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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir sehen uns dann dort.«
    Ich setzte Baxter in den Jaguar, während Phil und Michael Nawrath die Beweismittel sicherstellten und in Nawraths Wagen verluden. Dann stieg Phil ein und wir fuhren zum Field Office. Da wir einen Verdächtigen bei uns hatten, hatte ich keine Möglichkeit, von Phil Details über den Fund zu erfahren, und da auch Baxter hartnäckig schwieg, wurde es eine sehr schweigsame Fahrt. Glücklicherweise hatte der Berufsverkehr noch nicht voll eingesetzt, sodass wir einigermaßen zügig vorankamen.
    ***
    Beim Field Office angekommen, brachten wir Baxter in einen Verhörraum, wo sich kurz darauf sein Anwalt zu ihm gesellte, und zogen uns zunächst einmal zurück, um uns zu besprechen.
    »Was habt ihr denn jetzt genau gefunden?«, fragte ich, von brennender Neugier erfüllt.
    »Alles«, meinte Phil und führte dann aus: »Die Computer, die Filme, die Empfangsanlage, alles schön ordentlich in Kisten verpackt – und sicher die vom alten Baxter. Wir haben kurz in ein paar Filme reingeschaut, um sicherzugehen, dass es die Sachen von ihm sind, und darauf sind definitiv die Frauen aus dem Haus. An den Computer sind wir noch nicht rangegangen, das wollte Michael hier machen und dabei versuchen, eventuelle Schäden, die durch unsachgemäßes Abschalten entstanden sein könnten, möglichst gering zu halten.«
    »Gut, dann sollten wir uns eben bei ihm erkundigen, wie es aussieht und wie lange er braucht«, schlug ich vor. »Am einfachsten wäre es natürlich, wenn wir direkt die Aufzeichnung bekommen, die zeigt, wie Baxter senior die Treppe hinuntergestoßen wird.«
    »Ja, dann könnten wir uns den Rest sparen. Hoffen wir, dass der junge Baxter das nicht gelöscht oder sonst wie zerstört hat«, meinte Phil und ging los Richtung Nawraths Büro.
    Michael war schon anwesend und mit dem Computer beschäftigt. Leider sah sein Gesichtsausdruck nicht besonders fröhlich aus.
    »Schlechte Nachrichten«, begrüßte er uns. »Es ist, wie ich es befürchtet habe. Thomas Baxter hat einfach die Stecker gezogen, ohne das System herunterzufahren. Wie groß der dadurch entstandene Schaden ist, kann ich noch nicht sagen, da eine Verschlüsselung eingebaut ist. Andererseits bedeutet das, dass Baxter wahrscheinlich nicht auf das System zugegriffen hat, also nichts von dieser speziellen Aufnahme weiß und dort nichts absichtlich gelöscht hat.«
    »Wieso meinst du, er weiß nichts von der Aufnahme?«, wollte ich wissen.
    Er zählte an den Fingern ab. »Verschiedene Gründe. Erstens ist die Kamera im Hausflur unsichtbar angebracht. Zweitens war das System, als er dort hinkam, um es mitzunehmen, verschlüsselt und er hatte keinen Zugriff auf die Ansichten der Aufzeichnungen. Drittens sind auf allen Filmen, die der alte Baxter gebrannt hat und die Thomas Baxter mitgenommen hatte, nur Aufnahmen aus den Wohnungen der Frauen zu sehen, logischerweise, denn im Hausflur zieht sich niemand aus. Und viertens, wenn er wüsste, dass es diese Aufnahme gäbe, hätte er sicher alles darangesetzt, sie zu vernichten, und sie nicht einfach bei sich im Keller gelagert.«
    Da musste ich ihm zustimmen.
    »Wie lange dauert es denn, bis du sie hast?«, fragte Phil ungeduldig.
    »Schwer zu sagen«, meinte Michael und wiegte bedächtig den Kopf. »Erst mal muss ich die Verschlüsselung knacken. Ich hoffe, dass sie nicht sehr kompliziert ist, da die Verarbeitung der Videodateien ja dem Computer bereits sehr viel Rechenleistung abverlangt und nicht mehr viel für die Verschlüsselung übrig ist. Dann kommt es darauf an, ob und wenn ja in welchem Ausmaß die Dateien beschädigt sind. Unter einigen Stunden wird das nichts, im schlimmsten Fall brauche ich Tage.«
    »Verdammt!«, fluchte Phil. »Es wäre auch zu schön gewesen, wenn wir Baxter einfach die Aufnahme unter die Nase hätten halten können.«
    »Hoffentlich können wir ihn lange genug festhalten«, äußerte ich meine Befürchtung, die, wie sich zeigen sollte, nicht unbegründet war.
    ***
    Als wir ins Verhörzimmer traten und uns Baxter und seinem Anwalt gegenübersetzten, schlug uns eine eisige Atmosphäre entgegen, was in so einem Fall allerdings nichts Ungewöhnliches war und uns nicht beeindruckte.
    »Was genau werfen Sie meinem Mandanten nun eigentlich vor?«, wiederholte der Anwalt seine ursprüngliche Frage nicht weniger aggressiv als beim ersten Mal.
    »Den Mord an seinem Stiefvater, Lewis Baxter«, gab Phil Auskunft.
    »Und wie kommen Sie darauf, dass mein Mandant ihn umgebracht haben

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