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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nicht vorhergesehen, und Cole anscheinend ebenso wenig. »Jean«, rief sie vorwurfsvoll.
    Puller beobachtete Randy, der kein Auge von Jean genommen hatte. »Nur zu, Schwesterchen, weiter so, ich höre dir immer gern zu.«
    »Während der Fahrt habe ich ihn wie ein verirrtes Hündchen an der Straße angetroffen. Ich habe ihn im Auto mitgenommen. Um ihm ein Frühstück zu spendieren, habe ich ihn in dieses Lokal eingeladen. Ich habe ihm vorgeschlagen, ihm einen Arbeitsplatz zu verschaffen. Jede nur erdenkliche Hilfe, die ich leisten kann, habe ich ihm angeboten. Und zum Dank bewirft er mich pausenlos mit Dreck. Aber jetzt bin ich es schlicht und einfach satt.«
    Mit jedem Satz war ihre Stimme lauter geworden. An den benachbarten Tischen wandten sich etliche Köpfe in die Richtung der Sitznische. Puller sah, dass viele Gäste tuschelten.
    Cole legte eine Hand auf Randys Arm. »Sie meint es doch nicht so.«
    »Und ob ich es so meine, verdammt noch mal!«, rief Jean. »Und wenn du endlich mal den Kopf aus dem Sand heben würdest, würdest du es auch so sehen.«
    Unversehens wandelte sich Randys Auftreten. Schlagartig kehrten sein Grinsen und die Selbstsicherheit zurück. »O Mann, Jean, gibt Roger dir eigentlich jedes Mal Geld, wenn er dich fickt? Oder kriegt er Mengenrabatt? Berechnest du ihm das Doppelte, seit er unsere Eltern auf dem Gewissen hat? Vielleicht willst du ihm ja auf deine Weise zeigen, dass du auf ihn sauer bist, weil er unsere Eltern umgebracht hat, ohne dass es ihn juckt.«
    Jean beugte sich vor und verpasste ihrem Bruder eine dermaßen kräftige Ohrfeige, dass Puller ihn zurückprallen sah. Obwohl sich die Haut, die die Hand getroffen hatte, erst rosa und dann rot verfärbte, zeigte Randy keine Reaktion.
    »Ist das alles, was dir einfällt?«, fragte er. »Der viele Zaster muss dich wohl verweichlicht haben.« Er stand auf. »Ich habe noch was vor. Also, Jean, danke fürs Mitnehmen. Oder vielleicht solltest du meinen Dank lieber Roger ausrichten. Schließlich ist es sein Auto. Ihm gehören der Wagen und das Haus, und du gehörst ihm sowieso.« Er schaute durchs Fenster auf den Mercedes. »Inzwischen macht das Modell dich ein bisschen alt, Schwester. Roger sollte mal was Neues ins Auge fassen. Es wundert einen, dass er so häufig fort ist. Früher mussten Kohlenbarone nicht so oft mit ihren duften Privatjets sonst wohin fliegen. Und trotz deiner sportlichen Betätigung und der Diäten haben leicht überhöhte Mengen an Alkohol und die Geburt zweier Kinder ihre Spuren hinterlassen. Bitte versteh mich nicht falsch, du siehst noch immer richtig anziehend aus, wogegen Roger alt und hässlich ist. Aber für Männer und Frauen gelten unterschiedliche Regeln. Die Regeln sind unfair, aber es sind nun mal die Regeln. Und sie bestimmen, wer das Geld hat. In diesem Fall Roger. Einen schönen Tag noch, große Schwester.«
    Randy wandte sich ab und ging. Puller sah, dass er einige Gäste, die in einer Sitznische hockten, mit erhobener Hand grüßte, ehe er beim Hinausgehen die Tür zuknallte. Danach schaute Puller wieder Jean an, die so entgeistert wirkte, wie sie sich wahrscheinlich auch fühlte.
    »Ihr habt beide Unsinn geredet«, sagte Cole, »den ihr nicht ernst gemeint habt.«
    »Ich habe jedes Wort ernst gemeint«, erwiderte Jean. »Und Randy war es auch Ernst«, fügte sie rasch hinzu. Durch die Fensterfront des Lokals betrachtete sie das Luxusauto. Puller konnte ihre Gedanken so deutlich erahnen, als liefe in seinem Gehirn ein Film ab. Wo befand sich Roger zur Stunde? Trug er sich mit Überlegungen, sie gegen eine andere Frau auszutauschen?
    Cole ergriff die Hand ihrer Schwester. »Jean, Randy hat nur Blödsinn gefaselt.«
    »Wirklich?«, fragte Jean grob. Cole senkte den Blick.
    Jean schaute auf Puller. »Wie lautet Ihre Meinung? Sie sollen doch so was wie ein bedeutender Detektiv sein.«
    Puller zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein Gedankenleser, Jean. Aber falls Ihr Ehemann Sie hintergeht, reichen Sie doch einfach die Scheidung ein und sichern Sie sich so viel von seinem Vermögen, wie Ihre Anwälte für Sie herausschlagen können. Da Sie ihn geheiratet haben, bevor er reich wurde, gibt es vermutlich keinen Ehevertrag.«
    »Stimmt.«
    »Dann zermartern Sie sich nicht den Kopf. Einen besseren Rat kann ich Ihnen nicht geben.«
    Als Jeans und Randys Frühstück gebracht wurde, schaute die Kellnerin ein wenig ratlos in die Runde. »Kommt er zurück?«, fragte sie.
    »Da habe ich ernste Zweifel«, gab Jean

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