Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MOLLY EVANS ALISON ROBERTS MARION LENNOX
Vom Netzwerk:
OP-Liste. Bei den letzten beiden Malen mussten wir sie wegen dringenderer Fälle wieder streichen.“
    „Hatte sie einen schweren Herzinfarkt? Herzstillstand?“
    „Nein.“
    „Sehen Sie sich Rogers Röntgenaufnahmen an, dann reden wir weiter. Haben Sie einen Bildbetrachter in Ihrem Zimmer?“
    Hatte sie, aber es widerstrebte Anna sehr, Luke dorthin mitzunehmen. Es war ein kleines Büro, ihr persönliches Reich, zumal sie sich bei ihrem Antritt als seine Vertretung entschieden hatte, nicht in seins zu ziehen.
    Sie war sich seiner Nähe zu sehr bewusst. Ob es nun an seiner Größe lag oder an seinem Ruf, jedenfalls konnte sie sich einiger unwillkommener Gefühle nicht erwehren. Anna wollte sich nicht zu ihm hingezogen fühlen, sie brauchte Abstand, zumindest, bis sie sich ihrer wieder sicher fühlte.
    „Der Seminarraum ist näher“, sagte sie deshalb.
    „Natürlich. Haben Sie Zeit?“
    „Ja. Ich bin fertig mit der Visite.“
    Die Visite, auf der Luke sie hätte begleiten sollen. Falls ihm der trockene Unterton aufgefallen war, so ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen marschierte er den Flur hinunter, so schnell, dass Anna Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten. Als sie die Fahrstühle erreichten, war sein leichtes Hinken deutlicher geworden, aber Luke blieb nicht stehen. Mit einer Hand drückte er die Brandschutztür zum Treppenhaus auf und eilte die Stufen hinauf.
    Anna hätte ihn gern gefragt, ob er sehr unter den Folgen seiner Verwundung zu leiden hatte, verkniff es sich jedoch. Solche Fragen fielen in die gleiche Kategorie wie die nach Charlottes Schwangerschaft, wobei das vielleicht in der ungezwungenen Pausenatmosphäre der Kantine noch zulässig gewesen wäre. Im Moment ging es um die Arbeit, und Luke verhielt sich streng professionell.
    Ohne Schwierigkeiten bediente er das Computersystem, um die Bilder der Herzkatheteruntersuchung auf den breiten Bildschirm im Besprechungszimmer zu holen.
    „Wie Sie sehen, haben wir es mit einer hochgradigen Stenose der linken vorderen Herzkranzarterie zu tun. Und das ist noch nicht alles. Es besteht auch eine kritische Gefäßverengung in der Circumflexa. Hier, sehen Sie?“
    „Ja.“ Es war eindeutig. Roger brauchte die Operation sehr viel dringender als Mrs Melton. Als Leiter der Abteilung hätte Luke die Änderung des OP-Plans einfach anordnen können. Stattdessen nahm er sich die Zeit, den Fall mit ihr zu diskutieren, und gab ihr damit die Gelegenheit, sich an der Entscheidung zu beteiligen.
    Besser konnte es zwischen Kollegen gar nicht laufen. Anna hatte allen Grund, zufrieden zu sein damit, wie er mit der Situation umging. Allerdings gab es keinen Grund, immer wieder auf seine Hände zu sehen, während er sprach. In ihrem Kopf sollte nur Platz für medizinische Fakten sein und nicht dafür, was für schöne Hände er hatte.
    Luke besaß einen schnellen, scharfen Verstand, und ihr gefiel es, dass er die Fakten klar und sachlich erläuterte. Was ihr nicht gefiel, war jedoch die Tatsache, dass sie seiner tiefen, wohlklingenden Stimme nachlauschte.
    Als das beunruhigende Flattern in ihrem Bauch stärker wurde, nahm sie sich zusammen. Schön, er ist intelligent und bringt die Sache auf den Punkt, dachte sie. Aber das kann ich ja auch wohl erwarten bei jemandem, der mir den Job vor der Nase weggeschnappt hat!
    Aber weil sie ihn auch als Mann wahrnahm, fielen ihr vielleicht Dinge auf, die sie sonst nicht beachtet hätte. Als sie sich auf den Kompromiss geeinigt hatten, Mrs Melton stationär aufzunehmen, um sie bei nächster Gelegenheit auf den OP-Plan zu setzen, stand Luke auf. Anna sah, wie er kurz die Augen schloss, so als hätte er Schmerzen.
    Aber er schien entschlossen, sie nicht zu beachten, und wandte sich mit abweisender Miene ab. Anna hingegen erinnerte das flüchtige Blinzeln an den Vorfall im OP.
    „Was macht Ihr Bein?“, fragte sie. „Sie waren ziemlich schwer verletzt, oder?“
    „Ich habe es überlebt“, kam die knappe Antwort. „Warum fragen Sie?“
    Beinahe hätte sich Anna dafür entschuldigt, dass sie ihm eine persönliche Frage gestellt hatte. Er hat unglaublich blaue Augen, fuhr es ihr durch den Kopf. So tiefgründig, und sein intensiver Blick … Sie konnte das Kribbeln, das sich jetzt in ihrem Bauch ausbreitete, nicht einfach ignorieren. Es war zwar schon lange her, dass sie ein derart heftiges Verlangen durchzuckt hatte, aber es war erregend.
    Rasch wandte sie den Blick ab. „Ich bin Ihre Assistentin“, erklärte sie betont

Weitere Kostenlose Bücher