Jetzt Reichts Mir
auch. Wer nicht deutlich sagt, was ihn stört, wird nicht gehört und auch nicht verstanden.
Solange Sie Ihren Unmut einfach runterschlucken und eine Störung nicht ansprechen, gehen Sie ein persönliches Risiko ein. Sie riskieren Ihre Gesundheit. Der runtergeschluckte Unmut zerfrisst Sie. Jede nicht ausgesprochene Beschwerde bleibt in Ihnen stecken und beschwert Sie von innen her. Sie ist wie ein kleiner Stein im Schuh. Eine Mini-Anspannung, mit der Sie herumlaufen. Jede Kröte, die Sie schlucken, ist gespeicherter Stress. Schlucken Sie viele Kröten in Ihrem Alltag? Dann laufen Sie mit viel gespeichertem Stress herum.
Warnung
Es besteht die Gefahr, dass Sie körperlich und seelisch krank werden, wenn Sie ständig Ihren Frust und Ihren Unmut runterschlucken.
Sie können sehr viel leichter und innerlich ruhiger leben, wenn Sie die Störungen dort klären, wo sie entstanden sind. Den Unmut nicht einlagern, sondern nach Lösungen suchen, die die Situationen verbessern. Selbst wenn Sie es nicht schaffen, alle Frustrationen in Ihrem Alltag zu beseitigen, das Ansprechen dieser Störungen entlastet Sie. Sie drücken das aus, was Sie nervt, statt innerlich alles aufzustauen. Ausdrücken statt aufstauen – dadurch verhindern Sie chronischen Stress. Allein das Ausdrücken von dem, was Sie stört, ist bereits ein Erfolg für Sie.
Drei gute Gründe für eine Rückmeldung
1. Sie zeigen Ihren Mitmenschen, was mit Ihnen los ist. Die anderen können auf Sie nur Rücksicht nehmen, wenn Sie deutlich sagen, was Sie stört.
2. Sie sind ein gutes Vorbild und zeigen den anderen, dass es vollkommen in Ordnung ist, über etwas Störendes zu sprechen. Damit signalisieren Sie, wie wichtig Ihnen Ehrlichkeit ist.
3. Ihre Kritikfähigkeit sorgt dafür, dass Sie reibungsloser mit anderen Menschen leben und arbeiten können. Sie verhindern damit viele sinnlose Streitereien, die immer dann entstehen, wenn eine brauchbare Kritik-Kultur fehlt.
Ohne Ihre Rückmeldungen vertrocknen Ihre Beziehungen. Nicht nur Ihre Gesundheit leidet unter den geschluckten Kröten. Auch Ihre Beziehungen zu Ihren Mitmenschen verschlechtern sich, solange Sie alles in sich reinfressen. Wenn ich das Wort Beziehung benutze, dann meine ich nicht nur die Liebesbeziehung zu Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin. Es geht um alle Ihre Beziehungen. Die zu Ihren Kindern, zu Ihren Eltern, zu Ihren Kollegen und Kunden, zu Ihren Nachbarn und Freunden. In jeder dieser Beziehungen ist es wichtig, dass Sie vollständig anwesend sind. Und zur Vollständigkeit gehört auch, dass Sie Ihrem Gegenüber zeigen, was Sie mögen und was Sie nicht mögen. Ihr Gegenüber braucht diese Informationen von Ihnen, um mit Ihnen klarzukommen. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Damit Sie mit Ihrem Gegenüber klarkommen, ist es wichtig, dass Sie wissen, was der andere mag und was ihn stört. Wenn Menschen darüber nicht mehr reden, stirbt die Beziehung.
So bringen Sie wieder Leben in eine vertrocknete Beziehung: Reden Sie mit Ihrem Gegenüber über alles, was unter den Teppich gekehrt wurde. Jeder darf sagen, was ihn stört und was er sich stattdessen wünscht.
Bevor eine Beziehung stirbt, gibt es eine Phase, in der sie langsam vertrocknet. Das sieht man von außen oft nicht. Noch scheint alles in Ordnung zu sein. Alle Beteiligten sind nett und höflich. Aber innerlich hat bereits jeder aus seinem Herzen eine kleine Mördergrube gemacht. Die unausgesprochenen Störungen gären dort leise vor sich hin. Wird das Störende jetzt immer noch nicht auf den Tisch gepackt und geklärt, verdorrt die Beziehung immer weiter. Entweder stirbt sie leise, weil keiner mehr mit dem anderen richtig redet, oder sie endet mit einem lauten Knall, bei dem das Aufgestaute explodiert.
In gut funktionierenden Beziehungen, ob nun privat oder beruflich, geben sich die Beteiligten gegenseitig Rückmeldungen. Das, was stört, kommt auf den Tisch, ebenso wie das, was gut läuft. Keiner muss Kröten schlucken. Die Beziehung ist auf dem Laufenden, weil jeder der Beteiligten mit dem anwesend ist, was ihn ausmacht. Mit seinem Ja und seinem Nein. Mit dem, was er mag und was er nicht mag. Keiner macht aus seinem Herzen eine Mördergrube.
Meckern, motzen, maulen – die impotente Kr itik
Zuerst die gute Nachricht: Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie herumnörgeln oder meckern, ist das ein gutes Zeichen. Sie nehmen eine Störung wahr. Irgendetwas nervt oder ärgert Sie. So weit, so gut. Indem Sie meckern und nörgeln, zeigen
Weitere Kostenlose Bücher