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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand da wie ein starrer und unheimlicher Wächter, der das Land und das Tal unter sich unter Kontrolle hielt.
    Auch der Mond war wieder zu sehen, weil die Wolken ihn freigegeben hatten.
    Seine Sichel sah aus wie ein helles, blasses und zur Hälfte weggeschältes Auge, das trotz allem nichts mehr sehen würde, denn eine Spur des Wolfes gab es nicht mehr.
    Über dem Land lag die Stille der Nacht.
     
    *
     
    Die Stille der Nacht blieb und der Wind ebenfalls. Aber auch die Gerüche, die nur für feine und empfindliche Nasen zu orten waren.
    Die Frau, die sich dem Ort näherte, hatte so eine empfindliche Nase. Sie nahm auch den Rauchgeruch wahr, der sich noch nicht völlig verflüchtigt hatte.
    Die Person war eine Sensation. Nicht richtig Mensch, nicht richtig Tier.
    Sie war praktisch genau aufgeteilt.
    Ein menschliches Gesicht mit dunklen Haaren, die auch durchaus heller sein konnten, aber in der Nacht wirkten sie eben dunkler. Die Haare umschmeichelten das Gesicht mit den sehr hellen Augen, deren Pupillen wie polierte Steine wirkten. Ein Körper, der sich kraftvoll, aber eigentlich zu geschmeidig für einen Menschen bewegte. Die Kraft der Bewegungen schöpfte die Frau aus dem zweiten Teil des Körpers, der mit einem dichten Fell bewachsen war.
    Fell wuchs auch an den Armen. Aber es endete dort, wo die Hände begannen, also dicht über den Gelenken. Schmale Hände mit langen Fingern, aber Füße, die keine waren, sondern kräftige Pranken, deren gebogene Krallen sich bei jedem Schritt im Erdboden festkrallten. Die »Frau« war eine Mutation, ein Wunder der Natur, die diese aus einer Laune heraus erschaffen hatte. Sie war einmalig, sie war sich dessen durchaus bewußt. Sie verstand es, mit ihrer Kraft umzugehen und sie in die richtigen Kanäle zu leiten, denn am Ende dieser Kanäle, die sie leider noch nicht erreicht hatte, stand die Macht.
    Macht über viele.
    Über Menschen, aber auch über andere Geschöpfe, die zwar in ihren Reigen hineingepaßt hätten, aber trotzdem anders aussahen, denn sie fühlte sich zu einer anderen Gruppe hingezogen, den Werwölfen.
    Und sie hatten einen Namen.
    Einen menschlichen, denn den hatte sie behalten. Sie hieß Morgana Layton und sie war halb Wolf und halb Frau.
    Mal Frau – mal Wölfin!
    Sie konnte wechseln, was sie auch tat. Oft genug mischte sich Morgana als normaler Mensch unter die Menschen, da fühlte sie sich auch wie ein Mensch, und sie war durch nichts von all den anderen zu unterscheiden.
    Doch zu bestimmten Zeiten mußte sie einfach die Metamorphose durchleben und hinein in die andere Phase gleiten, da war sie dann die Wölfin, verfügte über magische Kräfte, die ihr der Vollmond verlieh.
    In dieser Nacht hatte sich Morgana für ein Zwitterdasein entschieden, mit menschlichem Gesicht, dem Fell auf dem Körper, und den menschlichen Händen. Ihre Gedanken kreisten, einzig und allein um das Wesen, das den gleichen Weg vor einiger Zeit gegangen war und einen bestimmten Geruch hinterlassen hatte.
    Rauch …
    Verbranntes – Asche …
    Morgana Layton war nicht dumm. Sie konnte sich sehr schnell gewisse Dinge zusammenreimen. Nur hätte sie sich damit nicht zufriedengegeben, denn sie brauchte einen Beweis, und sie wollte zusätzlich feststellen, ob die Feinde ihr eine Falle aufgebaut hatten.
    Vor ihr lag der Berg.
    Ein magischer Ort. Eine Wand, die wie eine Figur in der Landschaft stand, als wäre sie aus einer Laune heraus von einem höheren Wesen geschaffen worden.
    Morgana Layton hatte längst herausgefunden, daß es die magischen Orte in allen Teilen der Welt gab. Auf allen Erdteilen, in den einzelnen Ländern, und einige von ihnen standen an sehr exponierter Stelle, wie dieser Tafelberg eben, wobei die normalen Menschen kaum über ihre Funktion Bescheid wußten.
    Oft genug gab es Gerüchte oder Geschichten über diese Orte. Was wirklich dahintersteckte, wußten nur die wenigsten. Zudem gab es kaum Menschen, die dazu einen Zugang hatten. Da fehlte ihnen einfach der Schlüssel. Ihn zu besitzen, bedeutete gleichzeitig auch Wissen.
    Wer hatte das schon?
    Damit hätte Morgana Layton eigentlich zufrieden sein müssen. Sie war es trotzdem nicht. Es lag an der Magie des Ortes und an seiner Kraft, mit der sie nicht zurechtkam. Die Werwölfin war nicht in der Lage, diese Kraft so zu kanalisieren, daß sie einzig und allein für sie reichte. Da mußte es noch etwas anderes geben, und darüber wollte sie sich genau informieren.
    Sie hatte einen Diener vorgeschickt. Einen der

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