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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Morgana Layton verlor nicht die Nerven. Eiskalt lauerte sie auf einen gewissen Zeitpunkt, der auch eintrat.
    Die Fledermaus wollte den Angriff und damit das Blut.
    Wieder flatterte sie hoch. Eine halbe Armlänge hoch ließ Morgana sie kommen, dann wuchtete sie ihre Waffe nach vorn, und plötzlich hatte sie ihren Feind dort erwischt, wo es weh tat.
    Obwohl das Ende stumpf war, bohrte es sich tief in den anderen Körper hinein. Der Stoß war so hart geführt worden, daß selbst die lederartige Haut riß. Morgana war durch die eigene Wucht nach vorn gedrückt worden.
    Sie kniete jetzt, ruhte sich auf keinen Fall aus, sondern stieß immer wieder nach.
    Sie arbeitete hektisch. Die Stange traf. Mehrmals rammte sie gegen den zitternden und flatternden Körper des Blutsaugers, der seine Schwingen ausgebreitet hatte, damit wie verrückt um sich schlug, aber letztendlich es doch nicht mehr schaffte, in die Höhe zu kommen. Morgana kannte kein Pardon. Dieser Kampf war für sie zu einem Rausch geworden. Sie stieß hart, schnell und sicher zu. Jeder Stoß war ein Treffer. So gelang es ihr, die Fledermaus vom Nachen wegzudrücken und sie in den See förmlich hineinzustoßen.
    Weg vom Boot. Auf das Wasser. Für ein Wesen wie diesen Blutsauger nicht eben ein Vergnügen. Zwar floß es nicht, aber es hemmte die Bewegung der blutwilden Bestie.
    Morgana war auf die Füße gekommen. Die Fledermaus kämpfte. Noch immer schlug sie mit ihren harten Schwingen um sich, und sie erwischte mehrmals die Außenhaut des Nachens.
    Wütende Hiebe prasselten dagegen. Das Boot fing an zu schwanken, und auch Morgana hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Die Stange rammte sie jetzt von oben nach unten. Der Druck hatte die Haut an verschiedenen Stellen aufgerissen. Löcher sahen aus wie Fetzen, durch die Wasser drang und den Rest überspülte.
    Die Wölfin machte weiter.
    Ein nächster Stoß traf das Maul. Es konnte ein Zufall gewesen sein, das war egal. Jedenfalls besaß er die Wirkung, die sich Morgana erhofft hatte.
    Sie zerstörte den Kopf, das Maul und damit auch die Zähne. Sie wurden als Splitter in das große Maul hineingerammt. Plötzlich waren sie nicht mehr zu sehen, aber auch die Bestie mit den Schwingen sackte weg. Sie verschwand unter den schaukelnden Wellen an der Oberfläche. Der folgende Stoß traf nur mehr das Wasser, der Körper trieb ab und wurde nicht erwischt.
    Morgana trat zurück. Sie holte die Stange ein, blieb für einen Moment stehen und lachte plötzlich auf. Es brach aus ihr hervor. Es mußte einfach so sein. Das Lachen konnte sie auf keinen Fall unterdrücken. Es war die Musik der Befreiung.
    Die Ritter hatten früher ihrer Schwerter in die Höhe gerissen, wenn sie einen Sieg errangen. Morgana stemmte die Ruderstange hoch, als wollte sie das Ende in die düsteren Wolken bohren. Sie hatte es geschafft. Sie war die beste. Sie hatte den Tod ihres Dieners gerächt, und die Falle der Vampire dort oben im Felsen einfach ausgeschaltet oder egalisiert. In ihrer Euphorie schoß ihr so einiges durch den Kopf. Es war ihr auch egal, was davon stimmte oder nicht.
    Langsam sank sie in die Knie. Die Ruderbank war bei dem Kampf nicht zusammengebrochen. So konnte sich Morgana hinsetzen und zunächst einmal abwarten.
    Sie wollte sich bewußt Zeit geben, denn sie mußte einfach wissen, ob der Blutsauger vollständig erledigt war. Sie wollte sicher sein, daß er es nicht schaffte, sich wieder aus dem Wasser zu quälen.
    Es vergingen fünf Minuten. Um den Nachen herum geschah nichts. Das beim Kampf aufgewühlte Wasser beruhigte sich wieder, die Wellen liefen aus, verloren an Höhe, bis sie schließlich in der weiten Wasserfläche verschwunden waren.
    Morgana Layton schaute noch einmal über die Bordwände. Der See schwieg. Er gab nichts mehr preis. Schwarz und dunkelgrün lag die Wasserfläche um sie herum. Der See war für den Blutsauger zu einem nassen Grab geworden.
    Ihren ursprünglichen Vorsatz hatte Morgana Layton nicht vergessen. Sie wollte an das andere Ufer gelangen. Da sie sich schon auf der Seemitte befand, konnte sie den kürzesten Weg nehmen.
    Wie eine Fährfrau tauchte sie die Stange in das Wasser.
    Morgana hätte sich gut fühlen müssen. Das war jedoch nicht der Fall.
    Sie wußte genau, daß sie erst am Beginn stand. Der Kampf würde weitergehen, bis zum bitteren Ende …
     
    *
     
    Der Gürtel aus Schilf und harten Gräsern sah aus wie ein Wall, den niemand durchbrechen konnte. Zudem nahm er der Frau einen Teil der

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