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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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Freitag, 7. Dezember 2012
    Das Telefon klingelte, und Rainer Ernst rappelte sich mühsam auf. Der Radiowecker zeigte fünf Uhr dreißig – das war eindeutig zu früh nach dem gestrigen Abend. Sabine lag leise schnarchend neben ihm und machte nicht den Eindruck, als nähme sie den Klingelton überhaupt wahr. Sie wirkte sehr entspannt, fast schien ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht zu liegen. Ernst rollte sich unter der Bettdecke hervor, schlurfte in den Flur hinaus und nahm das Gespräch an.
    »Mhm?«, brummte er.
    Kollege Schneider war am anderen Ende. Den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, saß er im Auto und hatte die Freisprecheinrichtung eingeschaltet.
    »Was ist denn so früh?«, fragte Ernst.
    »Wir haben Arbeit«, sagte Schneider knapp. »Ich bin gleich bei Ihnen und nehm Sie mit.«
    »Wohin?«
    »Sie könnten eigentlich genauso gut hinlaufen: Nicht weit vom Ebnisee wurde ein Toter gefunden, ein Jäger hat ihn heute früh entdeckt.«
    »Hier? Bei mir? Am See?«
    »Nicht ganz am See, aber das erklär ich Ihnen unterwegs. Ich brauch noch fünf Minuten und warte draußen vor Ihrem Haus, dann muss ich um diese Uhrzeit niemanden wachklingeln.«
    »Niemanden außer mir, meinen Sie?«
    Schneider lachte.
    »Ja, Herr Ernst, niemanden außer Ihnen.«
    Damit legte der Kollege auf, und Ernst zog sich schnell an. Für Sabine legte er eine Notiz auf den Küchentisch, dann zog er leise die Wohnungstür hinter sich zu und ging nach unten.
    Schneiders Porsche stand schon da, und Ernst hatte sich noch nicht einmal angeschnallt, als der Sportwagen auch schon auf die Hauptstraße einbog und das kurze Stück hinunter zum See fuhr. Schneider bog in die Uferstraße ein und folgte dem Weg am See vorbei bis in das dahinterliegende Waldstück.
    »Ist nicht mehr weit«, sagte Schneider. »Der Kollege in der Zentrale meinte, dass die Stelle nicht mal fünfhundert Meter von der Nordspitze des Sees entfernt liegt. Das ist doch hier die Nordspitze, oder?«
    Ernst nickte, Schneider fuhr noch ein Stück weiter, und sie kamen an einem dreckbeschmierten Jeep vorbei, der am Wegrand stand.
    »Da muss es sein.«
    Schneider deutete auf zwei Streifenwagen, einen weißen Transporter und einen Leichenwagen, die hintereinander am Waldrand standen. Sie gingen an den Fahrzeugen vorbei und sahen vom Weg auf eine Wiese hinunter, die sich bis hinüber zu einer etwa achtzig Meter entfernten Baumreihe ausbreitete.
    In der Nähe der Bäume umgrenzten mehrere Zelte ganz unterschiedlicher Bauart einen kleinen Platz, in dessen Mitte über Nacht offenbar ein Lagerfeuer gebrannt hatte. Als sie das erste Zelt erreicht hatten, hing noch Rauch in der Luft, und ein beißender Gestank hatte sich überall ausgebreitet. Die Feuerstelle selbst konnten die beiden Kommissare von ihrer Position aus noch nicht sehen: Sie war verdeckt von einigen Männern, die sich in der Lücke zwischen zwei Zelten zu schaffen machten.
    »Raus Leute werden immer schneller«, sagte Schneider und ging zu einem Mann in einem weißen Overall, der drei anderen in derselben Aufmachung knappe Anweisungen gab.
    Als der Schneider und Ernst bemerkte, klopfte er einem der Kollegen noch auf die Schulter und wandte sich den beiden Neuankömmlingen zu. »Na, kann man schon wach sein?«
    Frieder Rau war in der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen Leiter der Spurensicherung, die offiziell Kriminaltechnik hieß, und sein Hang zu Späßen und Sprüchen lockerte die Atmosphäre an Tat- oder Fundorten meistens auf – diesmal verzog allerdings keiner der beiden müden Kommissare eine Miene.
    »Eigentlich nicht«, brummte Ernst und lugte zu der Stelle hinüber, wo er die Reste des Lagerfeuers vermutete, aber zwei von Raus Mitarbeitern und zwei uniformierte Polizisten nahmen ihm die Sicht.
    »Was haben wir?«
    Schneider trat von einem Bein aufs andere, es war kalt so früh am Morgen, und der Atem der Männer bildete kleine, weiße Wölkchen vor ihren Mündern.
    »Der Tote ist ein Mann, und Selbstmord können wir definitiv ausschließen.«
    Frieder Rau sah Ernst und Schneider kurz an, ließ ein freches Grinsen aufblitzen und drehte sich dann mit einem Schulterzucken um, als keiner der beiden reagierte.
    »Kommt mal mit, ich zeig ihn euch.«
    Er ging um das Zelt rechts von ihnen herum, ein etwas windschief aufgebautes altes grünlichgraues Stoffzelt mit einem großen Vordach, und führte die beiden Kollegen zu einem schmalen Korridor, der mit rotweißem Trassenband markiert war. Außerhalb des abgesteckten

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