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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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Wesenszüge zum Vorschein kamen, für die er später als Erwachsener bekannt war. Der Direktor hat ihn Mimi gegenüber einmal in wenigen Worten wie folgt charakterisiert: »Er verfügt über einen messerscharfen Verstand. Doch er wird nie etwas tun, wozu er keine Lust hat.« Ein Mitschüler erinnerte sich: »Wenn in der Schule etwas nicht Alltägliches los war, dann stand er im Mittelpunkt. Man konnte ihn nicht übersehen, selbst in dem Alter war das schon so.« Ein anderer Schüler merkte an: »Auch als Kind hat man gemerkt, dass man es hier mit einem komischen Kauz zu tun hatte. Eigentlich aber war er, wie mir heute im Rückblick klar wird, schon immer ein Genie.« 24
    In der Quarry Bank High School wurden die Schüler eines Jahrgangs in drei Leistungsgruppen eingeteilt: A, B, und C. Der A-Kurs blieb den besonders vielversprechenden Schülern vorbehalten. Bei der Abschlussprüfung in Dovedale hatte John gut genug abgeschnitten, um sich für die Leistungsgruppe A zu qualifizieren. Beim Einstieg in die Sekundarstufe fand er sich daher in Gesellschaft der hellsten Jugendlichen aus dem Umkreis wieder. Im Lauf des zweiten Schuljahrs wurde er bereits in die Leistungsgruppe B zurückgestuft. Gegen Ende des vierten Jahres zählte er zu den Schlusslichtern der Leistungsgruppe C. Als er am Ende des fünften und letzten Schuljahrs in Quarry Bank die Mittelstufenabschlussprüfungen ablegte, in denen sich erweisen sollte, ob er die Voraussetzungen für eine höhere Schulbildung mitbrachte, hat er nicht eine einzige dieser Prüfungen bestanden. Am unteren Rand des Abschlusszeugnisses vermerkte der Schuldirektor von Quarry Bank abschätzig: »Der Junge ist zum Scheitern verurteilt.« 25
    Das Problem bestand weder in mangelnder Initiative noch in zu geringer Intelligenz. Tante Mimi besaß eine einundzwanzig Bände umfassende Ausgabe der besten Kurzgeschichten aus aller Welt. Im Alter von zehn Jahren hatte Lennon den größten Teil davon gelesen, manche der Kurzgeschichten sogar mehrfach. Ganz besonders hatte es ihm Balzac angetan. Als Zwölfjähriger hat er Mimis Enzyklopädie durchgeackert. Mit sechzehn hatte er sämtliche Werke von Winston Churchill gelesen. An Edgar Allen Poe, James Thurber, Edward Lear und Richmal Crompton fand er gleichfalls großen Gefallen. Seine Lieblingsbücher waren jedoch zwei Bände von Lewis Carroll,
Alice im Wunderland
und
Alice hinter den Spiegeln
, ferner Robert L. Stevensons
Die Schatzinsel
. 26
    Er war geistig frühreif und sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst. In einem Interview aus dem Jahr 1970 wurde er gefragt:
    Hältst du dich für ein Genie?
    Ja, wenn es so was überhaupt gibt, dann bin ich eines.
    Wann ist dir das im Leben zum ersten Mal klar geworden?
    Als ich so etwa zwölf Jahre alt war. Ich hatte schon vorher gedacht, dass ich ein Genie sein müsste, aber niemand hatte das bemerkt (
lacht
). Entweder bin ich ein Genie oder ich bin verrückt, was von beiden stimmt denn nun? »Nein«, sagte ich mir, »ich kann nicht verrückt sein, denn sonst hätte man mich schon eingesperrt. Also bin ich ein Genie.« 27
    Lennons akademisches Problem bezog sich auf die akademische Welt als solche. Er hatte das Gefühl, dass all die dort herrschende Reglementierung ihn erstickte. Die Grundvoraussetzungen, auf denen das Bildungssystem beruhte, waren für ihn ein Stein des Anstoßes, namentlich die Annahme, dass die Leute in den entsprechenden Positionen das Recht hätten, ihm für sein Leben Vorschriften zu machen: ihm vorzuschreiben, wohin er zu gehen und wann er da zu sein habe; seine Arbeit und sein Verhalten nach ihren Maßstäben zu beurteilen; von ihm zu erwarten, dass er sich ausgerechnet über diejenigen Sachverhalte informiert, die
sie
für wichtig hielten, und sich das diesbezügliche Faktenwissen aneignet.
    Infolgedessen lehnte er sich gegen die von ihnen beanspruchte Autorität auf. Nur zu gern spielte er ihnen Streiche, die das System aus dem Gleichgewicht und seine Repräsentanten aus der Fassung bringen sollten. Beispielsweise packte er einen Wecker in den Schulranzen, den er so gestellt hatte, dass er mitten im Unterricht losschrillte. Oder er manipulierte die Wandtafel dahingehend, dass sie in dem Moment, in dem der Lehrer mit Kreide etwas an die Tafel schrieb, polternd und krachend zu Boden sauste. 28 Die ganze Klasse brach daraufhin in großes Gelächter aus und war minutenlang nicht mehr zu bändigen, während Lennon sich an dem ganzen Tohuwabohu ergötzte. Wenn er daraufhin

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