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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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mal an unsere amerikanischen Landsleute, die sich am Flughafen allerlei Unannehmlichkeiten gefallen lassen müssen.«
    Er ließ sich noch ein bisschen darüber aus, während ich mir die Nachrichtensendungen aus LA und San Francisco anschaute und auf irgendeinen Hinweis hoffte, dass man in diesen Städten einen geplanten Anschlag aufgedeckt hatte. Ich hoffte - ich betete sogar -, dass man sowohl die Piloten als auch die Copiloten in beiden Städten gefunden hatte. Aber die Chancen, dass man mittlerweile alle vier Männer samt der Kofferbomben ausfindig gemacht hatte, standen nicht gut. Ich wandte mich an Madox. »Bain, in der Regierung wird man wissen, dass Sie es waren und keine Terroristen -«
    »John, selbst wenn man dahinterkommt, wird es zu spät sein. Wild Fire ist unwiderruflich und wird sofort ausgelöst.«
    »Bain, man wird Sie hier suchen -«
    »Wissen Sie was? Das ist mir scheißegal, solange ich weiß, dass die Welt des Islam in verstrahlten Trümmern liegt. Ich habe nichts dagegen, ein Märtyrer für mein Land, meinen Glauben -«
    »Haben Sie vollkommen den Verstand verloren? Sie werden Millionen Amerikaner ermorden, dazu Millionen unschuldiger Moslems -«
    »John, halten Sie den Mund, verflucht noch mal.« Er warf einen kurzen Blick zu Carl und Luther, dann sagte er zu mir: »Das Ergebnis rechtfertigt die Mittel.«
    »Nein, auf keinen Fall -«
    Er hob die Stimme. »Doch! Hier geht es um eine völlig neue Welt. Sind Sie zu blöde, um zu begreifen -?«
    »Ich muss mal pinkeln.«
    Madox schaute zu Kate. »Was?«
    »Ich muss mal pinkeln. Bitte. Ich kann es nicht mehr halten. Ich will mich nicht ... nassmachen -«
    Madox wirkte ungehalten, dachte dann einen Moment lang nach und sagte: »Nun ja, wenn ich an die lausige Lüftung denke, will ich auch nicht, dass Sie sich hier unten nassmachen.« Er wies Carl an: »Pass auf sie auf.«
    »Auf alle viere«, befahl Carl Kate. »Umdrehen.«
    Kate tat, wie ihr geheißen, dann sagte Carl: »Da rüber.«
    Ich verlor sie aus den Augen, hörte aber Carl über den Boden laufen. Dann wurde hinter mir eine Tür geöffnet.
    Madox verfolgte das Geschehen, Luther ebenfalls, der sich eine weitere Zigarette nahm.
    »Nur zu«, sagte Carl zu Kate. »Ich schließe die Tür nicht.«
    Der entscheidende Moment war gekommen. Carl hatte mir den Rücken zugekehrt und beobachtete Kate, während Madox teils auf die Countdown-Anzeige achtete, die bei 3:26 ange-592 kommen war, teils auf die Monitore, auf denen nach wie vor nichts Ungewöhnliches zu sehen war, und die Flachbildschirme, wo immer noch Nachrichtensendungen liefen.
    Luther schaute wie gebannt auf die offene Badezimmertür.
    Ich wandte den Kopf um und schaute nach hinten. Carl stand an der Tür, die Schrotflinte in Hüfthöhe auf Kate gerichtet, die ich vor der Toilettenschüssel stehen, die Jeans aufknöpfen und den Reißverschluss herunterziehen sah.
    Ich weiß nicht, was Carl zu sehen hoffte, aber er würde etwas ganz anderes zu sehen bekommen.
    »John, schauen Sie Ihrer Frau nicht beim Pinkeln zu«, sagte Madox. »Drehen Sie sich um.«
    Ich wandte mich von dort ab, wo demnächst ein grelles Licht aufblitzen würde, hielt die Luft an und schloss die Augen. Ich war darauf vorbereitet, aber als es losging, hätte ich mir beinahe in die Hose gemacht.
    Eine ohrenbetäubende Explosion ertönte, die den Raum erfüllte, als wäre der Lärm ein fester Körper. Gleichzeitig wurde der Raum in blendendes Licht getaucht, das ich sogar durch die geschlossenen Lider sehen konnte, und ich hörte Carl vor Schmerz aufschreien.
    Ich lag jetzt flach am Boden und hatte den Bärenschreck in der Hand, aber der Raum war so verqualmt, dass ich weder Madox noch Luther sehen und nur hoffen konnte, dass sie mich auch nicht sahen. Ich war bereits zu dem Schluss gekommen, dass Luther mit seinem M16 die größere Gefahr darstellte, deshalb richtete ich den Bärenschreck auf die Tür, wo ich eine Bewegung sah, und drückte ab.
    Eine weitere gewaltige Explosion hallte durch den Raum, als die Leuchtrakete wie ein roter Laserstrahl aus dem Bärenschreck schoss und an der Wand explodierte - oder an Luther.
    Es spielte keine Rolle, ob ich ihn getroffen hatte oder nicht, da mittlerweile alle halb blind, taub und eindeutig angeschissen waren.
    Ich wirbelte herum und hechtete zu der Stelle, wo ich Carl rücklings am Boden liegen sah. Ich tastete nach seiner Schrotflinte, konnte sie aber nicht finden.
    Dann schrie Kate irgendwas, aber ich konnte sie nicht

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