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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03 Der Fluss der Seelen
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Haus erbebte unter dem Getöse.
    Leise sagte Onkel Falk: »Er braust deshalb so donnernd herab, um an der Mündung gegen die Heiden zu kämpfen. Dort haben sie ihre Zauber angebracht, wie ich höre.«
    »Ach was!«, rief Hern. Er wurde unhöflich.
    »Ich verstehe«, warf Entchen da ein. »Zwitt will uns alle umbringen, oder?«
    »Also wirklich, Entchen!«, empörte sich Robin. »Was für ein alberner Gedanke! Als ob …« Sie blickte Onkel Falk an. »Das kann doch nicht sein!«
    Der Schatten an der Wand erbebte. Ich dachte, Onkel Falk würde lachen, und blickte ihn an. Ihm war es völlig ernst – er zitterte nur greisenhaft. So hatten wir ihn noch nicht erlebt. »Doch, es ist wahr, meine liebe Robin«, antwortete er. »Zwitt kam zu mir und warf mir mit bitteren Worten vor, den jungen Gull nicht getötet zu haben, solange er in meiner Gewalt war. Anscheinend bringt euch Gull nämlich die heidnischen Zaubersprüche, versteht ihr?«
    Einen Augenblick lang gab außer dem Strom niemand einen Laut von sich, aber der Strom rauschte laut wie Donner. Mitten in dieses Tosen flüsterte Robin: »Danke, Onkel Falk.«
    »Wie wollen sie uns umbringen?«, fragte Hern. »Und wann?«
    »Sie beraten sich gerade darüber«, antwortete Onkel Falk. »Einige möchten euch in den Strom werfen, habe ich gehört, aber Zwitt bevorzugt kalten Stahl wie so viele, die noch nicht Zeuge seiner Benutzung geworden sind.« Er stand auf, um zu gehen, und zu meiner Erleichterung erhob sich mit ihm der Riesenschatten, bis er für die Wand zu groß geworden war. »Ich muss fort«, sagte er. »Nun wisst ihr Bescheid. Wenn Zara ahnte, dass ich hier bin, würde sie mich vor die Tür setzen.«
    »Wo ist Tante Zara eigentlich?«, fragte ich.
    »Bei der Beratung«, sagte Onkel Falk. Vielleicht hatte er meinen Blick bemerkt, denn während er zur Tür humpelte, winkte er mir, ihn zu begleiten, und erklärte: »Zara ist in einer schwierigen Lage. Das musst du verstehen. Sie hat eine Todesangst davor, als eine von euch bezeichnet zu werden. Darum musste sie hingehen. Bei mir ist das etwas anderes, weißt du.« Ich begreife heute noch nicht, warum es für Onkel Falk etwas anderes sein sollte. Selbst Robin versteht es nicht.
    Als ich die Tür für ihn öffnete, kam solch ein Krach vom Strom her, dass ich mir mit beiden Händen die Ohren zuhielt. Es donnerte lauter als beim lautesten Gewitter, das ich je erlebt habe. Trotzdem ging kaum ein Wind, und nur ganz wenige warme Regentropfen fielen. Der Lärm kam allein vom Strom. Das Licht der Laterne zeigte mir seidiges schwarzes Wasser, das schon den halben Weg zur Tür gestiegen war und mich mit großen schwarzen Blasen anstarrte.
    Während Onkel Falk davonhinkte, brüllte er mir etwas zu, das ich nicht verstand. Ich schlug die Tür zu, dann verrammelten Hern und ich alle Türen und Fenster. Darüber brauchten wir nicht zu beraten. Fieberhaft eilten wir umher, verkeilten mit unseren schwersten Stühlen die Türen und stellten Bänke und Regale vor die Fensterläden. Die Tür des Holzschuppens verbarrikadierten wir mit dem Ruderboot. Während wir das Fenster direkt über Gulls Bett verrammelten, machten wir großen Lärm, doch Gull regte sich nicht einmal im Schlaf.
    Währenddessen stand Entchen am Herd und lehnte den Kopf an die Nischen der Unvergänglichen, und Robin saß noch immer über dem Abendbrot. »Ich kann es einfach nicht fassen!«, sagte sie. Als wir ein andermal vorbeikamen, sagte sie: »Wir bauen allein auf das Wort unseres lieben alten Onkel Falk. Er ist nicht mehr der Mann, der er einmal war. Vielleicht hat er Zwitt falsch verstanden. Wir haben unser ganzes Leben in Iglingen verbracht. Sie werden uns doch nicht…«
    »O doch, das werden sie«, rief Entchen vom Herd. »Wir müssen fort von hier!«
    Robin rang die Hände. Sie wird sehr damenhaft. »Aber wie denn, wenn der Strom Hochwasser führt? Und Gull müssen wir auch mitnehmen. Wohin sollen wir nur?«
    Ich sah, dass sie völlig hilflos war. Es ärgert mich, wenn sie sich derart gehen lässt. »Wir sollten stromabwärts ziehen und schauen, ob wir nicht irgendwo besser leben können als hier«, sagte ich. Etwas Aufregenderes hatte ich noch nie gesagt. Den Rest des Stroms zu sehen hatte ich mir schon immer gewünscht.
    »Das ist es!«, rief Hern. »Du wirst doch wohl nicht behaupten, dass es dir während diesem Winter Spaß gemacht hat, hier zu leben«, wandte er sich an Robin. »Lass uns fortgehen.«
    »Aber die Heiden!«, rief Robin und duckte sich

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