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JETLAG

JETLAG

Titel: JETLAG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Daniel Dupris
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der Geld Scheiße findet. Das gibt’s hier im voll republikanisch geprägten Mittleren Westen im Heimatland des Kapitalismus wohl echt nur ganz selten.
     
    Schnell zieht Matthew wieder seine Unterhose hoch und schlüpft in seine Hose und sein T-Shirt. Dann knallt er mit hochrotem Kopf auch noch die Dollarscheine aus seinen Hosentaschen hinunter auf den feuchten Boden, die sofort damit beginnen, die Reste des Putzwassers aufzusaugen. Ich hätte mir schon sehr gewünscht, die ganzen Scheinchen dort hätten statt dessen Matthews wohlriechende Wichse in sich aufgenommen. Das wäre doch wirklich echt nur noch zu geil gewesen. Wenn er sich doch nur noch ein kleines, winziges Stück weiter hätte überwinden können, der Gute.
     
    Matthew steigt dann hektisch, ohne sich vorher seine Socken anzuziehen in seine Schuhe und strebt schwungvoll zur Türe. Er will nur noch weg. Nur noch raus. Der Arsch lässt sein verdammtes dreckiges Putzzeug sogar einfach bei mir im Zimmer stehen.
     
    Ich versperre ihm den Weg.
     
    »Weg da. DU WICHSER!« brüllt er mich jetzt an und seine Stimme überschlägt sich dabei. Doch ich halte ihn am Arm fest. Er hat wunderbar weiche Haut. Sie duftet nach Sonnencreme.
     
    »Wenn du jetzt hier so einfach rausspazierst, dann rufe ich sofort unten an der Rezeption an und sage, dass ich dich dabei erwischt habe, wie du gerade dabei warst, siebenhundert Dollar aus meinem Portemonnaie zu klauen, als ich aus der Dusche kam. Dann war’s das wohl mit der Bewährung und der zweiten Chance hier. Dann gehst du nämlich ab in den Knast. Und du weißt ja sicher, was die Typen dort mit so gut aussehenden Jungs wie dir anstellen. Wenn die mit dir fertig sind, dann ist dein Schließmuskel danach so ausgeleiert, dass du ihn wahrscheinlich nicht mal mehr zum Kacken gebrauchen kannst. Und dann läuft dir die Scheiße für den Rest deines erbärmlichen Lebens eben immer nur noch voll flüssig aus deinem Arsch raus.«
     
    Kurz blickt Matthew hinunter auf die ganzen Geldscheine am Boden. Er weiß natürlich ganz genau, dass ich ihn nun voll in der Hand habe. Er kann erzählen, was er will. Wem würde man denn nun glauben? Einem vorbestraften Kleinkriminellen auf Bewährung oder einem brillanten Studenten aus Cambridge aus einer der ältesten und besten Familien Englands, der mit einem offiziellen Diplomatenpass reist und dessen Vorfahren schon einst im Jahre des Herrn 1066 zusammen mit Wilhelm, dem Eroberer den Kanal überquert hatten?
     
    Matthew musste doch ganz genau wissen, dass er nun verloren hat. Und es ist doch immer noch allemal besser, sich hier jetzt wichsend zu fügen, als dann später im Knast von irgendwelchen kranken und stinkenden uralten Junkies Nacht für Nacht anständig und hart und ultrabrutal durchgefickt zu werden.
     
    Ich lass ihn los.
     
    Und er? Was macht der Typ? Er marschiert trotzdem geradewegs schnurstracks zur Türe hinaus. Er lässt sogar denjenigen Teil des Geldes zurück, den er sich vorher redlich und dabei auch absolut ehrlich verdient hat.
     
    Dann knallt er die Türe zu. Ich kann gerade noch zurück springen, sonst hätte ich meinen Gastvortag an der University of Nebraska morgen mit einer erklärungsbedürftigen Schramme im Gesicht halten müssen.
     
    Ich sammle das Geld wieder ein und leg es zum Trocknen auf ein Handtuch. Natürlich rufe ich nicht unten an der Rezeption an. Vielleicht überlegt er es sich ja doch noch und kommt doch noch wieder zurück. Mann, siebenhundert Dollar sind für so einen Jungen hier in diesem gottlosen Saukaff doch eine Menge Geld, oder etwa nicht?
     
    Ich schau runter auf den Parkplatz. Auch die Angestellten haben dort ihre Plätze. Die Gäste in den Suiten und die der teureren Zimmer haben dagegen Plätze in einer vollklimatisierten luftentfeuchteten Tiefgarage.
     
    Dann steigt Matthew unten ein.
     
    Der Wichser fährt irgend so einen alten gebrauchten schwarzen japanischen Schrotthaufen, hat sein Hotelshirt mit dem Logo ausgezogen und trägt nun ein nachtschwarzes T-Shirt mit weißer Schrift. Bevor er einsteigt, guckt er doch tatsächlich noch mal zu mir hoch. Ich weiche ganz instinktiv zurück. Als er sieht, wie sich der Vorhang bewegt, zeigt der Arsch mir doch tatsächlich den ausgestreckten Mittelfinger, schlägt knallend die Wagentüre zu und fährt mit kreischenden Bremsen und voll aufgedrehter Stereoanlage davon.
     
    Für einen Moment bin ich sprachlos.
     
    Dann jedoch fahre ich Matthews zurückgelassenen Putzwagen draußen über

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