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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Cole, während sie Klinikkittel und Gummihandschuhe anzogen.
    »Da spielt ein wenig von beidem mit. Er geht viel spazieren, hat rotes Fleisch vom Speiseplan gestrichen und isst weniger. Vor ungefähr einem Jahr sind ihm Gallenblase und linke Niere entfernt worden. Er hat begriffen, dass er sich am Riemen reißen muss, wenn er die siebzig erleben will.«
    »Sind Sie schon mal bei Autopsien dabei gewesen?«
    »Öfter, als mir lieb war«, gab Cole zur Antwort.
    »Aber Lindemann sagte, der letzte Mord sei vor zehn Jahren verübt worden.«
    »Es werden auch aus anderen Gründen Autopsien vorgenommen. Überwiegend nach Unfällen. In einer Gegend, die vom Kohleabbau lebt, kommt so etwas häufiger vor. Und Autounfälle gibt’s auch nicht gerade selten.«
    »Leuchtet mir ein.«
    »Und falls Sie sich fragen, ob ich mich übergeben muss, sobald er zu schnippeln anfängt, lautet die Antwort: nein.«
    Kellerman hatte einen sorgsam gestutzten Bart, blaue Augen, wenig Haare auf dem Kopf und ein verbindliches Wesen. »Ich habe meine Dienstzeit bei den Fliegern abgeleistet«, sagte er, nachdem Cole ihm Puller vorgestellt hatte. »Zwei Jahre war ich in Vietnam. Danach hat das Militär mir auf der Grundlage des Soldatenförderungsgesetzes das College bezahlt, sodass ich mein Medizinstudium mit Erfolg abschließen konnte.«
    »Sieh an«, meinte Puller. »Onkel Sam kann auch mal was richtig machen.«
    »Ich hab’s nie bereut. Man geht gestärkt daraus hervor.«
    »Falls man überlebt«, schränkte Cole seine Äußerung ein.
    Unter einem Laken sah Puller eine Leiche auf dem Stahltisch liegen. »Wer ist zuerst dran?«
    »Oberst Reynolds.« Kellermans Blick fiel auf die Kühlbehältnisse. »Ich habe zur Unterstützung zwei ausgebildete Assistenten, trotzdem dürfte der Tag ziemlich lang werden.«
    »Wir sind lediglich zum Zuschauen und Fragenstellen da«, sagte Cole.
    »Beides steht Ihnen frei. Heute früh habe ich mir die Leichen schon mal kurz angesehen. Eine interessante Mischung von Verletzungen. Büchse, kleinkalibrige Faustfeuerwaffe, Strangulation, Einwirkung stumpfer Gewalt.«
    »Haben Sie schon eine Vorstellung, was verwendet wurde, um die Jugendlichen zu töten?«, erkundigte sich Puller.
    »Wahrscheinlich ist es mit bloßer Hand geschehen.«
    »Wie können Sie da sicher sein?«, fragte Cole.
    »Sicher bin ich mir nicht. Ihr Kollege wollte wissen, ob ich eine Vorstellung habe, und darauf läuft meine Vorstellung hinaus.«
    »Aber wieso mit bloßer Hand?«
    »Ein Baseballschläger, ein Metallwerkzeug oder ein anderer Gegenstand hinterlässt mit hoher Wahrscheinlichkeit Spuren oder verräterische Abdrücke auf der Haut. Ich hatte mal eine Autopsie, bei der ich auf der Brust des Toten anhand des Wappens den Hersteller des Baseballschlägers erkennen konnte, mit dem der Mann erschlagen worden war. Es war ein Louisville Slugger. Aber auch eine Faust hinterlässt einen charakteristischen Abdruck. Außerdem habe ich im Nacken des Jungen ein Beweismittel entdeckt.«
    »Was für eins?«, fragte Puller.
    »Es sieht aus wie ein Abriebklümpchen schwarzen Leders.«
    »Das heißt, der Täter hat Handschuhe getragen.«
    »Nach meiner Ansicht ja.«
    »Es ist nicht leicht, den Hirnstamm so zielsicher zu treffen, dass jemand stirbt«, sagte Puller. »Schließlich ist er nur wenige Zentimeter lang.«
    »Meines Erachtens sollten Sie nach einer Person mit besonderer Ausbildung suchen. Vielleicht einem Kampfsportler.«
    »Oder einem Militärangehörigen«, schlug Cole vor.
    »Richtig«, stimmte Kellerman zu, »oder jemandem beim Militär.« Er schob die transparente Maske vors Gesicht, streifte das Laken vom Leichnam des Offiziers und nahm erste Instrumente zur Hand. »Wollen wir?«
    Selbst mit dem Beistand zweier Assistenten beanspruchte es viele Stunden, an den sieben Leichen eine vorschriftsmäßige Autopsie vorzunehmen. Puller hatte reichlich Untersuchungsmaterial in spezielle Dosen gepackt und sie korrekt etikettiert, um sie der KTU zu schicken. Er beabsichtigte, der Sendung spezifische Instruktionen für das Labor in Fort Gillem beizufügen, wo die Materialien auf beweisträchtige Eigenschaften analysiert werden sollten. Und wie üblich würde er den Instruktionen, um sie zu konkretisieren, E-Mails und Anrufe folgen lassen.
    Kellerman hatte seine Assistenten damit betraut, die Y-förmigen Einschnitte zu vernähen. Dann hatte er sich umgezogen und war nach Hause gefahren. Cole und Puller gingen ins Freie. Puller verstaute die Dosen im

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