Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
wehren, und die typischen Anzeichen für eine Embolie wurden von uns auch nicht entdeckt.« Seine Stimme war leise und nachdenklich.
    »So sehen wir das auch.« Phil nickte.
    »Wäre es nicht so perfide, dann wäre es fast schon genial.« Slotnick gab sich, als hätte er nichts zu befürchten. Ich ballte die Fäuste. Er war besonders kaltschnäuzig. Scheinbar war er der festen Überzeugung, dass wir ihm nichts nachweisen könnten.
    »Schön, dass Sie diesen Mord bewundern«, sagte ich. »Sie können sich auch gleich damit schmücken. Es waren nämlich Ihre Fingerabdrücke, die wir auf dem Zylinder der Spritze gefunden haben.«
    Slotnicks Gesichtsausdruck wandelte sich von Anerkennung zu blankem Entsetzen. »Oh, nein. Nein! Das ist nicht möglich, un-unmöglich«, stotterte er. »Ich habe diese Spritze nie angefasst.«
    »Und wie sind Ihre Fingerabdrücke daraufgelangt?«
    Slotnick raufte sich die Haare. »Keine Ahnung, wie meine Fingerabdrücke auf diese Spritze gekommen sind.«
    Wir hatten ihn fast, als es an die Tür klopfte. Ärgerlich schaute ich auf. Es war Mr High persönlich, der uns hinausbat.
    »Der vollständige Bericht des Labors kam gerade herein. Der Coroner schreibt, die Luft muss Mister Kim recht schnell nach dem Haldol verabreicht worden sein. Etwa eine Stunde vor dem Auffinden.«
    »Dann fragen wir den guten Dr. Slotnick, wo er sich in dieser Zeit befand.«
    »Da ist noch etwas anderes, was mich stutzen lässt. Deshalb habe ich Sie auch gerade unterbrochen: Riley hat auf der braunen Tüte von Quinland einen Daumenabdruck gefunden.«
    »Slotnicks?«, fragte Phil.
    »Nein. Aber er passt auf jemanden, der im Bundesstaat Georgia wegen Hochstapelei verhaftet wurde. Ein gewisser Jack Fisher. Fisher gab sich in Georgia als Chirurg aus. In einem Krankenhaus legte er gefälschte Dokumente vor. Gab sich als Dr. James D. Hunt aus. Er wurde geschnappt und saß dafür zwei Jahre im Gefängnis.« Der Assistant Director reichte uns die Akte.
    »Also haben wir Slotnicks Abdrücke auf der Spitze und die von diesem Jack Fisher auf der braunen Papiertüte. Sie könnten Partner sein.« Ich wollte Slotnick nicht vom Haken lassen. Der Kerl hatte eindeutig etwas zu verbergen.
    Mr High machte eine unentschlossene Geste. »Da gibt es noch etwas, was Riley Kopfzerbrechen bereitet: die Anordnung der Fingerabdrücke auf der Spritze.« Er zog eine Plastikspritze aus der Hosentasche. »Wenn man die Spitze benutzt, muss man den Kolben herunterdrücken. Aber gerade da befand sich kein Abdruck.« Mr High drehte die Spritze um 90 Grad. »Dafür aber hier am Zylinder.« Er hielt die Spritze, als würde er sie jemandem geben. »Rileys Theorie sieht so aus: Jemand, der Handschuhe trug, hat Kim die Spritze gesetzt. Slotnick hat sie danach ohne Handschuhe am Zylinder angefasst.«
    »Spricht für einen Partner«, sagte Phil.
    Ich wandte mich wieder der Tür zum Verhörraum zu. »Fühlen wir ihm weiter auf den Zahn.«
    Slotnick blickte auf, als wir den Raum betraten. Seine Haare standen wirr in alle Richtungen. Seine Augen glühten wie im Fieber. »Ich weiß jetzt, warum meine Abdrücke auf der Spritze sind.«
    Ich seufzte innerlich. Das war der Grund, warum ich ein Verhör ungern unterbrach. Der Verdächtige hatte Zeit, sich eine Erklärung zurechtzulegen.
    »Die Spritze lag in Kims Zimmer. Ich habe sie angefasst und in den Eimer geworfen.«
    Ich verriet ihm nicht, dass sich das mit unseren neusten Erkenntnissen deckte. »Wann war das?«
    »Als Ihr Kollege vom NYPD kam, sind wir gemeinsam ins Zimmer gegangen. Ich dachte, Kim schläft. Noch bevor ich an Kims Bett getreten war und dessen Tod feststellen musste, warf ich die Spritze in den Behälter für medizinische Abfälle.«
    Eine geniale Erklärung. Aber stimmte sie auch?
    »Ich hatte mich noch darüber geärgert, dass manche Leute einfach ihren Müll liegen lassen. Fragen Sie Ihren Kollegen. Er hat es gesehen.« Er zeigte aufgeregt mit dem Finger auf uns.
    »Laut Krankenakte haben Sie Kim um drei Uhr nachmittags die Spritze Haldol in unserer Anwesenheit verabreicht. Wo waren Sie danach?«
    Slotnick kratzte sich am Kopf. »Ich hatte eine Not-OP«, platzte er nach ein paar Augenblicken heraus. »Das können Sie überprüfen.« Er zog an seinen Haaren. »Hören Sie, Agents. Ich bin seit gefühlten fünf Tagen nahezu ununterbrochen im Krankenhaus. Ich musste etwas einwerfen, um wach zu bleiben.«
    Er schaute schuldbewusst auf die Tischplatte. »Deswegen bin ich auch getürmt. Sie sahen aus,

Weitere Kostenlose Bücher