Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
Sandwich in den Mülleimer und stand auf.
Als sie sich mit ihrem dampfenden Essen hinsetzten, entspannte Taylor sich endlich. Er hatte einen anstrengenden Vormittag gehabt, aber irgendwie verband er dieses Essen mit so etwas wie einem Zuhause. Seltsam. Er hatte gar nicht gewusst, dass er sich danach sehnte.
Sie plauderten über die Arbeit und die Patienten, die sie operiert hatten. Dann jedoch trat ein etwas unbehagliches Schweigen ein.
„Also, wie geht es deiner Schwester in der Schule?“, fragte er.
„Gut, glaube ich.“ Piper runzelte die Stirn.
„Was ist denn? Stimmt etwas nicht?“
„Nein, es ist sicher alles in Ordnung. Aber irgendwie sind ihre Mails so belanglos. Das sieht ihr gar nicht ähnlich.“ Sie zuckte die Achseln und griff nach einer weiteren Pommes. „Wahrscheinlich habe ich nur Probleme damit, dass ich nicht mehr so viel Platz in ihrem Leben einnehme.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte über sich selbst.
„Ich wette, sie hat einfach nur zu viel um die Ohren. Das erste Semester ist sicher sehr aufregend, besonders wenn sie das erste Mal auf sich allein gestellt ist.“
Piper nickte nur und sah ihn an. Er wusste, worüber sie nachdachte. Wie würde es jetzt zwischen ihnen weitergehen? Normalerweise waren die Frauen, mit denen er sich einließ, zufrieden mit unverbindlichem Sex. Und er ebenso.
Mit Piper jedoch fühlte er sich auf einer anderen Ebene verbunden, und er war nicht sicher, wie er damit umgehen sollte. Aber sagte er nicht immer, dass er Herausforderungen liebte? Nun, das war wieder eine. Wenn es zwischen ihm und Piper nicht klappte, konnte er sein altes Leben einfach wieder aufnehmen. Er konnte nur gewinnen.
Also beugte er sich vor und flüsterte: „Was hast du Freitagabend vor?“
„Nichts. Warum?“
„Ich wollte mit dir ausgehen“, sagte er. Und das wollte er wirklich. Piper würde nur wenige Wochen in Santa Fe bleiben, also musste er sich beeilen, wenn er sie erobern wollte. Danach würde sie ohnehin wieder abreisen. „Zieh dir was Schickes an, diesmal ist es ein richtiges Date.“
Piper war verunsichert. Klang das nicht genauso wie bei ihrem letzten Freund? Mit Derek hatte es auch immer geheimnisvolle Dates gegeben, die er dann nicht selten in letzter Minute abgesagt hatte. Aber Taylors Blick war so aufrichtig. Sie konnte nicht wegen einer schlechten Erfahrung jedem Mann misstrauen.
„Sehr gerne. Was hast du vor?“ Trotz ihrer Vorbehalte verspürte sie schon jetzt eine kribbelnde Vorfreude. Sie würden Spaß miteinander haben, und davon hatte es in ihrem Leben in den letzten Jahren definitiv zu wenig gegeben. Also warum nicht die Chance ergreifen, die Taylor ihr bot?
„Das ist eine Überraschung, aber es wird richtig toll, das verspreche ich.“
Ein erwartungsvolles Lächeln erschien auf Pipers Gesicht, und wenn sie nicht gerade mitten in der Cafeteria gesessen hätten, hätte er sie sofort an sich gezogen und leidenschaftlich geküsst. Oh ja, Freitagabend würde etwas ganz Besonderes werden. Sie würden Zeit miteinander verbringen, einander besser kennenlernen und ganz sicher auch küssen. Und vielleicht noch mehr. Schließlich hatte er eine sturmfreie Bude.
„Klingt toll. Wann geht’s los?“
„Ich hole dich um sechs ab.“
In diesem Moment ging Taylors Pieper los, er stand auf, und Piper sah ihn für den Rest des Tages nicht mehr.
Als sie Freitag von der Arbeit nach Hause kam, streifte sie sofort ihre OP-Kleidung ab, um duschen zu gehen. Als sie am Telefon vorbeirannte, fiel ihr der blinkende Anrufbeantworter ins Auge. Sie würde ihn nach dem Duschen abhören.
Unter der Dusche kamen ihr Zweifel. Und wenn nun Taylor angerufen hatte, um kurzfristig abzusagen? So wie es Derek immer gemacht hatte? Sie würde sich noch dümmer vorkommen, wenn sie sich schon angezogen und geschminkt hatte und dann seine Nachricht hörte. So wie bei Derek.
Verdammt. Die Erinnerungen an die Vergangenheit ließen sich nicht so einfach zurückdrängen. Piper griff nach einem Handtuch, lief zum Anrufbeantworter und hörte ihn ab. Es war Elizabeth, die mit ihr sprechen und sich später noch einmal melden wollte. Erleichtert ging sie zurück in die Dusche. Offensichtlich freute sie sich noch mehr auf dieses Date, als sie sich selbst eingestanden hatte.
Als sie endlich mit ihrer Frisur zufrieden war und in ihre schwarzen High Heels schlüpfte, klingelte es. Mit pochendem Herzen ging sie zur Tür.
Bei Taylors Anblick verlangsamte sich ihr Puls keineswegs. Im Gegenteil.
Weitere Kostenlose Bücher