Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Situation befreit worden war. Vielmehr vermittelte er mir ein Gefühl größter Genugtuung, was kaum seiner Lage angepasst war.
    »Im Grunde haben Sie sich selbst gerettet, Sheldon. Wirklich ein außergewöhnlicher Zufall, dass Agent Decker und ich genau in dem kritischen Moment zur Stelle waren«, erwiderte ich.
    Ethan Sheldon versteifte sich. Ich zog mir einen Stuhl an den Tisch, während Jimmy und Phil sich neben dem Einwegspiegel an die Wand lehnten.
    »Sie sollten besser ganz von vorne anfangen, Sheldon. Warum sind Sie aus dem Zeugenschutzprogramm abgehauen?«, fragte ich.
    Er räusperte sich und fing damit an, dass er angeblich keinen ruhigen Schlaf mehr gefunden hätte.
    »Ich wusste doch, dass im Department des NYPD immer noch ein Verräter unentdeckt geblieben war«, erklärte er.
    »Dann wäre es doch ein Leichtes für Sie gewesen, den Namen an unsere Kollegen weiterzugeben. Warum haben Sie es nicht getan?«, hakte ich nach.
    Eine erste Welle von Unmut zeigte sich bei Sheldon, der verärgert mit den Fingerkuppen auf der Tischplatte trommelte.
    »Bevor ich alle meine Karten aufdecke, möchte ich einen neuen Deal mit der Staatsanwaltschaft machen«, antwortete er schließlich.
    Endlich war die Katze aus dem Sack. Darum ging es Sheldon also. Er wollte schon wieder sein Wissen verkaufen und sich so geschickt aus der Affäre ziehen.
    »Sie hatten Ihren Deal, Sheldon. Ein neues Abkommen wird es nicht geben!«, gab ich zurück.
    Ein arrogantes Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Ich bin zufällig über ein Treffen informiert, bei dem der Verräter aus den Reihen des NYPD mit einem Politiker der Stadtverwaltung zusammenkommt. Sie wollen das bestehende Netzwerk ausbauen. Ein bekannter Gangster wird ebenfalls anwesend sein, und für diese brisanten Informationen erwarte ich eine Gegenleistung«, sagte er kühl.
    Ich war nicht der Einzige, der auf einmal die Zusammenhänge durchschaute. Jimmy und Phil sahen Sheldon ebenfalls mit einem verächtlichen Blick an. Ich erhob mich und machte den Kollegen ein Zeichen. Auf dem Gang teilte ich ihnen meine Entscheidung mit.
    »Ich bespreche es mit dem Chef und Steve. Vermutlich müssen wir einem Deal zustimmen, auch wenn ich persönlich es ablehne«, sagte ich.
    Während die Formalitäten geklärt wurden, sollte Jimmy sich weiterhin um Sheldon kümmern. Vielleicht entlockte der Experte ihm doch noch die entscheidenden Informationen, ohne dass ein neuer Deal erforderlich wurde.
    ***
    Der rote Dodge wurde von dem kleinen Truck der Post verdeckt, sodass June und Blair einen hervorragenden Beobachtungsposten hatten.
    »In dem Hochhaus gibt es über vierzig unterschiedliche Unternehmenssitze. Wie sollen wir herausfinden, in welches Büro Carmody gegangen ist?«, dachte June laut nach.
    »Es gibt eventuell einen ganz simplen Weg, wie wir es in Erfahrung bringen können«, erwiderte Blair.
    Fünf Minuten später passten sie einen Van ab, für den sich das Gitter an der Zufahrt der Tiefgarage öffnete. June und Blair huschten neben dem anfahrenden Wagen mit hinein, um sich drinnen auf die Suche nach dem Wagen von Richard Carmody zu machen. Sie hätten natürlich auch ganz offen am Empfangstresen des Bürohochhauses nach dem Politiker fragen können, doch damit wäre Carmody möglicherweise vorgewarnt gewesen. June und Blair waren sich einig darin, dass sein Verhalten auf ein heimliches Treffen hindeutete. Sie wollten unbedingt herausfinden, mit wem Carmody sich traf und welchen Zweck er damit verfolgte.
    »Blair!«
    June hatte sich an der westlichen Seite der Tiefgarage auf die Suche nach dem Wagen gemacht. Die Fahrzeugmarke und das Kennzeichen hatte ihnen ein Blick ins System des FBI verraten. Als sie den dunkelblauen Chrysler entdeckte, alarmierte sie ihren Partner. Der hochgewachsene Blair eilte zu ihr und warf einen Blick auf die Kennzeichnung des Stellplatzes.
    »Wetten, dass diese Nummer sich aus dem Stockwerk und der Büronummer zusammensetzt?«, fragte er.
    »Wette abgelehnt, du Angeber. Dein Einfall war gut, und jetzt schauen wir uns an, wohin Carmody so dringend wollte«, antwortete June.
    Sie stiegen in den Lift und fuhren hinauf in das 21. Stockwerk. June betrat vor Blair den Gang und so fiel ihr auch der Mann an der Ecke des Ganges zuerst auf. Sein wachsamer Blick erfasste June und Blair.
    »Der passt nicht hierhin«, raunte June.
    Sie hatte es kaum ausgesprochen, da reagierte der Gangster bereits. Er sprach einige Worte in sein Headset und hielt urplötzlich eine

Weitere Kostenlose Bücher