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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sie sahen auch, daß Sedonia den Kopf einige Male bewegte, als wollte sie, wie eine Sehende, herausfinden, wer sich noch in der Nähe befand.
    Ihre Haltung änderte sich nicht. Sie schien herausgefunden zu haben, daß sich Feinde nicht in der Nähe aufhielten.
    Dann blieb sie stehen, Shao konnte die Tür wieder schließen. Für die Dauer einiger Sekunden herrschte das tiefe Schweigen, bis Bill sagte: »Du bist hier bei Freunden.«
    Sedonia nickte, bevor sie über ihr dichtes, schwarzes Haar strich. »Ja, bei Freunden«, wiederholte sie mit schwacher Stimme. »Ich, ich weiß nur nicht genau, wie ich hierhergekommen bin.«
    »Hast du keine Botschaft empfangen?« fragte Shao.
    Nach einem Moment des Überlegen deutete sie ein scheues Nicken an. »Ja, so etwas Ähnliches schon. Es war – ich habe etwas gespürt und bin gegangen.«
    »Und jetzt bist du hier.«
    »Aber wer hat mich gerufen?«
    »Du dich selbst?« fragte Bill.
    »Das weiß ich nicht.«
    Shao gab den Conollys mit den Augen ein Zeichen. Sie verstanden, traten zur Seite, und so konnte Sedonia in den Wohnraum geführt werden, wo sie in einem Sessel ihren Platz fand.
    Sheila ließ die Rollos herunter, und als die Blinde das Geräusch hörte, drehte sie den Kopf zum Fenster hin. Sheila sprach auf sie ein und erklärte ihr, daß alles ganz normal ablief.
    Sedonia war damit zufrieden. Allerdings dachte sie über ein Problem nach. Sie wußte nicht, wo sie sich befand und wer die Menschen waren, die an ihrer Seite standen.
    Sheila stellte ihre Familie und sich vor. Sie vergaß auch Shao dabei nicht.
    Die Fremde aus Atlantis schüttelte den Kopf. »Eure Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte die Chinesin, »aber sicherlich kennst du andere. Kara …«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Sagt dir der Eiserne Engel etwas?«
    Diesmal erfolgte die Antwort nicht spontan. So langsam wie eine Betende hob Sedonia die Arme an.
    Dann strich sie über ihr Gesicht, als wollte sie einen Schatten fortwischen, der ihre Gedankenwelt störte. »Der Eiserne Engel«, flüsterte sie, und der Mund verzog sich dabei zu einem warmen Lächeln der Erinnerung. Sie mußte für die Frau einfach wunderbar sein. Sie reagierte wie eine Sehende, denn sie legte den Kopf zurück, als wollte sie sich mit ihren Gedanken in der Vergangenheit verlieren.
    Für die Conollys und auch Shao war es interessant, die Besucherin beobachten zu können. Das Lächeln blieb, und sicherlich holte sie als Blinde die Stunden und Tage aus der Erinnerung hervor, in denen sie froh und glücklich gewesen war. Doch dabei blieb es nicht. Plötzlich verändert sich ihr Gesichtsausdruck. An den starren Augen tat sich nichts, aber die untere Partie verzerrt sich, als wäre die Haut dort aus Gummi, die jemand auseinanderzog.
    Die Besucherin schüttelte den Kopf. Abgehackt klingende Worte drangen aus ihrem Mund. »Nein, nicht – nein – nein – meine Augen. Es tut so weh – so schrecklich weh.«
    Sie durchlitt den Vorgang der Blendung noch einmal. Mit der ruhigen Sitzposition war es vorbei.
    Auf dem Sessel warf sie sich von einer Seite zur anderen. Der Kopf zuckte ebenfalls, und immer wieder stieß sie mit beiden Händen gegen die Stirn.
    Bis Shao aufstand und ihre Hände auf Sedonias Schultern legte. »Du brauchst wirklich keine Furcht mehr zu haben. Es ist vorbei. Es ist alles dahin. Vergangenheit …«
    Sedonia schluchzte. »Ja, ich weiß es. Das ist alles nur Vergangenheit, doch ich leide. Sie war so schlimm. Ich habe es wieder erlebt. Der Schwarze Tod war dabei. Er stand inmitten des Spiegels, und er hatte seinen Helfer Arnos.«
    »Wie?« rief Bill.
    »Er hieß Arnos.«
    »Und was tat er?«
    »Er war es, der mir das Augenlicht nahm. Er hat mich geblendet. Der Eiserne konnte mir nicht mehr helfen. Er hat alles versucht, aber die magische Zone des Schwarzen Tods war stärker. Er kam nicht mehr hindurch, und dann verlor ich mein Augenlicht.«
    »Warum solltest du denn geblendet werden? Warum seid ihr Feinde gewesen?« fragte Shao.
    »Ich habe einmal Arnos gehört. Ich war seine Sklavin, aber ich bin dann befreit worden.«
    »Durch wen?«
    Die bebenden und blaß gewordenen Lippen zeigten jetzt wieder ein Lächeln. »Es gab nur einen, der das konnte. Es war der Eiserne Engel. Er hat mich befreit. Er hat mich geliebt. Er hat mich seine Prinzessin genannt. Wir wollten zusammenbleiben, obwohl er später von einem Schatten sprach.«
    »Was meinte er damit?« flüsterte Shao.
    »Der Schatten des

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