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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aus der Küche trat die siebenjährige Tochter. Sie sah ebenfalls verängstigt aus. Außerdem war sie blass. Ihr Gesicht hatte schon fast eine bläuliche Farbe. Wortlos bot uns Mrs Kim einen Platz an.
    »Mistress Kim, ich nehme an, Sie verstehen unsere Sprache.«
    Für einen Moment fragte ich mich, ob auch sie dichtmachen und das Gegenteil behaupten würde. Aber sie nickte. »Wenig verstehen.«
    »Hat man Sie und Ihre Tochter schon darüber informiert, wie es Ihrem Mann geht?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen sahen mich flehend an.
    »Ihrem Mann geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist bei Bewusstsein und in guten Händen«, erklärte Phil.
    Sie atmete erleichtert auf. »Danke, dass Sie ihm geholfen.«
    »Mistress Kim, setzen Sie sich doch.« Phil zeigte auf den Stuhl gegenüber.
    Zaghaft ließ sie sich nieder. Ihre Tochter nahm auf einem der Sitzkissen Platz.
    »Mistress Kim«, begann Phil vorsichtig. »Ihr Mann hatte sich einer größeren Operation unterzogen. Ist das richtig?«
    Sie legte die Stirn in Falten. Ihre Tochter sprang ein und übersetzte.
    »Operiert. Richtig.« Mrs Kim nickte mehrmals.
    »In welchem Krankenhaus wurde Ihr Mann behandelt?«
    Die Tochter übersetzte die Frage und Mrs Kim blickte auf den Boden.
    »Wo wurde Ihr Mann operiert?«, hakte ich nach. Ich fluchte innerlich, weil ich ahnte, dass wir auch hier keine Antworten erhalten würden.
    »Mistress Kim?«
    Doch Mrs Kim hielt den Blick weiter gesenkt.
    »Mistress Kim, warum wurde Ihr Mann operiert?«
    Ihre Augen fixierten weiter den Boden. »Niere krank«, sagte sie dann.
    Es stand ihr ins Gesicht geschrieben, dass das nicht die Wahrheit war. Slotnick hatte ja auch keine Anzeichen dafür gefunden. Leider konnten wir es nicht beweisen. »In welchem Krankenhaus wurde Ihr Mann operiert?«, fragte Phil noch einmal.
    Sie schüttelte den Kopf. »Kann Ihnen nicht helfen.«
    »Mistress Kim«, sagte ich eindringlich. »Ihnen wird nichts geschehen. Vor was auch immer Sie Angst haben, Sie bekommen keinen Ärger, das verspreche ich Ihnen.«
    »Ich nichts weiß«, wiederholte sie.
    Phil beugte sich nach vorn. »Das Krankenhaus hat einen Fehler gemacht. Nicht Sie.«
    Aber es half nichts. Das Einzige, was wir erreichten, war, dass Mrs Kim aufstand. »Müssen jetzt gehen.« Sie ging in die Küche, schaute aus dem Fenster und kam wieder zurück. »Bitte!« In ihrem Ton lag ein Flehen. »Ich kann nicht helfen Ihnen. Bitte Sie gehen.«
    Wir erhoben uns, blieben aber unschlüssig in der Mitte des Raumes stehen. Irgendetwas verängstigte diese Frau. »Sie brauchen keine Angst zu haben«, versuchte ich es ein letztes Mal. »Wir können Sie beschützen.«
    Sie begann zu weinen. »Bitte jetzt gehen.«
    Ich seufzte und reichte ihr meine Karte. Was sollten wir tun? Wir konnten Mrs Kim schlecht mit zum Verhör ins Office nehmen. Es lag nichts gegen sie vor.
    Wir wollten noch nicht wegfahren, also standen wir vor dem Haus in der nassen Kälte. »Was macht der Lady nur solche Angst?« Phil trat frierend von einem Bein aufs andere.
    Auf der Straße parkten nur wenige Autos. Die meisten waren ziemlich alte Rostlauben. Mein roter Jaguar fiel aus dem Rahmen.
    Genau wie der Ford Focus, dessen Heck aus der Querstraße lugte. »Wie kommt der denn hierher?«, fragte ich. »Den haben wir doch abgehängt.« Ein beängstigender Gedanke kam mir. Hatten unsere Verfolger etwa gewusst, wohin wir wollten? Klebten sie nicht wegen Simons an uns, sondern wegen der Kims?
    Ich überquerte die Straße und schlenderte zu dem Focus.
    Die getönten Scheiben waren trotz der Kälte zur Hälfte heruntergelassen. Zwei grobschlächtige Typen saßen im Wagen. Sie passten sehr gut zu Armilios Leuten. Der Fahrer kaute mit offenem Mund einen Kaugummi.
    »Darf ich fragen, was Sie hier machen?« Gelassen beugte ich mich zum Fenster hinab.
    »Wir parken hier, wie Sie sehen. Das ist ein freies Land.« Er schob seinen Kaugummi von einer Seite auf die andere und grinste.
    »Verschwindet hier!«, knurrte ich. »Sonst zeige ich euch, was für ein freies Land das ist.«
    Die Scheiben fuhren hoch und der Motor sprang an. Provozierend langsam fuhr der Focus die Straße hinab.
    Ich blickte zum Haus der Kims und sah Mrs Kim am Küchenfenster stehen. Sie hatte alles beobachtet. Es waren die Typen, die ihr solche Angst gemacht hatten. Ich überlegte, ob es Sinn machen würde, noch einmal mir ihr zu sprechen, jetzt, wo die Kerle verschwunden waren. Aber als Mrs Kim die Vorhänge vor das Fenster zog, wurde

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