Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
sanft.
„Scheint mir auch so“, kam die leise Antwort von der Veranda.
Dom drehte sich um und entdeckte Erin, die ihn beobachtete.
„Du gehörst ins Bett“, sagte er und kam sich dumm vor.
„Du auch.“
„Was hält uns davon ab?“ Er hob Marilyn hoch und trug sie die Treppenstufen hinauf. Nachdem er sie abgesetzt hatte, stakste sie unsicher zur Tür. Erin wollte ihr Platz machen und strauchelte dabei. Sie verlor beinahe das Gleichgewicht. Dom fing sie gerade noch auf. Klappernd fielen die Stützen zu Boden, und ihm blieb nichts anderes übrig, als Erin festzuhalten.
„Soll ich dich zu deinem Bett tragen?“
„Das ist keine gute Idee.“
„Warum nicht?“
„Ich schätze, du weißt, warum“, entgegnete sie mit einem Hauch von Schärfe.
„Schade.“
„Sag mal, wann kommt eigentlich Tansy zurück?“
„Ihre Schwester hat letztes Wochenende ihr Baby bekommen. Vielleicht in ein paar Wochen.“
„So lange kann ich nicht bleiben.“
„Natürlich nicht.“
„Ich hätte mit Charles fahren sollen.“
„Du hast dich dagegen entschieden.“
„Ja, weil ich dir helfen wollte.“ Sie seufzte. „Und was für eine große Hilfe ich bin.“
„Das bist du wirklich.“ Seine Hände lagen auf ihren Schultern. Er überließ ihr die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Sie rührte sich nicht, lehnte sich sogar leicht an ihn.
Sanft zog er sie näher zu sich heran.
„Dom, es tut mir leid, dass ich dir das alles aufgehalst habe“, sagte Erin leise an seiner Brust. „Ich wollte mich nur entschuldigen. Deswegen bin ich noch einmal zurückgekommen. Also … können wir jetzt vielleicht weitermachen?“
Ihm kam ein Gedanke. Vielleicht verrückt. Oder auch nicht. Egal.
„Wenn ich dich küssen würde …“
Erstaunlicherweise lächelte sie. Und nickte. Ein entschlossenes kleines Nicken. „Würde uns beiden wahrscheinlich sehr gut tun.“ Schmunzelnd hob sie das Gesicht. „Wenn es nicht zu viele Umstände macht.“
„Bestimmt nicht“, erwiderte er und schwieg dann.
Er hatte Besseres zu tun, als zu reden.
Es funktionierte nicht so ganz.
Dom hielt sie nicht fest genug, weshalb Erin den Halt verlor, als sich ihre Lippen berührten, und der Kuss endete unfreiwillig.
Sie lehnte sich leicht zurück. „Ups!“
„Ups?“
„Tut mir leid, ich bin ein bisschen nervös“, gestand Erin.
„Küssen ist ganz einfach.“ Und bevor sie etwas darauf erwidern konnte, umarmte Dom sie fester und suchte noch einmal ihre Lippen.
Besser. Unglaublich viel besser. Er fühlte sich wie elektrisiert.
Dom hatte einen Kuss erwartet, prickelnd und lustvoll. Aber das hier war schon fast eine Offenbarung. In der Sekunde, als sein Mund ihren berührte, war nichts mehr wie zuvor. Nichts, wie es sein sollte.
Seine Gedanken wirbelten durcheinander, seine Sinne waren einzig und allein auf das Feuer konzentriert, das in ihm brannte. Ein Feuer, das diese Frau entfachte. So hatte er noch nie empfunden. Ein solch heftiges Verlangen kannte er nicht.
Seufzend schmiegte Erin sich in seine Umarmung. Als er mit den Händen zu ihren Hüften strich und sie näher zog, spürte er, wie sie ihm entgegenkam. Auf Zehenspitzen stand sie eng an ihn gepresst da.
Erin öffnete sich ihm, wollte ihn anscheinend so verzweifelt, dass es jeder Beschreibung spottete.
Verzweiflung .
Das Wort hallte in seinem Kopf wider. Ungewollt, unpassend, doch nicht zu überhören. In seinen Armen lag die begehrenswerteste Frau überhaupt, aber diese instinktive Erkenntnis wirkte wie eine kalte Dusche.
Sie wollte sich mit diesem Kuss etwas beweisen, das mit ihm nichts zu tun hatte.
Irgendwie schaffte er es, sich von ihr zu lösen, und sah ihr in die Augen. Sie versuchte zu lächeln, dahinter las er Verwirrung. Ihre Lippen waren geschwollen. Hatte er sie so leidenschaftlich geküsst? Wieder wollte sie ihn an sich ziehen, aber er schüttelte den Kopf. „Nein.“
„N…nein?“
„Erin, warum tust du das?“
„Was …?“
„Ich würde auf der Stelle mit dir schlafen“, flüsterte er dicht an ihrem Haar. Wie sehr er sich danach sehnte, sie zu halten … „Aber ich weiß, du hast Probleme. Ich bin nicht sicher, ob du mich aus den richtigen Gründen küsst.“
Unter seinen Worten zuckte sie zusammen und zog sich sofort zurück. „Ich weiß nicht, was du meinst“, behauptete sie.
„Du bist verletzt“, sagte er sanft. „Und meine Patientin. Wenn ich das jetzt ausnutze …“
„Das tust du nicht. Dom, was du mich fühlen lässt …“
„Das
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