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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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vergaß, wer sie war.
    Nicht vertrauen, nie mehr.
    „Entschuldigen Sie mich“, fügte sie mit unsicherer Stimme hinzu. „Ich bin wirklich sehr müde, und Rusty wartet bestimmt schon. Ihnen allen eine gute Nacht.“
    Und bevor sie sich endgültig in der Magie dieses Abends … und in Jakes Blick verlor, stand sie auf und verließ die Terrasse.
    Langsam, ohne zu rennen, obwohl sie am liebsten schnellstmöglich geflüchtet wäre …

5. KAPITEL
    Tori war so erschöpft, dass sie ein paar Stunden lang tief und fest schlief. Aber die Dämonen der Vergangenheit blieben in der Nähe. Da nützte das wundervolle Essen nichts, auch nicht das herrlich weiche Bett und das Gefühl, umsorgt zu sein. Wie jede Nacht in den letzten sechs Monaten, wachte sie um drei Uhr auf und war hellwach. Und wie immer konnte sie nicht wieder einschlafen, sondern starrte in die Dunkelheit.
    Rusty lag an der Tür, wie immer um diese Zeit, als warte er darauf, dass jemand nach Hause kam.
    „Es wird Zeit, dass wir beide aufhören, auf sie zu warten“, sagte sie leise zu ihm, aber er fiepte und kratzte an der Tür. Also stand sie auf und öffnete sie, um ihm zu zeigen, dass niemand davor stand.
    Dann ging sie auf die Veranda und schaute zu den Bergen hinauf. Der Mond stand hoch und voll am Himmel, und sein silbriges Licht milderte die harten schwarzen Schatten der Landschaft.
    Rusty stupste mit der Nase gegen ihr Fußgelenk und jaulte leise.
    „Wir hätten oben am Hügel bleiben sollen“, flüsterte sie und streichelte ihn. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl, dass wir gegangen sind.“
    Und doch war es so am besten. Sie musste ein neues Leben beginnen. Dennoch war ihr, als hätte sie dort oben etwas Wichtiges vergessen.
    „Vielleicht müssen wir Abschied nehmen. Komm, Rusty, wir fahren hinauf, sagen Lebewohl und versuchen dann, nach vorn zu blicken.“
    Tori kehrte ins Zimmer zurück, zog sich Jeans und Windjacke an und verließ das Haus über die Veranda, um niemanden zu wecken. Rusty humpelte ihr hinterher. Sie durchquerte den Rosengarten, bog um die Ecke zum Parkplatz – und prallte unerwartet mit Jake zusammen.
    Sie schnappte nach Luft, schwankte leicht, brachte aber kein Wort hervor.
    Er hielt sie an den Schultern fest, bis sie sicher stand. „Wollten Sie ausreißen?“ Amüsiert betrachtete er sie. „Müssten Sie nicht Stock und Bündel auf der Schulter tragen? Ohne das macht Weglaufen wenig Sinn.“
    „Wir wollen nicht weit.“ Ihre Stimme klang nicht so fest, wie sie es sich gewünscht hätte. „Warum sind Sie auf?“
    „Ich konnte nicht schlafen. Was ich beim Essen erfahren habe, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Einiges muss ich erst verarbeiten.“
    „Zum Beispiel, dass Ihr Vater Sie wirklich geliebt hat?“
    „Davon bin ich noch lange nicht überzeugt.“ Sein Lächeln verblasste. „Und Sie … wohin wollen Sie?“
    „Auf den Hügel.“
    „Haben Sie etwas vergessen?“ Er sah sie forschend an.
    „Ich … ja.“
    „Möchten Sie Gesellschaft?“
    Tori zögerte. Ihr Verstand riet ihr ab, aber an dieser Nacht war etwas Besonderes. Und auch an diesem Mann.
    „Wir sind zu schnell weggegangen“, sagte sie leise. „Morgen werden Rusty und ich ein neues Leben beginnen. Das letzte halbe Jahr haben wir immer nur von einem Tag zum anderen gelebt, und ich dachte … Heute Nacht will ich einfach nur Abschied nehmen.“
    „Das verstehe ich.“ Jake griff nach ihren Händen. „Darf ich Sie fahren?“
    „Ich …“
    „Wenn Sie allein sein möchten, warte ich hier, bis Sie wiederkommen“, bot er an. „Ich werde inzwischen versuchen, meine eigenen Geister loszuwerden. Und wenn Sie bis zum Morgengrauen nicht zurück sind, fahre ich hinauf und verlange von Ihren Geistern, dass sie Sie mir zurückgeben. Sie gehören in die reale Welt, Tori, die Welt von morgen und übermorgen. Heute Nacht wird sie auf Sie aufpassen. Ich werde auf Sie aufpassen.“
    Da schwebte es wieder im Raum, dieses Wort Vertrauen, bedrohlich und beängstigend. Aber die Nacht war so still und schön, und Tori las in Jakes Augen Mitgefühl und Verständnis, das ihr unendlich guttat.
    Sie konnte nicht widerstehen.
    „Dann … ja, bitte“, flüsterte sie. „Es wäre schön, wenn Sie mitkommen.“
    So fuhren sie hinauf, Jake am Steuer, Tori neben ihm, mit Rusty auf dem Schoß. Der kleine Hund ließ Jake nicht aus den Augen.
    Auch Tori musste immer wieder zu ihm hinsehen. Sie verstand ihre Gefühle nicht, wusste nicht, ob es richtig gewesen war, sein Angebot

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