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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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behindert oder es auch nur versucht, werde ich es zu beenden wissen«, hatte unser Chef gesagt.
    Helen winkte uns stumm durch. Am Besprechungstisch saß bereits Steve Dillaggio. Assistant Director High unterzeichnete einige Dokumente, bevor er sich auf seinen Stammplatz am Kopf des Besprechungstisches setzte.
    »Steve wird ab sofort in alle Entwicklungen eingeweiht. Es könnte durchaus erforderlich sein, dass er kurzfristig für mich einspringen muss«, erklärte der Chef.
    Mir war bewusst gewesen, dass er mächtig unter Druck stehen musste, doch so schlimm hätte ich es nicht erwartet. Wenn Mr High bereits Vorsichtsmaßnahmen traf, um einen reibungslosen Fortgang der Ermittlungen zu sichern, stand es ziemlich schlecht um seine Position.
    »Der Vorfall, bei dem die Tötung der Gangster angeordnet worden ist, wird intern beim NYPD untersucht. Oscar Gage wurde gezielt ausgeschaltet, und das unmittelbar nachdem wir ihn überhaupt erst zu einem Teil der Ermittlungen gemacht haben«, sagte er.
    Worauf er damit anspielen wollte, war jedem im Raum klar. Es gab ein Leck innerhalb der Ermittlungsgruppe, und das sicherlich nicht unter den anwesenden Kollegen. Mir wurde bewusst, wie schwer uns ein Verräter innerhalb der Führungsriege des NYPD schaden konnte.
    »Wir konnten in der zurückliegenden Nacht Steward Clancey in Schutzhaft nehmen. Sie und Phil haben den ersten Zugriff auf seine Person. Sollten Sie jedoch auf Granit beißen, übernehmen Malcolm Snyder und Irwin Foster«, sprach der Chef weiter.
    Ich warf Phil einen erleichterten Seitenblick zu. Wenn wir schon nicht mit Gage oder seinen Mördern sprechen konnten, blieb uns wenigstens Clancey als mögliche Informationsquelle. Ich brannte förmlich darauf, endlich mehr über das Ausmaß der Bedrohung zu erfahren, die ganz offensichtlich durch Ethan Sheldons Auftauchen entstanden war.
    »Ihr könnt anschließend den Bericht über die Schießerei im Diner sowie in der U-Bahn-Station einsehen. Bis ihr mit der Vernehmung fertig seid, liegt er mir vor«, warf Steve ein.
    Bei ihm einsehen? Bevor ich die entsprechende Frage an Mr High richten konnte, erklärte er es bereits.
    »Solange wir die undichte Stelle innerhalb der Ermittlungsgruppe nicht kennen, schützen wir alle Informationen. Das NYPD erhält alle Auswertungen nur noch von uns, damit wir weitere Pannen ausschließen können«, erklärte er.
    Das war eine sehr sinnvolle Maßnahme, die unserem Chef aber seitens des NYPD mit Sicherheit übelgenommen wurde. Sehr lange würde er diese Ausgrenzung vermutlich nicht aufrechterhalten können, aber uns sollte daraus ein Zeitvorteil entstehen.
    »Fragen? Nein? Dann sollten Sie mit der Vernehmung von Clancey beginnen«, sagte Mr High.
    Der gesamte Ablauf der Besprechung war sehr ungewöhnlich und auch die große Eile, die der Chef an den Tag legte. Wir verließen sein Büro, und als wir auf dem Gang standen, hielt ich Steve am Arm zurück. Er wollte bereits den Fahrstuhl besteigen, um zu seinem Büro zu fahren.
    »Wie schlimm ist es? So extrem drängt der Chef sonst nie«, fragte ich.
    Unser Kollege schaute zu der Tür, hinter der sich das Sekretariat des Chefs befand. Steve schüttelte verdrossen den Kopf.
    »Mister High stellt sich bewusst in die Schusslinie, Jerry. Er wird mächtig unter Druck geraten und geht davon aus, noch im Laufe des Tages die Verantwortung für diese Ermittlung an mich übertragen zu müssen«, erwiderte er.
    Phil und ich hatten schon öfter unter hohem Zeitdruck ermitteln müssen. Es war auch nicht neu für uns, dass von verschiedenen Seiten erheblicher Druck aufgebaut wurde. Was diese Ermittlung allerdings davon unterschied, war die Tatsache, dass uns dieses Mal der Chef nur kurze Zeit unterstützen konnte. Ich war immer begieriger darauf, mehr über Ethan Sheldon und die Gefahr zu erfahren, die von ihm ausging.
    »Kann es sein, dass bei dem damaligen Prozess zu hastig vorgegangen wurde? Mir kommt es so vor, als wenn viele einflussreiche Mitglieder des Netzwerks noch aktiv sind«, beschwerte sich Phil.
    »Es sieht ganz danach aus. Genau deswegen dürfen wir keine Zeit mit unwichtigen Gesprächen vertrödeln. Ihr geht jetzt zu Clancey, während ich die Auswertungen des Labors beschaffe«, antwortete Steve.
    ***
    Phil und ich betraten fünf Minuten später das Vernehmungszimmer, in dem ein genervter Steward Clancey zu uns aufschaute.
    »Das wird verdammt noch mal auch Zeit, dass sich endlich einer von Ihnen hier blicken lässt«, stieß er

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