Julia Ärzte zum Verlieben Band 47
pflichtbewusste Krankenschwester legte sie Alice ihre kleine Hand auf die Stirn und machte ein skeptisches Gesicht. „Ich glaube, du hast Fieber.“
„Wirklich?“ Andrew hob die Hand und fühlte selbst. „Nein, ich glaube nicht. Ihre Stirn ist nicht heiß.“
Es war eine ganz leichte Berührung. Er strich Alice zärtlich die Locken aus dem Gesicht, und sie las die gleiche Zärtlichkeit in seinen Augen, als er sie anblickte.
Emmy beobachtete die beiden. „Daddy, vielleicht kann Alice in dein Bett gehen.“
Für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen. Vor Verlangen? Oder war er beunruhigt? Alice wusste nicht, wie sie es deuten sollte.
„Warum, Sweetheart?“, fragte er.
„Weil ich auch immer in dein Bett darf, wenn ich krank bin, und dann geht es mir viel, viel besser!“
„Ach so …“ Andrew schaute zu Alice und schenkte ihr ein vielsagendes Lächeln. „Meinst du, du würdest dich gleich viel besser fühlen, Alice?“
„Äh … Im Moment vielleicht noch nicht.“ Ein Lachen stieg in ihr auf, und sie sah ein vergnügtes Funkeln in seinen blauen Augen. Und dann hatte sie den Eindruck, dass sich in seinem Blick widerspiegelte, was sie fühlte.
Starke, überwältigende Liebe.
„Nein.“ Andrew nickte. „Jetzt noch nicht. Jetzt wird erst die Suppe gegessen. Und du, junge Dame …“ Er beugte sich so über Alice, dass er mit seiner Tochter auf Augenhöhe war. „Du kommst mit mir. Ben und Paddington Bear haben sicher auch Hunger.“
Eine Lebensmittelvergiftung steckte man nicht so einfach weg. Es dauerte noch einige Tage, bis Alice sich fit genug fühlte, um wieder zu arbeiten. Leider würde es möglicherweise noch länger dauern, bis sie wieder das Bett mit Andrew teilten konnte.
„Ich habe zwei Tage nicht die Pille genommen“, bekannte sie nach einem langen, leidenschaftlichen Kuss, als sie abends zusammen auf dem Sofa lagen.
„Es hätte sowieso keinen Sinn gemacht, weil du sie ja doch gleich wieder ausgespuckt hättest.“ Andrews Hand wanderte über ihre Seite zu ihrer Hüfte. „Du hast abgenommen, Liebes. Bist du sicher, dass es nicht zu anstrengend für dich ist?“
„Mir geht’s gut, aber … es ist zu riskant.“
„Ich habe mir eine Großpackung Kondome besorgt“, erklärte Andrew. „Schon vor Wochen, gleich nach unserer ersten Nacht.“
Das hatte sie nicht erwartet. „Tatsächlich? Davon hast du mir nie erzählt.“
„Wozu auch? Wenn du unbedingt sicher sein willst, benutzen wir sie als zusätzlichen Schutz.“
Unbedingt sicher sein? Was meinte er damit? Dass es keine Katastrophe wäre, wenn sie schwanger wurde?
Oh doch, es wäre schrecklich!
Mit ihrer Schwangerschaft hatte Melissa ihn schließlich dazu erpresst, sie so schnell wie möglich zu heiraten. Alice wollte unter allen Umständen vermeiden, dass er sich wieder in eine Falle getrieben fühlte.
Besonders jetzt, wenn es den Anschein hatte, als würde sich alles so entwickeln, wie sie es sich immer erträumt hatte. Wenn es mehr als wahrscheinlich war, dass Andrew ihr irgendwann einen Heiratsantrag machte.
Aber er sollte es tun, wenn er so weit war. So wie sie selbst, musste er absolut sicher sein, dass sie für den Rest ihres Lebens zusammenbleiben wollten. Und sie war bereit zu warten, solange es eben dauerte.
Jo hatte sich schneller erholt als Alice.
„Super Methode, ein paar Kilo abzuspecken“, meinte sie eine Woche später munter.
„Ist das dein Ernst? Ich schinde mich lieber einen Monat lang jeden Tag im Fitnessstudio, als das noch einmal durchzumachen!“
„Fitnessstudio kannst du vergessen. Im Moment siehst du nicht gerade so aus, als würdest du das durchhalten. Du hast dich noch nicht richtig erholt, oder?“
„Allmählich geht es mir besser. Es dauert wahrscheinlich eine ganze Weile, ehe man wieder richtig mit Appetit isst.“
In der folgenden Woche schrillten bei ihr die ersten Alarmglocken, weil ihr beim Anblick von Essen immer noch leicht übel wurde.
Dann stellte sie fest, dass ihre Periode schon ein paar Tage überfällig war.
Es war kein Problem, sich auf der Station einen Schwangerschaftstest zu besorgen und mit ihm in einem ruhigen Moment auf die Toilette zu gehen.
Weitaus schwieriger war es, das schockierende Resultat zu akzeptieren.
Sie war schwanger.
So viel zum zusätzlichen Schutz. In der Nacht, bevor sie krank wurde, hatten sie sich geliebt, und es war ihre fruchtbare Zeit gewesen. Einen schlechteren Moment hätten sie sich nicht aussuchen können.
Alice saß auf
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