Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MOLLY EVANS ALISON ROBERTS MARION LENNOX
Vom Netzwerk:
sagte Piper aufgebracht. „Sie setzt ihr Vertrauen möglicherweise in den falschen Mann. Ich weiß nichts über ihn, und sie will mit ihm sonst wohin gehen.“
    Taylor griff nach ihrer Hand, die sie ihm nur widerstrebend überließ. „Piper. Sie ist erwachsen. Rein rechtlich kannst du gar nichts unternehmen.“
    „Aber das muss ich.“ Sie wischte sich eine Träne von der Wange. „Ich muss sie dazu bringen, die Schule zu beenden und ihr Leben nicht einfach wegzuwerfen.“
    „Warum? Warum musst du ihre Entscheidungen für sie treffen? Warum kann sie nicht ihr eigenes Leben leben und ihre eigenen Erfahrungen machen, genauso wie du?“
    Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, aber er hielt sie fest. „Wovon redest du? Ich habe meine Ausbildung nicht abgebrochen, um mit irgendeinem Mann abzuhauen. Ich habe meine Pflicht erfüllt. Ich hatte keine Wahl.“
    „Und deswegen gönnst du es Elizabeth nicht, dass sie die Möglichkeit hat, diese Wahl zu treffen?“
    „Taylor! Wie kannst du so etwas sagen? Ich liebe meine Schwester und …“
    „Aber du willst nicht, dass sie den Spaß hat, den du selbst in ihrem Alter nicht haben konntest?“
    „Das ist nicht wahr.“ Oder doch? Das warme Gefühl der Zuneigung, das sie den ganzen Abend über verspürt hatte, wich jetzt purem Ärger. So viel also zu der Verbundenheit mit ihm, die sie empfunden hatte. „Sie hat alle Möglichkeiten, wenn sie die Schule beendet, aber sie gibt alles auf, wofür wir so hart gearbeitet haben.“
    „Okay, dann betrachte es doch mal aus ihrer Perspektive. Ihre große Schwester Piper verdient das Geld und reist durch die Weltgeschichte von einem Ort zum anderen, während sie zu Hause bei Tante Ida sitzt. Was glaubst du, wie sich das für einen Teenager anfühlt? Ich wette, sie hat dich ebenso bewundert wie beneidet.“
    Piper starrte Taylor mit offenem Mund an. „Aber … aber …“ Als Teenager hatte sie unbedingt unabhängig sein wollen, sie wollte reisen, neue Dinge und Orte kennenlernen. Ihre Eltern hatten sie darin unterstützt.
    So schwer es ihr fiel, sie musste sich eingestehen, dass Taylor mit seinen Worten ins Schwarze traf. Ihre Schwester hatte sie wahrscheinlich genauso bewundert wie Alex seinen Onkel.
    „Sie will jetzt ihre eigenen Abenteuer erleben, und sie ist anscheinend nicht so geduldig wie du“, fuhr er fort. „Ich weiß, du möchtest, dass sie eine gute Ausbildung bekommt und ein behütetes Leben führt. Aber sie hat offenbar andere Pläne und Träume. Wahrscheinlich hat sie die schon länger, hat es aber nicht gewagt, sie mit ihrer superperfekten Schwester zu teilen.“ Während er sprach, legte Taylor eine Hand in ihren Nacken und massierte sie sanft.
    Piper schluckte und wischte sich weitere Tränen aus dem Gesicht. „Aber dann habe ich versagt.“
    „Nein, das hast du nicht. Glaub mir, ich kenne mich mit Versagern aus, und du gehörst nicht dazu.“
    „Was willst du denn schon über Versager wissen, Mister ‚Ich kann alles‘? Du bist doch derjenige, der jede Herausforderung bewältigt.“
    Taylor lachte bitter auf. „Da irrst du dich aber.“ Nur ungern erlaubte er anderen Menschen einen Blick in seine Vergangenheit, doch jetzt schien dafür der richtige Moment zu sein. Vielleicht würde er Piper so helfen können. „Ich hatte einen gewalttätigen Vater und eine Mutter, die sich nicht gewehrt hat. Es gab keine Auseinandersetzungen. Mein Vater war beim Militär, und sein Wort war Gesetz. Ich war nie gut genug für ihn, und nichts, was ich tat, war jemals richtig.“
    Er holte tief Luft, während er an seine Kindheit zurückdachte. „Ich war als Teenie dünn und tollpatschig und habe mir dauernd blaue Flecken geholt. Mein Vater dachte, ich wäre nicht nur unsportlich, sondern auch dumm. Er hat mir immer wieder gesagt, dass ich ein Versager bin, und ich habe ihm geglaubt. Erst auf dem College ist mir klargeworden, dass mein Vater das Problem ist und nicht ich.“
    Taylor hielt inne und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Mein Onkel hat mir geholfen. Er war da, als ich ihn brauchte, und hat mir die Unterstützung gegeben, die ich von meinem Vater nicht bekommen habe.“
    „Das ist schrecklich, Taylor.“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm. Ihr Mitgefühl für ihn war aufrichtig. „Niemand sollte Kinder so behandeln. Oder irgendeinen anderen Menschen.“
    „Das stimmt. Ich denke nicht dauernd darüber nach, aber ich nehme an, diese Erlebnisse haben mich geprägt. Ich kann mit Menschen mitfühlen,

Weitere Kostenlose Bücher