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John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch bereit, sofort nachzufassen, sollte es mir über die Kante der Hand gleiten.
    Zum Glück passierte das nicht. Dafür zuckte und tanzte das Kreuz in die verschiedenen Richtungen hin und sorgte dafür, daß die rätselhaften Kräfte des Bodens oder auch die, die mich umgaben, in eine gewisse Unruhe gerieten.
    Kurz vor dem Hervorschießen der Fontäne hatten wir alle die Vibrationen unter den Füßen gespürt.
    Sie waren dann verschwunden gewesen, aber jetzt traten sie wieder dort auf, wo ich stand und wartete.
    Wie bei einem leichten Beben wurde der Boden erschüttert. Spannende Sekunden vergingen. Ich schaute direkt nach unten. Dieser dunkle, auf der Oberfläche schimmernde Teppich zitterte, blieb aber auf der Stelle. Er öffnete sich auch. Poren entstanden.
    Das Kreuz auf meiner Hand bewegte sich plötzlich schneller. Es hatte sich aufgerichtet, blieb auch senkrecht stehen, zuckte dabei nach vorn und nach hinten, aber die Strahlen blieben verschwunden.
    Kontakt bestand. Ich wußte es. Nur auf eine Art und Weise, wie ich sie noch nicht erlebt hatte.
    Nein, die Erde öffnete sich nicht, aber trotzdem entließ sie etwas, das in ihr gesteckt hatte.
    Aus den schmalen Spalten drückte sich der Rauch oder der Qualm in die Höhe. Überall, wo ich hinschaute, sah ich diesen unruhigen und flatternden Nebel.
    Auch die Männer hinter mir waren nicht blind und hatten alles mitbekommen. Ich hörte Bills Ruf.
    »John, verdammt, was ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann komm zurück.«
    »Nein.«
    Ich ging keinen Schritt nach vorn, aber auch keinen nach hinten, weil ich einfach den Eindruck hatte, an dieser Stelle genau richtig zu stehen. Hier mußte sich der Mittelpunkt befinden, und mein Kreuz und ich hatten die Unruhe hineingebracht.
    Der geruchlose Rauch oder Nebel konzentrierte sich nicht auf eine Stelle. Er hielt mich umkreist, und ich wußte, daß die Sicht der anderen auf mich immer schlechter wurde.
    Wer umwallte mich? Was hatte das Kreuz hervorgeholt? Blutgeister, die tief in der Erde ihren Ursprung hatten? Naturgeister vielleicht?
    Ich hatte keine Ahnung. Aber ich wußte sehr gut, daß hier ein Aufruhr stattgefunden hatte. Eine Revolte, zuerst durch den Blutstoß oder was auch immer, dann durch mein Kreuz.
    Die Luft um mich herum schien sich verändert zu haben. Sie kam mir dumpfer vor, irgendwie klebrig, ich war mir da ziemlich sicher.
    Das Kreuz hatte sich beruhigt. Nur erwies es sich noch immer als Phänomen, denn es stand senkrecht auf meiner Hand, während die Umgebung um mich herum durch den grauen Nebel immer dichter wurde.
    Ich blieb stehen wie der berühmte Fels in der Brandung. Zudem ging ich auch davon aus, daß dies nicht alles war, was ich gesehen hatte. Da mußte noch etwas nachfolgen.
    Ja, ich hatte recht.
    Es kam noch etwas.
    In dem Rauch zeichneten sich plötzlich die unheimlichsten und seltsamsten Gestalten ab – weder Mensch noch Tier. Ihre Gestalt wirkte merkwürdigerweise gestaltlos. So richtig kam ich damit nicht zurecht. Vielleicht auch deshalb nicht, weil sie sich plötzlich zu sehr zusammendrückten und ineinander verschwammen.
    Es war nicht wegzudenken. Die Welt bestand. Eine zweite. Neben der normalen.
    Und sie war tatsächlich aus der Tiefe des Bodens aufgestiegen …
     
    *
     
    Der Mann saß auf der Bank vor dem kleinen Haus und starrte ins Leere. Es sah so aus, als wäre er eingeschlafen, aber das täuschte, denn dieser Mensch war mit all seinen Sinnen voll dabei und sehr angespannt. Menschen, die ihn nicht kannten, hätten sich vor ihm gefürchtet, denn er sah so aus wie jemand, der anderen gern einen Schrecken einjagte. Das mochte an seinem blanken Schädel liegen, auf dem wirklich nicht ein einziges Härchen wuchs. Dieser Kopf war völlig blank. Er wirkte wie frisch gewienert, als wollte er einen Spiegel bilden. Auch in seinem Gesicht wuchs kein einziges Haar. Die Nase sah aus wie ein Knochen. Sie war dabei leicht nach vorn gebogen und breitete sich nach unten hin aus, so daß zwei große Nasenlöcher entstanden waren, beinahe schon wie Nüstern, die eher zu einem Pferd gepaßt hätten.
    Er sah kalt, abstoßend und dabei so überheblich und unbesiegbar aus wie jemand, der sich seiner Macht und Kraft genau bewußt war.
    Er hatte seine Hände auf die Oberschenkel gelegt. In seinen Augen bewegte sich nichts, und diese Augen gehörten eigentlich nicht zu denen eines Menschen.
    Sie waren da, und sie waren schlimm.
    Kalte Laternen. Pupillenlos. Deshalb wirkten sie so groß. Runde Monde in

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