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Jessica

Jessica

Titel: Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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verabschiedeten, fielen dicke Schneeflocken träge vom grauen Himmel.
    Als Gage seine Frau vor allen Gästen am Gartentor auf die Arme nahm, erhob sich ein fröhlicher Jubel zum Himmel, und alle versammelte sich auf der Veranda, um dem Paar Glück zu wünschen. Gage sah auf Jessica hinunter und runzelte gedankenverloren die Stirn.
    »Was ist los?«, fragte Jessica, die immer noch ein bisschen Angst hatte, dass er den Schritt bereuen könnte. Dass er seine Entscheidung bereuen könnte, sie zu seiner Frau ¡gemacht zu haben.
    »Es macht dir doch nichts aus, oder? Dass ich das Haus verkauft habe, meine ich? Ich hätte lieber eines, das wir zusammen planen, aber ...«
    Jessica dachte, ihr Herz würde bersten, so groß war die Liebe, die sie zu diesem Mann empfand; und mit Tränen in den Augen sah sie ihn glücklich an.
    »Nein«, versicherte sie ihm, »das ist mir egal. Hauptsache, wir sind zusammen.«
    Da küsste er sie auf offener Straße.
    Comucopia hatte die Babys vor der Trauung mit in den Laden genommen, und die kleine Wohnung über der Druckerei war leer. Ein Zettel auf dem Tisch sagte, dass sie sich keine Sorgen machten sollten. Die Zwillinge würden gründlich verwöhnt.
    »Diese Frau in San Francisco«, fragte Jessica, »bedeutet sie dir noch etwas?« Es war das erste Mal, dass sie das Thema anzusprechen wagte, auch wenn sie daran gedacht hatte, seit Comucopia ihr davon erzählt hatte. Während sie ihm in der Hütte die ganze Geschichte über ihre Beziehung zu Mr. Covington erzählt hatte, hatte er über seine Vergangenheit geschwiegen oder nur wenig erzählt.
    Gage lächelte und nahm sie in die Arme. Ihr Rock bauschte sich um sie, und beider Haare waren voller Schneeflocken. Dann setzte er sich mit ihr in den Armen in den Schaukelstuhl vor dem Kamin. »Nein«, sagte er, »das ist schon lange vorbei, Jessie. Außerdem ist sie mit meinem Bruder verheiratet.«
    Jessica musterte prüfend sein Gesicht. »Aber du hast dich mit ihnen überworfen, oder? Mit deinem Großvater und deinem Halbbruder?«
    Er seufzte. »Was für eine kleine Stadt«, sagte er darauf nur.
    Jessica strich ihm eine dunkle Locke aus dem Gesicht. »Vertrag dich wieder mit ihnen, Gage«, drängte sie weich. »Was immer auch geschehen ist, sie sind deine Familie.«
    »Du bist meine Familie«, entgegnete er und küsste ihre Finger. »Du und die Zwillinge.«
    »Du weißt genau, was ich meine«, beharrte Jessica unbeirrt.
    Wieder seufzte er. »Na gut«, gab er nach, »ich werde ihnen schreiben und den Olivenzweig anbieten. Aber wenn sie darauf nicht antworten, kann ich auch nichts mehr machen.«
    Sie lächelte zufrieden. »Was ist damals zwischen euch passiert?«
    »Können wir das auf später verschieben?«, fragte er und spielte mit ihrem Haar. Dabei betrachtete er ihren Mun d , als würde er an ganz andere Dinge denken.
    »Nein«, sagte sie.
    Gage legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Dann b egann er zu sprechen. »Mein Großvater hat mir erzählt, dass mein Vater tot sei, und ich habe ihm geglaubt. Warum auch nicht? Meine Mutter hatte wieder g eheiratet und Luke bekommen. Und dann fand ich h eraus, dass er gelogen hatte - sie alle. Mein Großvater hatte meinen Vater gezwungen - seinen eigenen Sohn! -, das Geschäft und die Familie zu verlassen. Luke hat die Wahrheit gekannt und es mir nie gesagt. Als ich die Wahrheit herausfand, war es zu spät.«
    »Dein Vater war inzwischen wirklich gestorben?«
    Er nickte.
    »Und die Frau?«
    »Sie hat Luke, meinen Halbbruder, geheiratet. Soweit ich weiß, sind sie glücklich miteinander.«
    Jessica schwieg eine lange Zeit. Dann legte sie ihr Gesicht an seine Wange. »Es tut mir leid«, sagte sie.
    Gage legte ihr einen Finger unter das Kinn und brachte sie dazu, ihm in die Augen zu sehen. »Können wir jetzt mit den Flitterwochen beginnen?«
    Sie errötete und nickte, und Gage trug sie ins Schlafzimmer zu dem Bett, von dem sie gedacht hatte, den Rest ihres Lebens alleine darin zu verbringen.
    »Es ist kein besonders schöner Ort für die Hochzeitsnacht«, meinte sie leicht bedauernd. Sie waren jetzt auf der Schwelle, und in Erwartung dessen, was jetzt kommen würde, hielt Jessica den Atem an. Gage blieb stehen und sah ihr in die Augen.
    »Mir gefallt es«, sagte er. »Springwater hat mich verändert, Jessie. Ich bin nicht mehr der Mann, der ich war, als ich hergekommen bin.« Er ließ sie sanft auf das Bett sinken und begann, sie auszuziehen, indem er ihr als Erstes die Schuhe auszog. Während er ihre

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