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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprechen. Er war bis an die Wand zurückgewichen, wo er Rückendeckung hatte. Die Waffe hielt er nach vorn gerichtet. Er stellte eine bestimmte Frage, nur klang seine Stimme so, als würde der daran nicht glauben. »Ist hier – ist hier ein Unsichtbarer?«
    »Ja, Gazza«, erwiderte ich. »Unter uns befindet sich jemand, der sich tatsächlich unsichtbar machen kann. Wenn du willst, Yakup, nimm die Ninja-Krone ab.«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, stöhnte Gazza. »In welch einer Welt bin ich nur gelandet?«
    »In der normalen bist du geblieben«, sagte Suko. Er streckte den Arm aus und half Eva Karman vom Lager.
    Gazza hatte dafür keinen Blick. Ich auch nicht, denn wir beide schauten zu, wie ein Unsichtbarer sichtbar wurde. Yakup Yalcinkaya, der türkische Ninja mit den blonden Haaren, dem austrainierten Körper und dem dunklen Kampfanzug, hatte die Krone der Ninja abgenommen und war wieder sichtbar geworden.
    Er schaute mich an. Seine Gesichtszüge, die so hart gewirkt hatten, verloren die Härte und Hölzernheit, als sich auch die Lippen zu einem Lächeln verzogen. »Hallo, John …«
    Wir umarmten uns.
    Dann begrüßte er Suko auf die gleiche Art. Die Metallkrone der Ninja hatte er abgestellt, das konnte er riskieren, denn er wußte sich unter Freunden.
    Nur Gazza kam damit nicht zurecht. Zwar zielte er nicht mehr mit seiner Waffe auf Yakup, aber er war sprachlos und wischte einige Schweißperlen von seiner Stirn.
    Als Yakup auf ihn zuging, konnte er nicht zurückweichen. Gazza übersah zunächst die dargebotene Hand und hörte sich an, was Yakup zu sagen hatte. »Johns Freunde sind auch meine Freunde. Ich habe genug hören können. Ich weiß, worum es geht, und ich bin froh, daß wir zu viert sind, wenn wir gegen Shimada antreten. Was er hier angerichtet hat, das haben wir ja alle gesehen.«
    »Stimmt«, flüsterte der Japaner und ergriff die Hand. »Ich heiße einfach nur Gazza.«
    »Schon gut.«
    Der Japaner atmete auf. »Soll ich um eine Erklärung bitten, wie es möglich ist, daß sich ein Mensch tatsächlich unsichtbar machen kann und sich damit einen alten Traum erfüllt?«
    »Willst du es ihm sagen, Yakup?« fragte ich.
    »Er wird es kaum verstehen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Haltet ihr mich für blöd?«
    »Nein, Gazza«, sagte ich. »Aber es hängt mit der Krone der Ninja zusammen und mit einer sehr alten Magie. Wer die Krone besitzt, ist in der Lage, sich unsichtbar zu machen. Und gerade dieser Vorteil ist im Kampf gegen Shimada nicht zu unterschätzen.«
    Gazza überlegte. Dann winkte er ab. »Ich glaube es einfach, außerdem habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Ich habe mir auch vorgenommen, umzudenken.«
    »Das ist gut«, lobte ich ihn, »denn es werden bestimmt noch einige Dinge auf uns zukommen, die Sie in Staunen versetzen werden. Deshalb nehmen Sie zunächst alles so hin.«
    »Wie Sie, John.«
    »Ja. Damit schließe ich Suko mit ein.«
    Yakup hatte sich nicht an der Unterhaltung beteiligt und war zu Eva Karman gegangen. Er hatte sich auf das Lager gesetzt und die junge Frau in die Arme genommen. Er hielt sie fest umklammert, was auch wichtig war, denn Eva zitterte, als stünde sie in einem Eisschrank. Vielleicht fror sie wirklich, oder sie litt unter einem Schock. Das konnte keiner von uns sagen. Jedenfalls gingen wir davon aus, daß die beiden, so wie sie sich verhielten, ein Paar waren. Mehr wußten wir im Moment nicht. Erklärungen würden sicherlich später folgen.
    Ich tippte Yakup auf die Schultern. »Unbedingt möchte ich nicht stören, Yakup, aber ich denke schon, daß hier noch einige Fragen offen sind, die du möglicherweise beantworten kannst.«
    »Moment«, sagte er zu seiner Freundin und löste sich von ihr. Er drehte sich und stand auf. »Sicher habt ihr Fragen. Ich werde versuchen, sie zu beantworten.«
    »Fangen wir mit den toten Mönchen an. Zehn Leichen haben wir gezählt, das ist verdammt viel.«
    »Shimada!«
    Dieses eine Wort hatte gereicht, und ich nickte Yakup zu. Mein Blick huschte dabei über den Griff des Ninja-Schwerts, das er ebenfalls bei sich trug. Ich wußte, daß er auch seine Wurfsterne mitgenommen hatte, die er in einem speziell dafür angefertigten Beutel aufbewahrte. Obwohl wir uns so lange nicht gesehen hatten, schien nicht viel Zeit vergangen zu sein. Mir kam es vor und ihm sicherlich auch, als hätten wir uns erst vor zwei Tagen zum letztenmal gesehen.
    »Der Meinung sind wir auch«, sagte ich. »Es bleibt die Frage bestehen, warum er das

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