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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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anzunehmen, und doch fühlte sie sich in Jakes Gegenwart seltsam wohl und beschützt.
    Sie kamen an Jakes dunklem Farmhaus vorbei, wo sie und andere in den letzten Monaten so viel geleistet und erlebt hatten. Wenig später erreichten sie die Zufahrt zu dem Ort, der ihr Leben lang ihr Zuhause gewesen war. Tiefe Niedergeschlagenheit überfiel Tori.
    Der Mond beleuchtete das Ausmaß der Zerstörung. Verkohlte Holzpfeiler, die schwarzen Gerippe riesiger alter Bäume, die man nach der Katastrophe gefällt, aber noch nicht weggeräumt hatte, und mittendrin klaffende dunkle Leere, dort, wo einst ihr Elternhaus gestanden hatte.
    Wie ein einsamer Wachturm ragte der Schornstein aus der Asche, ein trauriges Mahnmal der Tragödie.
    „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss“, murmelte Jake.
    Tori schüttelte den Kopf, den Tränen nahe. „Ich war noch unten im Tal, als das Feuer ausbrach“, sagte sie mit erstickter Stimme. „Ich bin sofort losgefahren, aber der ganze Berg stand in lodernden Flammen. Ich habe beinahe den Verstand verloren. Wie alle anderen, die hier oben Verwandte oder Freunde hatten. Nach drei Tagen erst durften wir zurück. Nach drei Tagen …“
    Jake schwieg, aber seine bestürzte Miene sagte mehr als Worte, als er auf die Ruine blickte.
    Tori stieg aus, doch er folgte ihr nicht, als sie sich vorsichtig ihren Weg zum abgebrannten Haus suchte. Rusty hinkte neben ihr her, und das durfte er auch. Schließlich war es auch sein Zuhause gewesen.
    Zu Hause.
    Wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen könnte.
    Wenn sie doch nur nicht so blind vertraut hätte.
    Sie erreichte den Schornstein. Der Kamin war fast unbeschädigt. Behutsam berührte sie den Sims. Eine alte Uhr, die nie richtig ging, hatte hier gestanden, und dazu Hochzeitsfotos ihrer Eltern, Bilder von Tori und Micki als kleine Mädchen, ein Bild von ihrer Abschlussfeier an der Universität.
    Der Kamin war der Mittelpunkt ihres Heims gewesen, und schließlich hatte er einen kleinen Hund gerettet. Eine schmale Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft.
    Wenigstens haben Dad und Micki fest daran geglaubt, dass Hilfe unterwegs war, dachte sie bedrückt, als sie an den letzten Anruf ihrer Schwester dachte.
    „Tori, auf dieser Seite des Kamms steht alles in Flammen!“
    „Ich habe Feuerwehr und Rettungsdienste informiert“, hatte Tori gerufen und das Gaspedal noch tiefer durchgetreten. Der Rauch war so dicht, dass sie kaum noch etwas sehen konnte. „Die Feuerwehr ist auf dem Weg zu euch! Ich komme. Bleib cool!“
    Bleib cool. Das war ihr Spruch unter Schwestern gewesen, wann immer sie sich verabschiedet hatten, und ihr Vater hatte sie oft damit aufgezogen.
    Ihre Schwester hatte tatsächlich gelacht, und Tori wusste, ihr Vater und Micki waren in dem Bewusstsein gestorben, dass sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um zu ihnen zu gelangen.
    Und auf einmal erfüllte sie ein heilsamer Friede. So, als wären die beiden jetzt hier, bei ihr. Sie konnte ihre Nähe deutlich spüren. Es ist gut, dass ich hergekommen bin.
    Tori hatte ihre Familie über alles geliebt, und an diesem Ort waren sie immer noch bei ihr. Leise winselnd schmiegte sich Rusty an ihr Bein, und sie kniete sich hin und streichelte ihn zärtlich.
    „Wir leben weiter“, flüsterte sie. „Luke werde ich nie verzeihen können, aber vielleicht mir selbst, dass ich ihm vertraut habe. Dad und Micki haben ihm auch vertraut, und sie würden es bestimmt nicht wollen, dass ich mich mein Leben lang schuldig fühle.“
    Jake wartete. Das Leben wartete. Die Nacht war ruhig und mild, und die silberweißen Mondstrahlen machten das Dunkel erträglich wie eine tröstliche Berührung.
    Es war Zeit zu gehen.
    Sie richtete sich auf und wandte sich um. Jake stand mit ernster Miene ein paar Meter entfernt.
    „Danke, dass Sie mitgekommen sind.“
    „Es ist mir eine Ehre.“
    Er hatte die richtigen Worte gefunden. Tori suchte sich ihren Weg zurück durch die Trümmer, aber Jake kam ihr auf halbem Weg entgegen. Als sie plötzlich stolperte, war er sofort bei ihr und nahm ihre Hand.
    „Alles okay?“, erkundigte er sich leise.
    Tori nickte und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Es fühlte sich so selbstverständlich an, seine Hand zu halten, also beließ sie es einfach dabei.
    „Es war herrlich hier“, flüsterte sie. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie herrlich. Meine Mum und mein Dad, meine Schwester, unsere Freunde, Hunde, die Hühner …“
    „Hühner?“
    „Ja, mein

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