Jim

war, die Kraft ihres Mundes zu spüren! Wie gut die Vorstellung, zusammen in dem Gartenbett zu liegen! Der Lastwagen bog um die Kurve. Eine ganze Batterie von Leuchten flammte an seiner Stirn auf und blendete die beiden bereits von Weitem. Gleichzeitig huschte ein Schatten über die Straße. Ein mehrstimmiges Horn ertönte, Reifen quietschten. Der Knall war nicht laut, aber sehr scharf.
    Annas Lippen zitterten. Ihr Mund öffnete sich zu einem einzigen, lang gezogenen Schrei.
    «Jiiiiiiiiiiiiiiiiiim!»
    Sie rannte los.
    Da sah er ihn, wenige Meter über seinem Kopf in den ausladenden Ästen der Fichte. Die Scheinwerfer des Lkws ließen sein Fell rot leuchten, das Gesicht wirkte an den hellen Stellen bleich. Einen Arm hatte Jim um den Stamm geschlungen, den anderen streckte er senkrecht nach oben, um sich dort an einem Ast festzuhalten. Die Füße waren weit voneinander entfernt, das rechte Bein waagrecht abgespreizt, das linke weit unten auf einem schwankenden Ast platziert. Die Beweglichkeit seines Beckens hätte jeden Tänzer neidisch gemacht. Frank zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass Jim seine Hilfe brauchte. Er dachte nach.Endlich ging er zu dem Baum. Er stellte sich direkt darunter. Er roch nun das Tier. Mühelos erklomm er die unteren Äste, holte noch einmal Luft und streckte Jim seine Hand entgegen.
    Damit hören wir auf.

Mein Dank gilt Hanna Hartman, Jörg Bürkle, Anja Weinhold und Franziska Jekel fürs Zuhören und -raten. Franziska danke ich besonders fürs intensive Lesen und Besprechen des Textes. Mit euch allen hatte ich eine schöne Zeit in der Villa Aurora, an die ich gern zurückdenke. Für die Unterstützung meiner Arbeit an dieser Geschichte danke ich außerdem meinen Förderern: der Villa Massimo und damit dem deutschen Staat für den Aufenthalt in der Casa Baldi, Olevano Romano, der Villa Aurora für den Aufenthalt in Los Angeles, dem bayerischen Staat für ein Arbeitsstipendium. Sie haben damit diesem Buch und meiner
weiteren Arbeit den Weg geebnet.

1. Auflage. 2012
© Verlag C.H.Beck oHG, München 2012
Umschlaggestaltung: Leander Eisenmann
Umschlagabbildung: Leander Eisenmann; Getty Images; James Balog
ISBN Buch 978 3 406 63003 3
ISBN eBook 978 3 406 63004 0
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