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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit dem Büro von Assistant Director High verband.
    »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte er ungläubig.
    David Ackland ahnte, mit wem sein Vorgesetzter gerade telefonierte. Die Sekretärin von Assistant Director High hatte ihn selbst in den zurückliegenden Stunden mehrfach abgewiesen. Als er nun die fassungslose Reaktion seines Vorgesetzten verfolgte, frohlockte er. Ein Mann wie Frederikson würde sich nicht dermaßen abkanzeln lassen.
    »Sie haben völlig recht, David. Im Field Office schottet man sich uns gegenüber ab, und das darf nicht sein. Sie hören wieder von mir«, sagte der First Deputy Commissioner.
    Der Inspector erhob sich und verließ zufrieden das Büro seines Vorgesetzten. Als er die Tür langsamer als erforderlich ins Schloss fallen ließ, hörte er noch, wie Frederikson sich mit dem Chief of Department verbinden ließ.
    »Das war kein cleverer Schachzug, Mister High. Es wird aussehen, als wenn Sie etwas vertuschen wollten. Damit kommen nicht einmal Sie durch«, murmelte der Inspector.
    ***
    Der Tag verlief weiterhin sehr ungewöhnlich. Als Phil und ich ins Vorzimmer des Chefs kamen, hielt Helen uns zurück. Mein Blick wanderte hinüber zur geschlossenen Verbindungstür.
    »Hat er Besuch?«, fragte ich.
    »Nein, aber ein wichtiges Telefonat. Der Anrufer hat die direkte Durchwahl benutzt«, erwiderte Helen.
    Phil schaute mich besorgt an. Es gab nur sehr wenige Menschen, die unseren Chef unmittelbar anrufen konnten. Entweder war es jemand aus dem Hauptquartier in Washington oder eine sehr einflussreiche Persönlichkeit der Stadt.
    »Der Druck nimmt unglaublich schnell zu«, murmelte Phil.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, eilte Steve an uns vorbei und öffnete die Verbindungstür. Langsam wurde mir die Sache unheimlich.
    »Wir sind in unserem Büro. Sobald der Chef wieder frei ist, müssten wir dringend mit ihm sprechen«, sagte ich zu Helen.
    Sie nickte verstehend.
    »Ich sage es ihm, Jerry«, versprach sie.
    Phil und ich zogen uns hinter unsere Schreibtische zurück. Wir tranken einen Kaffee und besprachen die Entwicklungen, wobei wir uns vornehmlich auf die bevorstehende Zeugenaussage von Steward Clancey konzentrierten.
    »Für Sheldon muss es doch wie ein Spießrutenlauf sein. Ich verstehe nicht, warum er sich dieser Gefahr aussetzt«, sagte Phil.
    »Ich sehe es wie Clancey. Er hat sehr große Angst vor dem Verräter im Führungszirkel des NYPD. Deswegen gefällt mir die aktuelle Entwicklung auch überhaupt nicht«, antwortete ich.
    Eine weitere Vertiefung dieses Themas wurde durch das Erscheinen von Steve unterbrochen. Der Kollege zog sich wortlos einen der Besucherstühle heran und ließ sich schwer darauf fallen. Es war unübersehbar, dass er eine große Last auf seinen Schultern trug.
    »Der Chef wird seitens des NYPD beschuldigt, dass wir etwas vertuschen wollen. Die Informationssperre wird im Department als Affront gewertet und der Police Commissioner persönlich hat sich eingeschaltet«, erzählte er.
    Das war also der Anrufer gewesen. Die Anschuldigung selbst war ungeheuerlich und ich ahnte, welcher Geist dahintersteckte.
    »Diesen Unsinn muss der Verräter dem Commissioner eingeflüstert haben. Er will sich selbst schützen und die Sperre aushebeln«, sagte ich.
    Phil und Steve teilten diese Auffassung.
    »Wenn es so ist, steht der Verräter sehr weit oben in der Hierarchie des Departments«, warf Phil ein.
    Es war ein extrem beunruhigender Gedanke. Welche Gefahr dadurch entstand, hatte uns der Schießbefehl in der U-Bahn-Station verdeutlicht.
    »Wie geht der Chef damit um?«, fragte ich.
    »Er hat mit sofortiger Wirkung die Leitung der Ermittlungen auf mich übertragen. Mister High stellt sich den Anfeindungen und will damit den Verräter zusätzlich unter Druck setzen«, erklärte Steve.
    Damit zeigte sich, wie weitsichtig unser Chef gewesen war. Er hatte eine solche Situation vorausgesehen und deswegen seinen Stellvertreter rechtzeitig in Position gebracht. Während Assistant Director High den politischen Kampf führen würde, konnten wir unbehelligt die Ermittlungen vorantreiben.
    »Wir haben einen Zeugen, Steve. Er besteht darauf, eine schriftliche Zusage zu erhalten, wonach das FBI ihm Schutz gewährt. Im Gegenzug ist er bereit, sein Wissen offenzulegen«, sagte ich.
    Unser Kollege hob alarmiert die Augenbrauen.
    »Handelt es sich bei dem Zeugen etwa um Steward Clancey?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Daraus wird dann nichts, Jerry. Die maßgebliche Forderung des Commissioner war die

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