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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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freundlich. »Wir sind vom FBI New York und würden Ihnen gern ein paar Fragen über Roter Panther stellen. Hätten Sie einen Augenblick Zeit?«
    Sie musterte kurz die Dienstmarke, die Phil ihr zeigte, und erwiderte dann: »Klar, kommen Sie rein.«
    Die Einrichtung ihres Hotelzimmers entsprach genau der von Zimmer siebzehn. Nur sah es bei ihr ordentlicher aus. Auf einem Tisch am Fenster lagen eine Menge Papiere, an denen sie wahrscheinlich vor unserem Erscheinen gearbeitet hatte. Ich bemerkte auch eine Reihe von Büchern, den Titeln nach behandelten diese eher philosophische Themen.
    Sie setzte sich auf das Bett, wir nahmen auf Stühlen Platz.
    »Man hat uns gesagt, dass Sie sich mit Roter Panther unterhalten hätten«, leitete Phil die Befragung ein.
    Sie wurde schlagartig rot im Gesicht, versuchte aber cool zu bleiben. »Ja, wir haben uns unterhalten, meist beim Frühstück. Er war ja auch ein netter Kerl. Wobei er etwas plötzlich abgereist ist. Ich hätte zumindest erwartet, dass er sich verabschiedet – denn Manieren hatte er. Aber wieso interessiert sich das FBI dafür? Suchen Sie etwa nach ihm? Er hat doch nichts angestellt, oder?«
    »Soweit wir wissen, nicht«, antwortete ich ernst. »Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass er ermordet wurde.«
    Sie wurde mit einem Mal kreidebleich. Dann schossen ihr Tränen in die Augen und liefen ihre zarten Wangen herunter.
    »Was? Er ist tot?«, fragte sie ungläubig.
    Ich sagte nichts und gab ihr einen Augenblick, die Nachricht zu verkraften.
    »In welcher Beziehung standen Sie zu ihm?«, fragte ich dann.
    Sie nahm ein Taschentuch, trocknete sich das Gesicht und putzte sich dann die Nase. »Wir haben uns hier kennengelernt, im Hotel. Ein paar Mal haben wir uns unterhalten – er ist … war ein netter, freundlicher Mann und sah gut aus. Wir sind uns auch etwas näher gekommen. Doch vor ein paar Tagen ist er dann einfach so verschwunden, an dem Tag, als das mit dem Sturm losging. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht und gedacht, dass ihm etwas passiert sein könnte. Aber an Mord hatte ich dabei nicht gedacht.«
    Ich nickte. »Das verstehe ich. Wir ermitteln gerade in dem Fall und sind für jeden Hinweis dankbar, der mit ihm zu tun hat. Hat er Ihnen gesagt, was er in New York gemacht hat?«
    »Er hat viel über die Kultur der Indianer, seiner Väter, wie er sie nannte, geredet. Das fand ich interessant. Die ganze geistige und philosophische Seite der Indianertradition. Er geriet darüber immer ins Schwärmen. Hier in New York wollte er ein paar Leute besuchen, hat aber nicht gesagt, wen. Ich habe ihn auch nicht gefragt. Aber er war ein wirklich faszinierender Mann, hatte etwas von dieser unglaublichen Naturverbundenheit der Native Americans und war gleichzeitig sehr intelligent«, antwortete Miss Jenkins.
    »Wissen Sie, mit wem er sich sonst noch unterhalten hat? Hier im Hotel?«, wollte Phil wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, bis wir angefangen haben, uns zu unterhalten, saß er meist allein. Und auch danach habe ich nichts dergleichen mitbekommen. Er war eben ziemlich außergewöhnlich, nicht so wie die meisten anderen Menschen. Ich kenne das, da fällt es einem oft schwer, jemanden zu finden, der auf der gleichen Wellenlänge liegt wie man selbst.«
    Wieder wurden ihre Augen feucht.
    »Hat er Ihnen vielleicht etwas gegeben? Ein Geschenk? Oder mal gesagt, wo er tagsüber hin wollte?«, fragte ich.
    Sie deutete an die Decke. »Diesen Traumfänger hat er mir geschenkt – er sollte böse Geister fernhalten. Sonst nichts. Und wie gesagt, er hat mehrere Leute besucht. Nachts war er dann immer wieder hier, wir haben … zwei schöne Nächte miteinander verbracht, viel geredet und na ja, was sich dann eben so ergibt. Aber tagsüber war er immer unterwegs.«
    »Hat er erwähnt, dass er in Schwierigkeiten steckte? Oder dass ihm jemand Ärger machte?«, fragte Phil.
    »Nein, nichts dergleichen«, antwortete sie. »Unsere Gespräche bewegten sich wirklich auf einer spirituellen Ebene, da war für Kontroversen und dergleichen kein Platz.«
    Phil überreichte ihr seine Visitenkarte. »Falls Ihnen noch etwas einfällt, das Ihnen wichtig erscheint, zögern Sie bitte nicht, uns anzurufen. Wir sind für jeden Hinweis dankbar.«
    »Ja, mache ich. Danke«, sagte sie.
    Wir verabschiedeten uns und sprachen anschließend mit einigen anderen Gästen und mit zwei Mitarbeitern des Hotels. Doch bei all diesen Gesprächen war die Ausbeute noch geringer als bei unserer Unterhaltung mit Miss

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