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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tasche hin und suchte das Weite.«
    »Scheiße«, fluchte Phil leise.
    »Wir nahmen natürlich die Verfolgung auf, aber der Kerl ist entwischt.« Zeery schlug mit der Faust auf den Tisch. »Der Kerl trifft sich aus gutem Grund im Bronx Park mit seinen Handlangern. Wir hätten unmöglich auf ihn schießen können.«
    »Die Spur ist kalt. Bonzo wird sich nie wieder bei Simons melden und Armilio ist gewarnt«, schloss Steve den Bericht.
    Sekundenlang herrschte Ruhe. Die Arbeit von mehreren Wochen war den Bach runtergegangen.
    »Gut.« Ich atmete tief durch. »Dann brauchen wir euch für diesen Fall.«
    Steve und Zeery schauten irritiert auf.
    »Die Papiere, die Simons bei sich hatte, waren offenbar für den Arzt, hinter dem wir her sind.«
    »Für den Arzt, der den Leuten Organe entfernt und sie dann ihrem Schicksal überlässt?«, fragte Steve.
    »Also wurden die Opfer nicht in einem Krankenhaus operiert?«, hakte Zeery nach.
    »Wie es aussieht, nicht. Wir wissen noch nicht, ob die Eingriffe in dem ausgebrannten Apartment auf der St. Anns durchgeführt wurden. Aber zumindest hat er dort Patienten behandelt.«
    »Die Leute waren froh, ohne Krankenversicherung einen halbwegs bezahlbaren Arzt aufsuchen zu können«, erklärte Phil. »Dafür hat er allerdings geprüft, ob er ihre Organe gebrauchen kann.«
    »Das ist doch krank«, sagte Steve. »Meinst du, er hat eine Liste, auf der steht, welche Organe mit welcher Blutgruppe er braucht, und besorgt die dann?«
    »Wir wissen zumindest, dass er die Kims in seiner Praxis ungefragt auf Eignung untersucht hat. Und weil Mister Kims Niere passte, kaufte er sie ihm für diese kümmerlichen 5.000 Dollar ab.« Ich blickte auf das Geld.
    »Und die meisten seiner Patienten sind so arm, die nehmen gerne das Geld.«
    »Lasst uns dem Schwein das Handwerk legen«, schaltete Zeery sich ein.
    »Ich bin froh, dass du das sagst.« Ich grinste Zeery an.
    »Dein Grinsen gefällt mir nicht, Jerry.« Zeery verschränkte die Hände vor der Brust.
    Mit wenigen Worten legte ich ihm und den anderen meinen Plan dar.
    Zeery hob die Hände und protestierte. »Warum ausgerechnet ich?«
    »Es wäre schön, wenn ein Angehöriger einer Minderheit unseren Lockvogel spielen könnte«, erklärte ich.
    »Wir können doch Steve schicken, er hat italienische Wurzeln.«
    »Du meinst, wir sollten besser einen großen, blonden Hünen mit Muskelpaketen unter dem Hemd schicken?«
    Steve grinste und ließ seine Muskeln spielen. »Die Babys sind hart erarbeitet.«
    Zeery war mindestens genauso gut trainiert wie Steve. Aber in der Tat sah man ihm seine Kondition nicht so deutlich an.
    »Also abgemacht?«, fragte ich in die Runde.
    Alle nickten, selbst Zeery stimmte zu. Wenn auch mit einem leisen Knurren.
    ***
    Auch wenn Zeery anderer Meinung war, aber er sah perfekt aus: Er hatte seinen maßgeschneiderten Anzug gegen eine ausgebeulte Hose und ein zu knappes Hemd getauscht. Das Einzige, was darauf schimmerte, waren die undefinierbaren Flecken, die sein Vorbesitzer hinterlassen hatte. Über dem ganzen Ensemble trug er eine viel zu große Jacke. Sein sonst glänzendes schwarzes Haar stand wirr in alle Richtungen und wirkte stumpf und ungewaschen.
    »Du siehst klasse aus, Partner.« Steve schlug ihm auf die Schulter. Staub wirbelte auf und kribbelte in meiner Nase.
    Zeery verzog angewidert das Gesicht. »Hättet ihr mir nicht wenigstens gewaschene Kleidung besorgen können?«
    »Die wurde gewaschen«, versicherte ich ihm. »Allerdings vor vier Jahren. So lange lag sie in unserer Asservatenkammer.«
    Zeery steckte den Zeigefinger durch ein Loch in seinem Hemd. »Die sollten da unten dringend ein paar Mottenkugeln aufhängen.«
    Ich lächelte über den Anblick. Zeery würde jede Sekunde, die er so gekleidet herumlaufen musste, leiden.
    »Los geht’s«, sagte ich ernst. »Als Erstes müssen wir herausfinden, wo unser Hochstapler-Doktor seit neuestem praktiziert.«
    »Wie erfahren wir das?« Zeery wollte so schnell wie möglich aus dieser Rolle heraus und würde alles tun, was die Entwicklung beschleunigte.
    »Du wirst Augen und Ohren offen halten müssen. Am besten an Orten, an denen sich Leute ohne viel Geld treffen: Suppenküchen, Sozialstationen.«
    »In Secondhand-Kaufhäusern«, warf Phil ein.
    »Auf der Straße.«
    »Und was macht ihr währenddessen?« Zeery murrte.
    »Wir werden ein Auge auf dich haben.« Phil zwinkerte ihm zu.
    »Lass lieber beide Augen auf. Ich will meine Organe noch eine Weile behalten. Die sind in

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