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Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MOLLY EVANS ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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Frau wurde doch immer vermutet, dass Gefühle ihre professionelle Urteilsfähigkeit minderten. Oder schlimmer noch, Beziehungen standen bei ihnen an erster Stelle, und sie torpedierten die eigene Karriere, indem sie sich eine Auszeit nahmen, um Kinder zu bekommen.
    Für Anna Bartlett kam das nicht infrage. Nie im Leben.
    Also betrachtete sie sowohl Lukes Rückkehr ans St. Piran als auch seine attraktive männliche Ausstrahlung nüchtern als das, was sie waren: Hindernisse. Sie konnte sie entweder umgehen, indem sie sich woanders einen Job suchte, oder stark sein, um sie zu überwinden. Wofür auch immer sie sich entschied: sich mit Luke Davenport einzulassen, wäre ein großer Fehler.
    Anna riss den Blick von Luke Davenport los und wandte sich ab.

3. KAPITEL
    Die kritischen Minuten waren überstanden, und Luke ertappte sich dabei, dass er den Blick nicht von Anna lösen konnte.
    Vorhin hatte er gesehen, wie sie die Kantine betrat, und noch einmal genauer hingeschaut, weil er sich nicht sicher war, ob sie es auch wirklich war. Größe und Gestalt kamen ihm bekannt vor, aber da er während der Operation eigentlich nur ihre Augen gesehen hatte, hätte es auch jemand anders sein können.
    Irgendeine attraktive Kollegin. Ihre Haltung ließ allerdings darauf schließen, dass sie eine leitende Position innehatte. Sie strahlte das Selbstbewusstsein eines Menschen aus, der genau wusste, wie gut er in seinem Job war. Ihre Kleidung passte dazu – dunkler Bleistiftrock, weiße Bluse. Wahrscheinlich hing in ihrem Büroschrank die passende Jacke dazu, die das Kostüm zum weiblichen Pendant eines Business-Anzugs machte.
    Nur, was hatte sie mit ihren armen Haaren gemacht? So wie sie sie straff zurückgebunden und im Nacken zu einem Knoten geschlungen hatte, sah sie aus wie die Karikatur einer Bibliothekarin oder biederen Sekretärin. Fehlte nur noch die Hornbrille!
    Als sie jedoch die Blicke durch den Saal schweifen ließ, brauchte er nur ihre Augen zu sehen und wusste, dass die hochgewachsene, gertenschlanke Frau tatsächlich Anna Bartlett war. Diesmal zwar nicht mit anklagender Miene, aber sie wirkte zurückhaltend, unzugänglich. Keine Frau, die ihre Meinung schnell änderte. Die kühle Reserviertheit konnte ganz schnell in eisige Ablehnung umschlagen. Dr. Bartlett hatte ihren eigenen Kopf, und wehe dem, der sich ihr in den Weg stellte.
    Jemand wie ich zum Beispiel, dachte er resigniert und widmete sich wieder seinem Mittagessen. Nicht dass er großen Hunger gehabt hätte. Außerdem fühlte er sich nicht gerade wohl in seiner Haut. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu wissen, dass viele der Anwesenden über ihn redeten. Tratschten . Das muntere Stimmengewirr, das heitere Gelächter und selbst der Geruch der warmen Mahlzeiten waren irgendwie irreal. Mehr noch, es hatte etwas Gekünsteltes, Oberflächliches.
    Das Scheppern und der Schrei in diesem Moment waren jedoch real, und Luke reagierte automatisch. Warum er ausgerechnet Anna zu sich gerufen hatte, war ihm allerdings nicht klar. Vielleicht weil sie die Einzige in der Nähe war, die er mit Namen kannte. Oder weil sie im OP so gut zusammengearbeitet hatten.
    Es war eine gute Entscheidung gewesen. Sie hatten den Notfall gemeistert und ein Leben gerettet. Erst als praktisch alles getan und der Patient in die Obhut eines anderen Teams entlassen war, gestattete sich Luke Gedanken, die mit dem Rettungseinsatz nichts zu tun hatten. Und sie galten Anna Bartlett.
    Zum ersten Mal blickte er sie richtig an. Dabei hatte er das merkwürdige Gefühl, dass er etwas sah, das er nicht sehen sollte.
    Kein Wunder! Statt der unnahbaren Chirurgin, die er vorhin an der Theke gesehen hatte, stand eine Frau mit zerknittertem Rock in der Kantinenküche. Die Bluse war ihr auf einer Seite aus dem Bund gerutscht, und der akkurate Haarknoten hatte auch gelitten. Eine seidige dunkelblonde Haarsträhne hob sich von Annas schlankem hellem Hals ab.
    Ihre Wangen waren gerötet. Von der anstrengenden Herzmassage, oder war es ihr peinlich, dass sie so derangiert aussah? Sogar ihre Augen sahen anders aus. Die vergrößerten Pupillen ließen sie weicher, wärmer erscheinen.
    Du meine Güte … sie war wirklich süß!
    Doch dann, als er sie ungewollt anstarrte, verschwand die Wärme schlagartig. Anna wandte sich ab, ließ ihn einfach stehen und marschierte aus der Küche.
    Wie unhöflich! Die Wärme, die er gespürt hatte, war also nur oberflächlich gewesen. Anna Bartlett war durch und durch Karrierefrau, die

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