Jetzt schlaegts dreizehn
und die Abschiedsveranstaltung statt. Du kannst dein Gepäck hier im Eingang stehen lassen.“ Der Direktor sah ein paar weitere Betreuer und ging hinüber zu ihnen, um sie zu begrüßen.
Jill sagte mit leiser Stimme: „Der Felsen ist auch ein guter Platz, wenn man mal allein sein will. Man kommt über einen längeren Pfad dorthin.“
„Ich werde ihn mir irgendwann mal anschauen“, erwiderte Sabrina.
„Das wirst du ganz sicher“, meinte Jill.
Sabrina ließ ihre Tasche vor dem Bären stehen und folgte den anderen ins Besprechungszimmer. Insgesamt waren etwa 25 Betreuer und Betreuerinnen da und es gab nicht genügend Stühle. Einige der Betreuer waren ältere Erwachsene, aber die meisten waren zwischen 16 und 25.
Arthur ging nach vorne. Sabrina war besorgt, dass er wieder seine schrille Pfeife benutzen würde, aber er hob nur seine Hände und lächelte.
„Liebe Betreuer und Betreuerinnen, liebe Angestellte. Willkommen im Ferienlager Bärenklaue! Ich sehe einige bekannte und ein paar neue Gesichter. Wie ihr wisst, werden die Kinder in etwa einer Stunde hier eintreffen. Wir haben also keine Zeit zu verschwenden. Wenn ihr euch gegenseitig besser kennen lernen wollt, macht das später.“
Er nahm einen Block mit Notizen. „Die erste Gruppe wird eine Woche lang hier sein. Es sind nur Zehn- und Elfjährige. So gut wie alle Betten sind belegt, das heißt wir müssen gut zusammenarbeiten. Sehr gut. Eure Hütte ist erste Priorität, aber ihr werdet auch Basteln, Sport und Naturkunde unterrichten und als Tischbetreuer eingeteilt.“
Sabrina drehte sich zu Jill, um sie zu fragen was denn ein „Tischbetreuer“ sei, erinnerte sich jedoch gleich wieder daran, dass sie das eigentlich wissen sollte. Immerhin war sie ja eine Super-Betreuerin. Na ja, ich werde es noch früh genug herausfinden. Sie sah sich die Gruppe der Betreuer an, bis ihr Blick an Mitch hängen blieb, der gerade dem Lagerleiter aufmerksam lauschte. Er sah echt gut aus.
Arthurs Rede ging noch einige Minuten weiter. Er sagte ihnen, dass sie den Kindern mit gutem Beispiel voran gehen sollten, und dass Betreuer gefeuert werden würden, wenn sie die Regeln brachen. Ob das auch für magische Bewerbungen galt?
Schließlich nahm der Direktor eine Kiste mit Umschlägen in die Hand. „Diese hier enthalten eure Hüttennummer, die Aufgaben, für die ihr eingeteilt wurdet, und eine Liste mit den Namen der Kinder in eurer Hütte. Ich lese die Namen vor und ihr kommt bitte nach vorne und holt euch euren Umschlag ab. Ich habe auch noch einen Stapel Handbücher, falls jemand eines braucht.“
Sabrina hoffte, sie würde als Bastellehrerin eingeteilt werden, denn das war eigentlich das Einzige, an das sie sich aus ihren Ferienlagern noch erinnern konnte. Nervös schaute sie zu, wie die anderen ihre Umschläge in Empfang nahmen. Endlich wurde auch ihr Name aufgerufen.
Als Arthur ihr den Umschlag aushändigte, gab er ihr auch gleich ein Handbuch. Es war ziemlich dick. „Morgen musst du die Regeln wissen“, erinnerte er sie.
„Ja, Sir“, antwortete Sabrina beherzt.
Die Betreuer unterhielten sich lautstark über ihre Aufgaben.
„Hütte 7!“, sagte eine Betreuerin fröhlich. „Alles klar!“
„Hütte 19“, murmelte Jill. „Die liegt recht weit weg. Welche Hütte hast du denn, Sabrina?“
„Ich schau mal nach.“ Sie öffnete ihren Umschlag, nahm ein paar Blätter heraus und sah sich das Oberste gespannt an. „Hütte 13.“
Um sie herum trat Schweigen ein. Jill lächelte.
„Zeig mal“, sagte Mitch und schaute über ihre Schulter auf das Blatt. „Tatsächlich. Hütte 13.“
„Was ist mit der Hütte?“, fragte Sabrina. „Spukt es da?“
„Nein, das nicht“, antwortete Mitch betont fröhlich. „Es ist eine der neueren Hütten.“
„Sabrina ist erfahren genug, sie wird das schon schaffen“, sagte Arthur, als er an ihr vorbei aus dem Raum eilte. „Kommt schon, Leute! Auf geht’s!“
„Oh nein!“, jammerte ein Betreuer. „Hütte 4.“
„Das tut mir Leid, Junge“, tröstete ihn ein anderer Betreuer.
Sabrina konnte dem Gespräch nicht weiter folgen, denn Mitch hatte ihr seine Hand auf die Schulter gelegt und dirigierte sie zur Tür. „Komm, ich zeige dir, wo du hin musst.“
Im Eingangsbereich nahm sie ihre Tasche, die ihr auf einmal ziemlich schwer vorkam. Sie folgte Mitch aus dem Gebäude und bald liefen sie allein auf dem Waldweg. Sabrina hatte Schmetterlinge im Bauch.
„Was ist los mit Hütte 13?“, fragte sie.
Mitch
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