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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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werden die vier Empfänger einen elektronischen Impuls an die mit ihnen verbundenen Zünder senden, und dank Dr. Putyow gibt es vier hübsche Atomexplosionen.«
    Weder Kate noch ich äußerten uns dazu.
    Madox zündete sich eine weitere Zigarette an und betrachtete den schwarzen Kasten, in dessen letztem Fenster Buchstaben rotierten. Dann blieb in dem Fenster ein »D« stehen, sodass auf dem Kasten jetzt »GOD« stand. Madox, der offenbar dachte, er sei mit diesem Gott gemeint, sagte: »Nun werden alle drei Buchstaben fortwährend quer durchs Land gesendet.«
    Ich begriff immer noch nicht, was er mit »quer durchs Land« sagen wollte, aber vielleicht begriff ich es auch und wollte es nur nicht wissen.
    Madox drückte auf ein paar Knöpfe an der Konsole, worauf vier grüne LED-Ziffern - 15:00 - auf dem großen Bildschirm auftauchten. Dann betätigte er eine weitere Taste, worauf die Ziffern rückwärts abliefen. »Man kann schwer sagen, wie lange es dauert, bis die ELF-Welle von den Empfängern richtig entschlüsselt ist, aber fünfzehn Minuten dürften es schätzungsweise sein«, erklärte er uns. »Dann müssen die Empfänger, wie schon gesagt, diese Buchstaben genau zwei Minuten vorliegen haben, um sicherzugehen, dass sie den fortlaufenden, selbstkorrigierenden Code richtig lesen. Danach« - er klatschte in die Hände -»RUMMS!«
    Ich sah es kommen, aber der arme Luther hätte sich fast in die Hose gepisst.
    Madox fand das ziemlich komisch, daher machte er es noch dreimal: RUMMS! RUMMS! RUMMS! Aber der Überraschungseffekt war dahin, und keiner zuckte mehr zusammen.
    Ich meine, dieser Typ hatte völlig den Verstand verloren, und ich konnte nur hoffen, dass Carl und Luther das kapierten. Ich war mir sicher, dass Harry es irgendwann kapiert hatte, und vielleicht erinnerten sich Carl und Luther daran, was aus Harry geworden war.
    Ich konzentrierte mich auf die Countdown-Uhr, die jetzt 13:36 anzeigte, dann 13:35 und so weiter und so fort, dem Augenblick von Bain Madox' nuklearer Ekstase immer weiter entgegen tickte.
    Madox zündete sich die nächste Zigarette an, schaute auf seine Uhr, dann auf die Countdown-Anzeige, überprüfte ein paar seiner Instrumente und warf dann einen Blick auf die Überwachungsmonitore.
    Madox wirkte jetzt völlig besessen, und mir wurde klar, dass dies der Moment war, der ihn für jahrelange Arbeit und Planung belohnen sollte.
    Ich hatte andererseits wenig zu tun, wenn man mal davon absah, dass ich mit den Händen auf dem Kopf da kniete, aufpasste und zuhörte. Ich meine, ich war nicht unbedingt gelangweilt,
    während ich dabei zusah, wie sich ein nuklearer Zwischenfall anbahnte, aber ich bin eher ein Mann der Tat.
    Was das anging, war Carl nach wie vor hinter uns, daher kam der Bärenschreck, der unterdessen tiefer in meine Unterhose gerutscht war, nicht in Frage. Möglicherweise bekäme ich den Bärenschreck sogar heraus, aber ich wäre tot, bevor ich den Knopf am anderen Ende gefunden und gedrückt hätte.
    Kate konnte eher vorn in ihre Jeans greifen und das Ding herausziehen, bevor Carl oder der dämliche Luther etwas bemerkten. Und ich sah, wie sie sich beim bloßen Gedanken daran anspannte.
    Sie behielt Luther im Blick, so gut es ging, aber Carl konnten wir nicht sehen, und ich hatte keine Ahnung, wie genau er uns im Auge behielt. Und wenn Luther sich mal wieder seinen dussligen Gedanken hingab, drehte sich Madox unverhofft um und plauderte mit uns.
    Gerade in diesem Moment wandte er sich wieder an uns. »Sie halten mich vermutlich für verrückt.«
    »Nein, Bain«, erwiderte ich. »Wir wissen, dass Sie verrückt sind.«
    Er setzte zu einem Lächeln an, doch dann wurde ihm klar, dass seine Truppen zugegen waren, die er nicht auf irgendwelche Ideen bringen wollte, deshalb wurde er ernst, so als wäre er völlig normal. »Es gibt nicht eine große Gestalt in der Geschichte, die man nicht als verrückt bezeichnet hat«, sagte er zu mir. »Caesar, Attila, Dschingis Khan, Napoleon, Hit-. Nun ja, der war vielleicht ein bisschen überspannt. Aber Sie wissen schon, was ich sagen will.«
    »Ich weiß nur, dass Sie jemanden zurate ziehen sollten, wenn Sie sich für Napoleon halten.«
    »John, ich halte mich für niemand anderen als mich selbst.«
    »Das ist schon mal ein guter Anfang, Bain.«
    »Ich glaube, Sie wissen nicht zu würdigen, was ich mache«, teilte er uns mit. Danach ließ er sich lang und breit über große Männer aus, die den Lauf der Geschichte verändert hatten, darunter auch

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