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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Streifenwagen. Zusätzlich hatte er Kommentare auf den Rekorder gesprochen und umfangreiche handschriftliche Notizen angefertigt. Irgendetwas Bemerkenswertes war bei alledem bislang jedoch nicht ersichtlich geworden.
    Das aus Reynolds’ Schädel entfernte Schusspflaster musste erst noch Vergleichen unterzogen werden, um das Kaliber der benutzten Mordwaffe festzustellen. Einige der weißen Stoffpartikel, die in seinem Gesicht gesteckt hatten, waren keine Reste von Schusspflaster. Kellerman hatte die Theorie gewagt, sie könnten von einer dem Oberst umgebundenen Augenbinde stammen.
    »Dadurch könnte sich erklären«, hatte Puller spekuliert, »warum er sich nicht zu wehren versucht oder wenigstens die Hände gehoben hat.«
    »Er hat den Schuss nicht kommen sehen«, meinte Cole.
    Stacey Reynolds’ Oberkörper war mit Schrotkugeln gespickt worden. Die zwei Jugendlichen hatte man, wie vermutet, durch Schläge in den Nacken getötet. Eric Treadwell und Molly Bitner waren .22er-Projektilen zum Opfer gefallen, die ihnen durchs Auge ins Gehirn gedrungen waren. Die Geschosse hatten in einigermaßen gut erhaltener Form aus den Schädeln entfernt werden können. Nun galt es, die dazu passende Schusswaffe zu finden.
    Wellman hatte einen brutalen Hieb auf den Kopf erhalten, der ihn bewusstlos werden ließ. Sein Tod war nicht durch Genickbruch erfolgt. Dafür wäre ein tiefer Sturz erforderlich gewesen, zu dem es unter der niedrigen Kellerdecke an Höhe mangelte. Stattdessen war er einen langsamen Erstickungstod gestorben.
    Puller und Cole lehnten sich an den Streifenwagen. Cole klaubte eine Zigarette heraus und steckte sie an. »Gucken Sie nicht so, Puller. Ich habe gerade die Obduktion von sieben Leichen durchgestanden. So was ist eine große Belastung.«
    »Viele Hinweise sind anscheinend nicht verblieben.«
    »Haben Sie irgendwelche Einfälle?«
    »Leider keine, die uns zum Erfolg verhelfen könnten.«
    Cole blickte auf die Armbanduhr. »Das Abendessen bei meiner Schwester steht an.«
    »Warum hat sie mich eingeladen?«
    »Keine Ahnung. Einen anderen Grund, als dass Sie jünger, größer und sportlicher sind als ihr Mann, wüsste ich nicht.«
    »Sie meinen, sie hat außerehelich was mit Männern?«
    »Ich behaupte nichts dergleichen, weil ich es nicht weiß. Allerdings ist Roger häufig fort.«
    »Sie machte nicht den Eindruck, wegen der Morddrohungen übermäßig besorgt zu sein.«
    »Roger ist ein unbeliebter Zeitgenosse. Ich vermute, man stumpft allmählich ab.«
    »Das gilt vielleicht für sie, aber nicht für ihn. Er war nicht bloß wütend, er hatte Angst.«
    »Sicher. Er ist ja das Ziel der Drohungen, nicht sie.«
    »Stimmt.«
    »Ich kann Sie bei Ihrem Wagen absetzen und später am Motel abholen. Dann haben wir Zeit zum Duschen und Umziehen. Ich muss mich tüchtig abbürsten, um den Leichengeruch loszuwerden.«
    »Leider glaube ich nicht mehr, dass ein Mensch sich dermaßen kräftig abschrubben kann.«
    »Auf alle Fälle werde ich es nach Kräften versuchen.«
     

 
    34
    Puller fuhr geradewegs zum Postamt, das nur wenige Minuten von Annie’s Motel entfernt lag. Er traf kurz vor Feierabend ein. Per Eilsendung verschickte er die Kästchen mit dem Untersuchungsmaterial nach Atlanta und widmete seine Aufmerksamkeit anschließend der jungen Frau, die hinter dem Schalter saß und ihn erwartungsvoll ansah. Er zeigte ihr seine Ausweise. »Ich bin von der Armee- CID .«
    »Ich weiß«, lautete die Antwort.
    »Woher?«, fragte Puller.
    »In einem kleinen Ort spricht sich alles schnell herum. Außerdem sind Sie zu groß, um übersehen zu werden.«
    »Ich brauche Informationen über eine bestimmte Postsendung.«
    »Was für eine?«
    Puller erläuterte ihr, dass es sich um das für die Familie Reynolds bestimmte Einschreibepäckchen handelte, das der Postbote Howard Reed am Montag an die Halversons hatte ausliefern sollen. Die Frau nickte. »Howard hat mir heute Morgen davon erzählt, als er seine Ladung Post holte.«
    »Es ist sehr wichtig, dass wir erfahren, woher das Päckchen kam.«
    Die Postlerin schaute hinter sich. »Dann ist es wohl besser, ich wende mich zuerst an meinen Chef.«
    »Tun Sie das.«
    »Er hat aber heute frei.«
    Puller stützte seine großen Hände auf den Schalter. »Wie ist Ihr Name?«
    »Sandy. Sandy Dreidel.«
    »Also, Sandy, lassen Sie es mich Ihnen erklären. Diese Postsendung könnte von höchster Bedeutung sein, um die Mörder der beiden Familien aufzuspüren. Je länger wir warten, umso weiter

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