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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zweite Frau?«
    »Nein. Er hat spät geheiratet, sie früh. Die Kinder sind gemeinsame Kinder.«
    »Sie hat Ihre Nichte erwähnt. Ich habe kurz ein junges Mädchen auf der Treppe gesehen.«
    »Meghan. Sie ist vierzehn. Ein schwieriges Alter für ein Mädchen.«
    »Und einen elfjährigen Sohn haben sie auch, sagten Sie?«
    »Roger junior. Er ist außer Haus.«
    »Wo?«
    »Militärakademie.«
    »Trent kam mir nicht gerade vor wie jemand, der aufs Militär steht.«
    »So ein Typ ist er auch nicht. Er ist mehr auf privaten Zugewinn erpicht als auf den Dienst an der Gemeinschaft. Aber sein Sohn hatte Probleme mit der Disziplin, und meine Schwester wollte sich nicht damit herumärgern. Deshalb ist er in eine geeignete Einrichtung in Pennsylvania geschickt worden, wo man Jungs wie ihn auf Vordermann bringt und ihnen einbläut, ständig ›Sir‹ zu schreien.«
    »Was gar nicht so schlecht ist. Mit Disziplin lernt man was fürs Leben.«
    »Mag sein. Meines Erachtens haben sie allerdings zu früh kapituliert. Er ist noch ein Kind. Und Disziplin lernt man am besten zu Hause. Wenn man ein Kind in dem Alter aus dem elterlichen Heim verbannt, kommt es wahrscheinlich auf den Gedanken, dass die Eltern kein Interesse an ihm haben.«
    »Ist es denn so? Haben sie kein Interesse an ihm?«
    »Darauf weiß ich wirklich keine Antwort.«
    »Sie stehen Ihrer reichen Verwandtschaft wohl nicht allzu nah?«
    »Wer kennt irgendwen schon richtig?«
    Da ist was Wahres dran, dachte Puller. »Also«, sagte er, »es gab schon früher Morddrohungen gegen Trent …«
    Cole fuhr herum und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ich habe Ihnen doch erklärt, dass in diesen Fällen ermittelt wurde und dass sie nach der Untersuchung abgeschlossen worden sind.«
    »Ich weiß, was Sie gesagt haben.«
    »Warum fangen Sie dann immer wieder davon an?«
    »Weil ich mehr erfahren möchte, als Sie mir bisher verraten haben. Im Allgemeinen ist genau das der Grund, weshalb ich Fragen stelle.«
    »Gut, aber ich habe nicht die Absicht, Ihnen Einzelheiten zu erzählen.«
    »Wo wohnt Ihr Bruder?«
    »In Drake.«
    »Und was macht er?«
    »So wenig wie möglich. Ist das ein Verhör?«
    »Ich versuche lediglich zu verstehen, unter welchen Rahmenbedingungen ich hier arbeiten muss. Falls meine Fragen Sie verstimmt haben, tut es mir leid.«
    Seine Offenheit beschwichtigte ihren Zorn. »Randy ist der Jüngste. Er ist kürzlich dreißig geworden und im Leben ein wenig vom Weg abgeirrt. Wir hoffen, er findet möglichst bald wieder zurück.«
    »Dann ist er wohl nicht auf die Militärakademie geschickt worden.«
    »Für ihn wäre es wahrscheinlich von Vorteil gewesen.«
    Sie stiegen in den Streifenwagen. Puller schloss den Sicherheitsgurt. »Hat die Fahndung inzwischen etwas erbracht?«
    »Nichts. Ich habe das Gefühl, der Kerl hat Drake längst verlassen.« Cole schnallte sich ebenfalls an und startete den Motor. »Was haben Sie mit dem Laptop und der Aktentasche gemacht?«, fragte sie.
    »Beides ist per Militärkurier unterwegs zur Armee- KTU .«
    »Und die taugt was?«
    »Es ist das beste Institut dieser Art. Man sieht es sofort, wenn man das Gebäude betritt und auf den Fußboden schaut.«
    »Was gibt’s denn da zu sehen?«
    »Das KTU -Logo. Es ist in den Fünfzigern jemandem für einen Dollar abgekauft worden.«
    »Und was zeigt das Logo?«
    »Detektiv Mickey Mouse. Der Verkäufer war Walt Disney.«
    »Die KTU hat im Logo eine Comicfigur?«
    »Wenn man so gut ist, wen kümmert es da, welches Logo man benutzt?«
    »Wie Sie meinen.«
    Sie ließen das Anwesen der Trents hinter sich und kehrten zurück in die wirkliche Welt.
     

 
    33
    Dr. Walter Kellerman war einmal, so fiel Puller auf, als sie zur Autopsie bei ihm eintrafen, ein wesentlich schwererer Mann gewesen, hatte aber erheblich an Gewicht verloren. Diesen Rückschluss zog er aus der erschlafften Gesichtshaut des Mediziners sowie der Tatsache, dass er in seinen Ledergürtel vier zusätzliche Löcher gestanzt hatte, damit er um seine schrumpfende Taille passte.
    Die Leichen waren aus dem Bestattungsinstitut in Kellermans Obduktionsstätte befördert worden. Sie befand sich in einem zwei Räumlichkeiten umfassenden Ziegelanbau hinter seiner Arztpraxis, die früher wohl eine Wohnung gewesen war und rund drei Kilometer von der Innenstadt entfernt lag. Man hatte die Leichen in mobilen Kühlbehältern transportiert.
    »Hat der Mann eine Erkrankung, oder ernährt er sich gesünder als sonst?«, fragte Puller mit leiser Stimme

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