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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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heranzukommen. Wenn wir uns sofort als Agents des FBI zu erkennen gaben, konnte es eine heftige Reaktion des Duos auslösen. Mir lag allerdings wenig an einer Schießerei, wenn jeden Augenblick ein Unbeteiligter seine Nase zu einer der Türen hinausstrecken konnte.
    »Wir versuchen es mit einer Ablenkung«, erwiderte ich daher.
    Phil nickte und nahm die Hand von der Pistole. Wir begannen ein harmloses Gespräch und mimten zwei Männer, die nach einem Büro suchten. Als wir auf knapp zehn Yards an die Schläger herangekommen waren, nahmen sie erstmals Notiz von uns.
    »Hi. Wissen Sie zufällig, wo wir das Büro von Mister Kerns finden können?«, fragte ich.
    Der lauernde Ausdruck im Blick der Männer ließ nach. Gemessenen Schrittes näherten Phil und ich uns weiter an. Ich lächelte den Schlägern freundlich zu und baute darauf, dass sie unsere Ablenkung noch eine Weile schlucken würden. Schließlich waren wir dicht heran und ich machte eine Handbewegung, so als wenn ich auf die Bürotüren links und rechts von uns deuten wollte. Mitten in der Bewegung ballte ich die Fäuste und schickte den Schläger vor mir auf die Bretter.
    »Damned!«, brüllte sein Kumpan los.
    Es gelang ihm sogar noch, die Beretta aus dem Holster zu ziehen. Doch dann traf Phils Handkante sein rechtes Handgelenk und die Waffe polterte zu Boden. Während ich den betäubten Schläger entwaffnete, musste Phil sich einem wüsten Hagel an Schlägen und Tritten stellen. Sein Gegner schien ein echter Fan der asiatischen Kampfkunst zu sein, aber er traf auf einen besseren Könner.
    Ich musste nicht eingreifen, sondern kam in den Genuss einer präzise ausgeführten Parade meines Partners. Die Stöße seines Angreifers strichen wirkungslos an Phils Kopf vorbei. Der Vorwärtsdrang des Schlägers wurde durch drei schnelle Konterschläge gebremst und dann sackte er ohnmächtig nieder.
    »Meine Trainingseinheit für heute hätte ich erledigt. Deine war eindeutig zu kurz bemessen«, stellte er fest.
    Wir grinsten uns an, während wir den beiden Schlägern Handschellen anlegten. Als ich bei den Cops um zwei Streifenwagen anfragte, erhielt ich eine überraschende Auskunft.
    »Wie bitte? Jemand hat Sie bereits alarmiert?«, fragte ich.
    Der Officer in der Leitstelle gab mir die Daten des Notrufs durch, die ich gleich darauf mit Phil teilte. Er starrte mich ungläubig an, als er den Namen des Anrufers erfuhr.
    ***
    Alle Vorbereitungen waren nunmehr abgeschlossen. Für Ethan Sheldon ging es jetzt nur noch darum, wann er die Cops einschaltete. Dafür musste er einen Zeitpunkt abpassen, der ihn in ein günstiges Licht stellte und seinen ursprünglichen Plan nicht verriet. Wie er das jedoch bewerkstelligen konnte, war Sheldon selbst noch nicht ganz klar.
    »Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, musst du Pläne schmieden«, murmelte er.
    Seitdem Sheldon diesen Spruch erstmals gehört hatte, gefiel ihm die tiefere Bedeutung. Trotzdem musste er natürlich seine Aktionen bestmöglich vorbereiten. Sheldon erwartete jedoch nicht, dass alle seine Vorhaben auch wunschgemäß liefen.
    »Was war das denn?«
    Ein dumpfes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Ethan Sheldon saß hinter dem Schreibtisch und lauschte angestrengt. Übergangslos stieg die vertraute Angst in ihm auf. Hatte Frank Marley ihn durchschaut? Schickte der raffinierte Gangster ihm Killer, um Sheldon ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen?
    »Damned!«
    Der laute Fluch kam vom Gang vor seiner Bürotür. Auf leisen Sohlen eilte Sheldon hinüber und lauschte auf die Geräusche. Als er schließlich das Klatschen von Fäusten sowie das angestrengte Keuchen kämpfender Männer vernahm, erkannte Sheldon seine Chance. Er hastete zurück zum Schreibtisch und griff nach seinem Mobilfunktelefon. Die Nummer, die Sheldon eintippte, kannte jedes Kind in der Stadt.
    »Polizei? Vor meiner Bürotür wird ein Mensch angegriffen. Es sieht sehr übel aus und ich habe Angst, dass die Gangster ihn zu Tode prügeln!«, stieß er hervor.
    Der Officer beruhigte Sheldon und ließ sich die Anschrift sowie den Namen geben. Ein zufriedenes Leuchten trat in seine Augen, als er die Gunst der Stunde nutzte. In Kürze würde man ihn zwar wieder verhaften, doch seine Vorbereitungen waren abgeschlossen und die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschlags eher als gering einzustufen.
    Es wird Zeit, wieder den Schutz des Staates in Anspruch zu nehmen, dachte Sheldon.
    »Ja, natürlich. Ich bleibe in meinem Büro und warte auf Ihre Kollegen.

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