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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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verstehen.
    Ich schaute zu ihr und sah, dass sie die Schrotflinte bereits hatte.
    Aus dem Teppichboden züngelten kleine Brände, die von den Bärenschrecks entfacht worden waren, und ich bemerkte auch, dass die Couch in Flammen stand.
    Ich warf einen kurzen Blick auf Carls Gesicht - beziehungsweise das, was mal sein Gesicht gewesen war -, ging dann in die Hocke und bewegte mich auf Madox zu, den ich neben seinem Drehstuhl herumtappen sah, offensichtlich orientierungslos, aber keineswegs außer Gefecht gesetzt. Ich machte einen zu großen Schritt für die Fußeisen, stürzte vornüber und stürmte dann auf allen vieren auf Madox zu.
    Bevor ich bei Madox war, stand Luther auf, riss sein Gewehr an die Schulter und wollte mich durchsieben, als der Donnerschlag der Schrotflinte durch den Raum hallte. Luther schien einen Moment lang der Schwerkraft zu trotzen, als er von den Füßen gerissen und an die Wand geschleudert wurde.
    Bevor er zu Boden ging, feuerte Kate ein zweites Mal, und Luthers Unterkiefer verschwand.
    Madox, der jetzt auf einem Knie war und sich mir zugewandt hatte, hielt den 45er Colt in der Hand.
    Er wollte die Waffe heben, als Kate schrie: »Keine Bewegung! Keine Bewegung! Fallen lassen! Fallen lassen, oder Sie sind tot!«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Madox seine sämtlichen Möglichkeiten überdacht hatte. Kate ballerte ein Loch in die Decke, unmittelbar über seinem Kopf, und half ihm bei der Entscheidung. Bevor der Putz auf ihn einprasselte, ließ er die Knarre fallen.
    Einen Moment lang schien die Zeit stehenzubleiben, während Madox und ich einander musterten, beide auf den Knien und etwa anderthalb Meter voneinander entfernt. Kate stand etwa
    drei Meter weit weg und hatte die Schrotflinte auf Madox' Kopf gerichtet.
    Der Raum stank nach verbranntem Sprengstoff, und blauer Rauch hing in der Luft. Allmählich konnte ich wieder etwas besser sehen, aber nach wie vor tanzten schwarze Flecken vor meinen Augen. Meine Ohren waren offenbar halbwegs heil geblieben, denn das Knallen der Schrotflinte hatte ich gehört, wenn auch wie aus weiter Ferne, aber andere Geräusche bekam ich nicht mit.
    Ich stand langsam auf, bis ich mich halbwegs sicher auf den Beinen fühlte, hob dann Madox' 45er vom Teppich auf und ging zu Luther, der neben der Tür an der Wand saß. Er war nicht tot, würde sich aber wahrscheinlich wünschen, er wäre es, sollte er ohne Unterkiefer überleben. Kates erster Schuss hatte ihm den Arm zerfetzt, aber das Gewehr hing noch immer an dem Riemen quer über seiner Brust. Ich nahm es ihm ab, legte den auf Schnellfeuer stehenden Wählhebel um und sicherte es, dann hängte ich mir das Gewehr über die Schulter.
    Kate hatte Madox bedeutet, dass er sich hinlegen sollte, und er hatte jetzt das Gesicht in den dicken blauen Teppichboden vergraben, was, wie ich ihm aus erster Hand sagen konnte, alles andere als bequem war.
    Ich warf einen Blick auf die Countdown-Uhr und sah, dass wir noch ganze zwei Minuten bis 00:00 hatten.
    Ich musste das hier streng nach Vorschrift machen, um sicherzugehen, dass niemand übrig war, der für Kate oder mich eine Gefahr darstellte. Deshalb ging ich zu Carl, der noch am Leben war, auch wenn ein paar Teile seines Gesichts nicht mehr dort waren, wo sie hingehörten.
    Ich fing an, ihn zu filzen, aber er setzte sich unverhofft auf, wie Frankensteins Monster auf dem Labortisch, und ich wich zurück.
    Ich sah, wie er sich aufrappelte. Er war eindeutig blind - nicht nur vorübergehend geblendet, sondern den Verbrennungen um seine Augen nach zu schließen für immer blind. Nichtsdestotrotz schob er die Hand in seine Jacke und holte einen halbautomatischen 45er Colt heraus. »Fallen lassen!«, wollte ich ihm zurufen, aber dann hätte er gewusst, wohin er schießen musste, daher traf ich eine schwierige Entscheidung und jagte ihm eine 45er Kugel in die Stirn.
    Er war zu schwer, um von den Beinen gerissen zu werden, aber er kippte wie ein gefällter Baum rücklings um.
    »Noch achtundfünfzig Sekunden«, sagte Kate.
    Ich ging zu Madox, der auf Carls Leiche stierte, und fragte ihn: »Wie kann ich das stoppen?«
    Er wandte sich mir zu und erwiderte: »Leck mich.«
    »Fällt Ihnen nichts Intelligenteres ein? Kommen Sie, Bain. Helfen Sie mir. Wie stoppe ich das?«
    »Das können Sie nicht. Und warum sollten Sie auch? John, denken Sie darüber nach.«
    Um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass ich darüber nachgedacht hatte. Ich meine, Gott helfe mir, aber ich dachte darüber

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