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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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aufziehen?“, hörte er sich ruhig sagen.
    Damit war die Entscheidung gefallen. Er musste es verheimlichen, sonst würde man ihm Fragen stellen, die er weder hören noch beantworten wollte. Um sich zu schützen, ging er in die Offensive und fügte, ohne lange darüber nachzudenken, hinzu: „Falls Sie einen Schlüssel zum BTM-Schrank haben.“
    Heiß stieg Alice das Blut in die Wangen.
    Sie riss den Blick von seinem Gesicht los. Es war schmaler geworden, kantiger, der Ausdruck in seinen Augen distanziert, fast abweisend. Hatte Andrew Barrett sich so sehr verändert, oder wollte er nur nicht verraten, dass sie sich kannten?
    Schön, von mir aus, dachte sie trotzig. Tun wir so, als wären wir uns nie begegnet.
    Seine Bemerkung war ein Warnschuss gewesen. Wenn sie auch nur einen Ton von den Gerüchten verlauten ließ, die ihr damals in London zu Ohren gekommen waren, würde er ihre Vorgesetzten darauf hinweisen, dass sie ihr besser keinen Zugang zum Giftschrank gewährten.
    Zorn stieg in ihr auf und mischte sich mit den anderen Gefühlen, die sie aufwühlten, seit sie Andrew wiedergesehen hatte. Doch auch wenn ihr schwacher Körper verräterisch reagierte, so wusste sie doch, dass sie in diesen Mann nicht mehr verliebt war. Darüber war sie hinweg, seit sie vor seinem Schreibtisch gestanden und er ihr eröffnet hatte, dass er ihr nicht mehr vertraute. Sie müsse gehen.
    Den Job aufgeben, den sie liebte.
    Alice hatte versucht, ihn dafür zu hassen, aber das war ihr nicht gelungen.
    Ihr war klar gewesen, dass er in seiner Position nicht anders hatte handeln können. Und anstatt eine offizielle Untersuchung einzuleiten, die für immer in ihren Papieren gestanden hätte, hatte er ihr die Gelegenheit gegeben, von sich aus zu kündigen.
    Ironischerweise hatte sie niemals die Gerüchte glauben können, die über ihn in Umlauf gewesen waren. Dass er eine Frau prügeln und misshandeln würde, war in ihren Augen genauso absurd wie der Vorwurf, sie, Alice, hätte Drogen gestohlen.
    Er hingegen schien dieses Vertrauen in sie nicht zu haben. Seine Bemerkung über den Giftschrankschlüssel sprach für sich, und das schmerzte.
    Auch wenn man zu Unrecht mit Dreck beworfen wurde, etwas blieb immer kleben. Manchmal genug, um ein Leben zu ruinieren. Alice hatte einen dumpfen Druck im Magen, als sie die Ampulle aus dem Schrank nahm und die Entnahme im Buch vermerkte. Sie spürte, dass Andrew sie dabei beobachtete.
    Wie vorgeschrieben überprüfte Jo den Vorgang noch einmal, verglich den Namen des Mittels mit dem Eintrag, dann die Menge und das Verfallsdatum. Trotz aller Mühe zitterten Alice’ Hände, als sie die Ampulle öffnete und den Inhalt in eine Spritze zog.
    „Du solltest wirklich etwas essen“, flüsterte Jo ihr zu.
    Alice brauchte etwas ganz anderes – Abstand von dem neuen Kollegen. Wie sollte sie mit ihm zusammenarbeiten, wenn er sie ständig überwachte?
    Natürlich könnte ich die Abteilung wechseln, überlegte sie. Auf die Kardiologie gehen oder in die Pädiatrie. Aber sie arbeitete so gern hier, wo sie jeden Tag gefordert war, wo es darum ging, Menschenleben zu retten. Die Arbeit in der Notaufnahme hatte ihr geholfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    Entschlossen konzentrierte sie sich auf ihre Patientin. Das Morphin begann zu wirken. Alice betrachtete das geschwollene und bläulich verfärbte Gesicht, die geprellten Rippen und den gebrochenen Arm. Dass jemand eine Frau brutal verprügeln konnte, ging über ihren Verstand.
    Sie sah auf und suchte Andrews Blick, wohl wissend, dass ihr Mitgefühl sich in ihren Augen spiegelte.
    Zwar hatte sie die Gerüchte über ihn nie geglaubt, aber das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden. So hatten sie beide etwas, das ihre Kolleginnen und Kollegen nicht wissen sollten, und es war besser, Distanz zu halten, denn das bedeutete Sicherheit.
    Andrew begegnete ruhig ihrem Blick.
    Zumindest im Moment war keiner von ihnen im Vorteil.
    Was für ein Desaster.
    Alice wusste anscheinend mehr, als er gedacht hätte. Hielt sie noch Kontakt zu ihren Freunden in London? Zu Leuten, die sich gern darüber ausließen, dass es eine polizeiliche Untersuchung gegeben hatte, in die ein gewisser leitender Chefarzt aus der Notaufnahme verwickelt gewesen war?
    Als er hierhergekommen war, war er sich sicher gewesen, den perfekten Ort für Emmy und sich gefunden zu haben. Obwohl sie erst seit einer Woche hier waren, hatte er seine Tochter noch nie so glücklich gesehen. Das hatte ihn darin

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