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John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

Titel: John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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her Wasser hineingelaufen war. Wieder umfaßte ihn die Dunkelheit. Sie war so tief und so schrecklich drückend. Aus ihr hervor wuchsen Hände, die nach ihm griffen. Sie schoben sich in seine verschwitzten Achselhöhlen. Er spürte, wie er vom Boden in die Höhe gehievt wurde. Die helfenden Hände ließen ihn nicht los, sie schleiften ihn ein Stück zur Seite, und als er losgelassen wurde, da blieb er auf dem Boden sitzen, weil sein Rücken einen harten Gegenstand berührte, der ihn abstützte.
    »Es ist okay«, hörte er die Stimme flüstern. »Es ist alles okay. Du lebst …«
    Er hatte die Worte gehört, aber er begriff sie noch immer nicht. Etwas störte ihn. Es war vorbei – ja, das schon, aber er wußte nicht, ob er sich darüber richtig freuen wollte. Wo er steckte, was war, wie es weitergehen würde …
    Noch hielt er die Augen geschlossen. Er wollte sich erholen. Er dachte über die Stimme der Frau nach.
    Kenne ich sie?
    Etwas fügte ich in seinem Kopf zu einem bestimmten Gedankengang zusammen. Eine Lösung sah er nicht vor sich. Er hielt die Augen geschlossen wie jemand, der sich davor fürchtet, einen Blick in die Realität zu werfen.
    Wasser benetzte seine Lippen. Er hörte es gluckern. Der Druck an seiner Unterlippe mußte von einem Gefäß stammen, und Perry öffnete automatisch den Mund.
    So konnte er trinken. Das Wasser war klar. Es war so rein und auch so kalt.
    »Ja, trink nur – trink. Es wird dir guttun.«
    Cameron trank und nickte dabei. Auch wenn einiges danebenlief, es machte ihm nichts aus. Das Wasser erfrischte. Es war für ihn tatsächlich der Quell des Lebens.
    Das Gefäß wurde wieder von seinem Mund weggezogen.
    Wahrscheinlich war es leer.
    Er atmete. Es tat ihm gut. Für einen Moment schwebte der Killer auf Wolke sieben. Auch deshalb, weil er nicht damit gerechnet hatte, dem Blutwald zu entkommen.
    Nur sehr langsam öffnete er die Augen. Dabei stellte er sich innerlich auf gewisse Überraschungen ein. Nach seinem Erlebnis traute er der Realität alles zu.
    Perry hatte die Frauenstimme gehört. Es konnte nur eine Frau sein, aber auch Elfen und Feen sind Frauen. Und diese Gestalten durchwanderten die Geschichten, die man sich auf der grünen Insel erzählte. Sie waren oft genug die Hauptpersonen, und sie lebten versteckt in den Wäldern oder in den Niederungen der Flußregionen. Aber auch Wiesen, Tümpel oder Teiche waren ihr Gebiet, und er dachte auch an die besondere Art weiblicher Personen, der Banshees, dieser sagenumwobenen Frauen und Hexen, deren Ruf immer dann vernommen wurde, wenn über einem Menschen das Todesurteil gesprochen worden war.
    Viel sah Cameron nicht.
    Eine dunkle Umgebung. Noch immer der Wald. Noch immer der gleiche Geruch. Jetzt vielleicht nicht mehr so stark.
    Er öffnete den Mund und holte tief Luft. Es tat ihm gut. Es war wunderbar. Er lebte sein eigenes Leben. Es machte ihn froh und gab ihm wieder Kraft, auch wenn er sich noch längst nicht fit fühlte und ziemlich stark zitterte.
    Sein Gehör hatte nicht gelitten. Er vernahm das Rascheln in der Nähe und lauschte auch den leicht dumpf klingenden Echos der Schritte auf dem Waldboden.
    Jemand bewegte sich in der Nähe. Seine Meinung nach konnte das nur die Retterin sein.
    Jetzt sah er sie.
    Im ersten Augenblick dachte er an ein Trugbild. Das war nicht möglich, was er da sah. Die Frau schwebte durch den Wald wie eine fleischgewordene Halluzination. Nein, sie war keine Elfe und auch keine Fee.
    Er wollte sie auch nicht als eine Banshee ansehen, sondern erst einmal als seine Retterin.
    Er hörte in der Nähe etwas plätschern. Eine der kleinen Wasseradern, die sich an die Oberfläche gewühlt hatten und nun als schmaler Bach durch den Wald flossen. Dort hatte die Frau auch das Wasser geholt und ihn damit erfrischt.
    Jetzt kam sie wieder auf ihn zu, denn sie hatte von seiner Veränderung etwas mitbekommen. Die Unbekannte ging gebückt. Ihr rotes Kleid bestand aus einem dünnen Stoff, das bei jeder Bewegung den schlanken Körper umfloß. Der Ausschnitt war tief. An den Schultern wurde das Kleid von zwei dünnen Trägern gehalten.
    Die Unbekannte trat an seine Seite und beugte sich halb über ihn. »Geht es wieder besser?« fragte sie.
    »Ja«, brachte er flüsternd hervor. »Mir geht es besser, durch dich. Das Wasser und so …«
    »Das freut mich.«
    Der Killer verdrehte die Augen, um die Frau besser sehen zu können. Ihr Gesicht hatte noch etwas Mädchenhaftes. Das lockige Haar umschmeichelte den Kopf. Die Augen

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