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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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März 1964 erschienene Buch
In His Own Write
. (Die deutsche Ausgabe,
In seiner eigenen Schreibe,
kam wenige Monate später heraus.) Als Shotton seinerzeit die Satzfahnen dieses ersten offiziellen Lennon-Buches las, erlebte er ein kleines Wiedersehen mit einigen Texten und Cartoons aus den Tagen in der Quarry Bank High School.
    Mit seinen schlechten Noten in Quarry Bank wäre jeder Versuch, sich an einer Universität einzuschreiben, gescheitert. Ein anderer Weg stand ihm hingegen offen. Seine Zeichnungen, darin waren sich alle einig, hatten etwas ganz Eigenständiges. Also bewarb er sich beim Liverpool College of Art – und er wurde angenommen.
    Seinen ersten Kurs an der Liverpooler Kunstakademie belegte er im September 1957. Hier fand er ein freieres Umfeld vor, in dem keine Bekleidungsvorschriften galten. Zu den Aufgaben, die er bewältigen sollte, gehörte eine ihm überaus willkommene: das Aktzeichnen. Allerdings wollten die Dozenten den Studentinnen und Studenten ihre eigenen Techniken und Methoden vermitteln. Und diese sollten sie sich, so die Erwartung der Dozenten, in möglichst großer Vollkommenheit zu eigen machen. Lennon, der sich jeder Einschränkung widersetzte, kehrte dort bald schon wieder zu seiner gewohnten Einstellung zurück, sich nicht anzupassen.
    Zu seinen einprägsameren Heldentaten, die aus jener Zeit überliefert sind, zählt die folgende. In einer Kunstklasse, der fünfzehn Studenten angehörten, widmete er sich im Verlauf der gesamten Sitzung, in der das Nacktmodell weitestgehend regungslos in einer bestimmten Pose verharrte, eifrig seiner Aufgabe, dem Malen. Als es an der Zeit war, dem Dozenten das Ergebnis seiner Bemühungen auszuhändigen, zeigte Lennons Zeichnung den einzigen Gegenstand, den sie am Körper getragen hatte – eine Armbanduhr. 31
    Mit keinem anderen Teilnehmer der Malklasse war Lennon während seiner Ausbildung an der Kunstakademie enger befreundet als mit Stuart Sutcliffe. Er war laut Mimi »sein einziger Freund, … der einzige Junge, mit dem er gern über längere Zeit zusammen war«. 32 Sutcliffe war in mancherlei Hinsicht das Gegenstück zu Lennon: ruhig und fleißig, im Studium mit großem Engagement bei der Sache – ein außergewöhnlich talentierter Künstler. Und Lennon wusste das. Sutcliffe gehörte zu den wenigen Menschen, deren Meinung er ernst nahm. Die beiden wurden die besten Freunde und schließlich auch Zimmergenossen. In Zeiten, in denen sie voneinander getrennt waren, standen sie in Briefkontakt. Und es kam vor, dass ein Brief bis zu zwanzig Seiten lang war. Ihre Gespräche über Kunst umfassten ein breit gefächertes Themenspektrum. Die Kunst war Sutcliffes Ein und Alles. Er drängte Lennon, sich nicht auf jene karikierenden, comic-ähnlichen Zeichnungen zu beschränken, mit denen er sich normalerweise zufriedengab, sondern mit ernsthafteren Arbeiten zu experimentieren, mit Arbeiten in Öl auf Leinwand. John schuf daraufhin Bilder, die ein anderer Kunststudent als »wild und aggressiv« 33 bezeichnet hat. Ein Motiv in diesen Bildern war immer wieder ein spärlich beleuchteter Nachtclub. Sie zeigten Musiker, außerdem eine Blondine, die an der Bar sitzt und eine gewisse Ähnlichkeit mit Brigitte Bardot hatte, Lennons Traumfrau.
    Die bildende Kunst übte auf Lennon durchaus eine gewisse Faszination aus. Eine so überschwängliche Begeisterung, wie die Kunst sie bei Sutcliffe hervorrief, empfand er jedoch für eine grundlegend andere Form der Selbstdarstellung – die damals noch ganz am Anfang stand. Der gerade aufkommende neue Musikstil sprach nicht nur seine jugendliche Vitalität und seine sexuelle Energie an, vor allem kam diese neuartige Musik seinem Widerwillen gegen Tradition und Autorität entgegen. Keinerlei Tradition war ihr heilig. Ohne Rücksicht wandte sie sich gegen jede Autorität und versetzte ihr geradezu einen Schlag mitten ins Gesicht.
    Auf den Rock-’n’-Roll-Sound ist Lennon erstmals 1956 aufmerksam geworden, als er auf Sender Radio Luxemburg stieß, der damals nur schwer zu empfangen war und der vom europäischen Festland aus »nonstop Popmusik spielte«. 34 »Rock Around the Clock« hieß das erste Stück, das ihn voll und ganz in seinen Bann zog. Der Song war eigentlich 1954 erstveröffentlicht worden, wirklich berühmt wurde er jedoch erst im darauffolgenden Jahr als Titelsong des Films
Blackboard Jungle
(Saat der Gewalt). Lennon liebte den treibenden Rhythmus, der sich so sehr von dem völlig belanglosen süßlichen

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