtautobahn und raste in das Gewirr kleinerer Gassen.
»Damned! Er muss uns bemerkt haben«, fluchte Banks.
Der Kollege der NSA bewies aber sein fahrerisches Können und jagte den BMW in halsbrecherischer Manier ebenfalls die Abfahrt hinunter.
»Die Deutschen bauen zum Glück sportliche Limousinen«, rief er.
Diesen Umstand wusste ich in diesen Augenblicken ebenfalls sehr zu schätzen, denn der Wagen war trotz des waghalsigen Fahrmanövers auf der Straße geblieben. Jetzt mussten wir aber auf unser Glück setzen, um den Agenten des Mossad wiederzufinden.
»Der Lexus ist vorhin an dem Restaurant auf der linken Seite abgebogen«, sagte Banks.
Er bog an der Kreuzung ebenfalls nach links ab und da entdeckte ich sofort den schwarzen Lexus, der soeben das Parkdeck eines großen Einkaufszentrums ansteuerte.
»Vielleicht trifft sich Bugalla hier mit seinen Kontaktleuten«, spekulierte ich.
»Das könnte sehr interessant für uns werden. Behalten
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