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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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merklich erstarrte, bevor sie sich abwandte.
    Sie hatte Angst.
    Dein Fehler, dachte er zerknirscht, du hättest dich zurückhalten sollen.
    Die Angestellte tauchte wieder neben ihnen auf. „Hat Madam sich entschieden?“, erkundigte sie sich mit einem Lächeln.
    „Ja, Madam nimmt es.“ Toris Stimme bebte ein wenig. „Madam liebt Liebesromane, seit sie dreizehn ist, und sie weiß, wann sie rettungslos verloren ist.“
    „Heißt das, ich darf es dir schenken?“, fragte er.
    „Ja, das heißt es wohl … Danke, Jake.“
    Unterwegs holten sie sich etwas vom Chinesen, weil Tori einfach zu müde war, um essen zu gehen.
    Normalerweise aß Jake an der Kücheninsel, da sich auf seinem Esstisch Fachzeitschriften, halb beschriebene Blätter und Bücher stapelten. Jetzt hatte er die Wahl: entweder Tori an die schmale Kücheninsel zu bitten oder alles abzuräumen und ordentlich zu stapeln. Ersteres widerstrebte ihm, Letzteres würde ihn mindestens eine halbe Stunde kosten.
    Und da er nicht mehr viel Zeit hatte, um Tori dazu zu überreden, doch hierzubleiben, machte er es sich ganz einfach. Jake kippte kurzerhand den Tisch an, und dann lagen die Sachen auf dem Boden, und der Tisch war leer.
    Hey, wann hatte er diesen Tisch zuletzt richtig gesehen? Das Ding hatte ihn einen Haufen Geld gekostet, ein toller Tisch.
    Oder doch nicht? Er war in kühlem Grau lackiert, passend zu den kühlen grauen Wänden. Ihm fielen Toris Bemerkungen wieder ein. Hmm.
    Während sie aßen, warf sie einen Blick auf das Chaos auf dem Fußboden. „Du brauchst Tage, um das alles wieder zu ordnen“, meinte sie.
    „Und wenn schon.“ Wenn sie weg ist, habe ich alle Zeit der Welt, dachte er. Falls sie weg ist.
    Wie fing er es am besten an, sie zum Bleiben zu bewegen?
    Er schob es noch ein bisschen hinaus. Sie aßen, tranken Mineralwasser und hörten Musik. Jake hätte gern ein Bier gehabt, aber wenn es wieder Probleme mit Janceys Katheter gab, musste er wieder ins Krankenhaus. Seine Musik gefiel Tori – die hatte der Innendekorateur nicht ausgesucht.
    „Wann geht morgen dein Flieger?“, fragte Jake schließlich.
    „Am späten Nachmittag. Ich werde wohl ausschlafen.“
    „Kein Sightseeing mehr?“
    „Ich habe gehört, Soho soll interessant sein“, sagte sie. „Aber du musst ja morgen arbeiten, oder?“
    Am Montag lag immer besonders viel an. Wenn Jake sich freinahm, dann mussten Patienten nach Hause geschickt werden. In Gedanken ging er die Fälle durch. Nein, nichts zu machen.
    „Du hättest mir sagen sollen, dass du kommst.“ Er konnte einen vorwurfsvollen Unterton nicht vermeiden. „Dann hätte ich etwas drehen können.“
    „Ich wollte deinen Alltag nicht durcheinanderbringen. Soho kann ich mir auch auf dem Weg zum Flughafen ansehen. Ich nehme ein Taxi, du brauchst nicht mitzukommen.“ Doch ihre Stimme zitterte leicht, und Tori berührte abwesend ihre neue Halskette.
    „Bleib noch, Tori.“
    „Nein, Jake, ich muss nach Hause. Dort wartet ein Neuanfang auf mich.“
    „Den kannst du auch hier haben.“
    „Das Thema hatten wir doch bereits, oder?“
    „Ich würde dich gern heiraten.“
    Tori schnappte hörbar nach Luft. „Das hast du schon einmal gesagt“, flüsterte sie, spielte dabei immer noch mit der Kette. „Und nur weil ich ein Kind von dir bekomme, musst du mich nicht heiraten.“
    „Ich glaube, ich liebe dich.“
    Sie blickte ihn über den Tisch hinweg an, ein leicht amüsiertes Lächeln spielte nun um ihren Mund. „Du glaubst es?“
    „Ich weiß es nicht“, gestand er ein. „Verdammt, Tori, ich habe so etwas noch nie gemacht.“
    „Was gemacht?“
    „Mich … auf jemand eingelassen.“
    „Das hört sich so an, als wäre es gegen deinen Willen geschehen.“
    „Was soll ich sagen?“ Resigniert fuhr er sich durchs Haar. „Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was ich fühle. Aber wir werden Eltern. Du musst dir sowieso ein neues Leben aufbauen. Du hast alles verloren …“
    „Nicht alles“, widersprach sie scharf.
    „Okay, du hast deine Hunde“, lenkte er ein.
    „Ich habe mein Zuhause.“
    „Ein Wohncontainer.“
    „In einem kleinen Ort, in dem ich aufgewachsen bin. Die Menschen kennen mich, und ich kenne sie.“ Nun klang sie ernsthaft verärgert. „Genau wie du habe ich meine Arbeit, und sie ist mir sehr wichtig. Aber ich habe noch mehr. Eine Heimat. Meine Eltern haben in Combadeen gelebt und sind dort begraben. Meine Schwester und ihr Baby auch. Natürlich leide ich immer noch unter dem, was geschehen

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