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John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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falsch.«
    Marion erhielt darauf keine Antwort. Statt dessen fragte der Vater sie: »Erinnerst du dich noch an ihn?«
    »An wen, bitte?«
    Sie wußte genau, was jetzt kam. Sie spürte nur das innerliche Zittern, aber sie riß sich zusammen. Ihr Vater sollte nichts merken.
    »An Cursano«, sagte er.
    Marion starrte ihn an. »Wer ist das denn?«
    »Dein Retter. Der Mann, der dich aus dem Sumpf gezogen hat.«
    Marion lehnte sich zurück und drehte sich zugleich zur Seite, um die Beine übereinanderschlagen zu können. »Meine Güte, Vater, das ist viele Jahre her.« Sie lachte jetzt, doch es klang unecht, worüber sie sich ärgerte. »Ich habe andere Sorgen, als mich an meine Kindheit zu erinnern. Aber jetzt, wo du es gesagt hast, fällt es mir wieder ein.«
    »Du erinnerst dich also?«
    »Schwach, Vater, schwach.« Sie zeigte ein ärgerliches Gesicht. »Aber was soll das? Warum wärmst du die alten Geschichten auf? Das verstehe ich wirklich nicht.«
    »Die Sache ist einfach. Es gibt ihn noch. Es gibt diesen Cursano. Er befindet sich noch immer hier in der Gegend – und ich weiß auch, daß er dich nicht vergessen hat«, fügte Melvin Kline mit ernstem Gesichts aus druck hinzu.
    Marion war stumm geworden. Auch blasser. Sie preßte die Lippen zusammen und schluckte. »Du überraschst mich wirklich, Vater, das muß man dir schon lassen. Er ist noch hier und hat mich nicht vergessen? Woher weißt du das?« Das Herz, das verdammte Herz! Warum schlägt es so hart und so schnell? fragte sie sich.
    »Er hat es mir gesagt.«
    »Dir?«
    »Ja, mir.«
    Marion fuhr durch ihr Haar. »Wann hast du denn mit diesem Mann gesprochen?«
    »Damals, Marion. Nachdem er dir das Leben gerettet hat. Ich habe es dir nie gesagt und immer mit mir herumgetragen. Heute bist du erwachsen, und ich finde, daß du ein Recht darauf hast, es zu erfahren. Er erklärte mir damals, daß er dich nie vergessen würde, und diese Worte wiederum habe ich nicht vergessen.«
    Marion wußte nicht, was sie ihrem Vater entgegnen sollte, und sie hob zunächst nur die Schultern.
    »Das ist doch alles Schnee von gestern, Vater. Heute sind die Zeiten anders. Glaub es mir.« Sie sprach wider ihre Überzeugung, denn sie hatte ihn gesehen, als hätte er nur auf sie gewartet. So kam es Marion im nachhinein schon vor.
    »Da gebe ich dir recht, Marion. Es hat sich sehr viel geändert. Nicht immer zum Guten, aber etwas ist geblieben – nämlich er. Es gibt ihn noch, Marion. Cursano ist nicht aus dieser Gegend verschwunden. Er hält sich noch weiterhin hier auf. Wie er lebt und wo er wohnt, kann ich dir nicht sagen, aber es gibt ihn, und es sind in der letzten Zeit sehr ungewöhnliche Dinge in diesem doch einsamen Landstrich passiert. Als hätte uns ein Fluch eingeholt.«
    »Was ist es denn gewesen?«
    »An gewissen Stellen brach plötzlich der Boden auf. Fontänenartig schoß eine Flüssigkeit hoch, von der einige meinten, daß es Blut wäre. Ich weiß nicht, was es ist, aber das Rätsel ist deswegen nicht kleiner geworden. Bauern hatten auf ihren Feldern plötzlich Ärger bekommen, weil sie von diesem seltsamen Blut überschwemmt wurden. Bei einem Bekannten ist ein Haus zusammengebrochen. Ohne Grund, ohne eine Ursache. Das alles kann sich keiner von uns erklären, und ich glaube fest daran, daß Cursano die Schuld trägt.«
    Marion lächelte. Sie mußte jetzt spielen. Sie glaubte ihrem Vater, aber das konnte sie ihm nicht sagen, und sie wollte ihm auch nichts über die Begegnung zwischen ihr und Cursano berichten, um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen.
    »Glaubst du mir, Marion?«
    »Es ist schwer, Vater, sehr schwer.«
    »Das weiß ich. Aber wir müssen uns damit abfinden. Er ist noch hier, das weiß ich. Ich sprach neulich noch mit Peter Grimes darüber und …«
    »Wer ist das?«
    »Jemand, der sich für die Umwelt einsetzt. Er ist ein Beauftragter der Regierung. Er berät die Landwirte in der Gegend. Es geht dabei auch um den Rinderwahnsinn, denn es muß etwas getan werden. Noch stehen die Rinder auf der Weide. Laut EG-Beschluß sollen sie alle getötet werden, was natürlich noch dauern wird, da man nach einem bestimmten Plan vorgeht. Aber dieser Grimes hat die unheimlichen und nicht erklärbaren Vorgänge miterlebt. Er hat die Blutfontänen gesehen, wie sie aus dem Boden drangen und himmelhoch jagten. Er hat das Blut auf den Feldern schimmern gesehen, alles stimmte …«
    »Sah er auch diesen Cursano?«
    Melvin Kline hob die Schultern. »Darauf kann ich dir keine

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