Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
hielt ihn in die Höhe. „Filio“, sagte er und die Stabspitze verwandelte sich in eine leuchtende Kugel.
Es dauerte nicht lange , bis sein Signal beantwortet wurde. Vom Heißluftballon stieg eine Leuchtrakete auf, die einen weißen Schweif hinter sich herzog, bis es leise knallte und sie sich in einem rotgelben Funkenregen ergoss.
Joshua hörte nicht auf zu strahlen und auch Polly krächzte vergnügt. Kurz darauf war der Ballon direkt über ih m. Joshua erblickte fünf Gestalten, die sich weit über den Rand des Korbs gelehnt hatten. Er erkannte die Gesichter von Alfons Zalantimo und Gloty Bardinix mit seiner goldpink gestreiften Ballonmütze; Tom, Peter und Toimgil waren auch dabei, die immer wieder freudig lachend seinen Namen riefen.
Kapitel 32
Schuljahresende
Z wei Tage später, am Abend der Schuljahresabschlussfeier, war auf der Wahanubusschule schon wieder ein wenig Ruhe und Besonnenheit eingekehrt. Die aufregenden und bewegenden Ereignisse am Tage des Wandelgnomwasserrennens hingen aber noch allen Schülerinnen und Schülern, Zauberlehrern, sowie Eltern und Verwandten, die zu dem Feste geladen waren, schwer in den Knochen, insbesondere natürlich Joshua, der alles hautnah miterlebt hatte. Bis zur gemütlichen Alltäglichkeit auf Schloss Wahanubus würde es wohl noch eine lange Weile dauern, aber eine Abschlussfeier mit Siegerehrung wurde trotzdem veranstaltet. Sie fand wie immer im großen Schulsaal statt, der festlich hergerichtet worden war und für die zahlreich geladenen Gäste genügend Platz bot.
Vor den Feierlichkeiten wurde eine Rede von Toimgil zu Ehren seines Bruders Frodol gehalten, der bis zum letzten Atemzug seinen königlichen Auftrag ausgeführt hatte. Toimgil hatte ganze Bäche geweint, als Joshua ihm von der traurigen Botschaft um Frodol erzählt hatte, aber es erfreute ihn auch, dass sein Bruder endlich seinen lang ersehnten Frieden finden konnte, den er sich scheinbar schon seit langer Zeit gewünscht hatte. Toimgil hatte in seiner rührenden Rede gesagt, dass Frodol es nun im ewigen Zwergenreich bestimmt gut haben würde. Er hatte schwärmend und auch ein wenig neidisch erzählt, dass dort im jenseitigen Zwergenschlaraffenland goldbraune Flüsse sprudeln würden, die ganz und gar aus Bier bestehen würden, und es sollte dort viele würzige Käsesorten geben, die einfach so aus dem Boden wuchsen und die Höhe von Bäumen erreichten, und die Zwerginnen sollten dort alle besonders üppig und schön… und vor allem leicht bekleidet sein.
„Und so schön es dort auch sein mag…“, hatte Toimgil in jenem Moment laut gedacht. „…jetzt ist Frodol bestimmt bei uns und schaut von oben zu.“ Nach ein paar Sekunden der Stille, in denen Toimgil forschend das gewölbte Kuppeldach betrachtet hatte, hatte er seinen Bierhumpen empor gehalten und seine ausschweifende Rede mit einem lauten Zwergentrinkspruch beendet: „Auf die Helme, und auf Frodol, der immer in unseren Herzen bleibt, hoho!“
Joshua war nicht der einzige, der in jenem Moment feuchte Augen bekommen hatte.
Die anschließende große Siegerehrung war von tosendem Applaus begleitet und einem pompösen Orgelspiel untermalt worden. Das Wandelgnomwasserrennen für die übrigen Jahrgänge war einen Tag nach dem eigentlichen Rennen nachgeholt worden. Der Hauspokal war dieses Jahr an das Haus Piditoho gegangen, wieder einmal, wie schon so oft. Joshua, Tom, Peter und Hurley hatten nur eine Teilnehmermedaille bekommen, aber als sie die Bühne betreten hatten, um sich die bronzenen Medaillen abzuholen, war ein ohrenbetäubender Applaus losgebrochen. Es wurde geklatscht, gerufen und mit den Füßen getrampelt. Sie wurden wie Helden gefeiert, denn jeder wusste, was sie durchgemacht hatten.
D ie Jungs hatten die Augenblicke genossen, als die Schülerinnen und Schüler, Zauberinnen und Zauberer, Halblinge und Zwerge ihnen lautstark zugejubelt hatten. Einen schöneren Trostpreis gab es nicht, hatten sich die vier in jenem Moment gedacht.
Bei der anschließenden Feierlichkeit wurde viel getanzt und gelacht, es gab ein üppiges Festtagsessen, Sekt für die Älteren und Brausesirup für die Jüngeren.
Während die Feier im vollen Gange war, hatten sich Joshua, Tom und Peter davongemacht, um auf dem höchsten der vielen Schultürme ein wenig Frischluft zu schnappen. Die drei hatten sich auf die Zinnen des gelben Leuchtturms gesetzt und bewunderten den Glanz der abendlichen Zauberwelt. Die Musik der Feier drang
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