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Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Matthews Kate Hardy Marion Lennox
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geblieben war. Damals hätte er sie an einen muskulösen Berglöwen erinnert – heute hingegen an einen halb verhungerten Wolf.
    „Wenn du so weitermachst, wird unser intimes Wiedersehen extrem einseitig“, meinte er trocken.
    Leah war einer Körperregion gefährlich nahe gekommen, zu der sie Abstand halten wollte, und erstarrte unwillkürlich.
    „Allerdings kann man alles andere später nachholen“, fügte er samtweich hinzu.
    Das Versprechen in seiner tiefen, dunklen Stimme weckte ein verheißungsvolles Prickeln auf ihrer Haut. So war es schon immer gewesen: Sanfte Worte oder eine leichte Berührung genügten, dass sie bei ihm schwach wurde. Sehnte sie sich so sehr nach Aufmerksamkeit und Zuwendung, dass sie begierig zugriff, wenn er ihr beides bot?
    Energisch wrang sie den Waschlappen aus und hängte ihn über den Handlauf. „Dusch dich ab. Ich warte draußen .“
    Als er lachte, zog sie einfach den Duschvorhang zu und zählte bis zwanzig. „So, die Zeit ist um!“, rief sie dann.
    Stille.
    „Gabe?“
    Immer noch keine Antwort.
    „Gabe?“ Auch wenn sie keine beunruhigenden Geräusche gehört hatte, verunsicherte sie sein Schweigen. Sie riss den Vorhang beiseite. Mit geschlossenen Augen lehnte er an der Wand, während ihm das Wasser über den Körper lief.
    „Ich wusste es doch!“ Leah stellte den Wasserhahn ab. „Du warst viel zu lange hier drin. Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten.“
    „Und wenn schon. Dafür bin ich endlich wieder sauber.“

3. KAPITEL
    Gabe hasste es, sich so schwach zu fühlen. Für einen Mann, den sein Körper nie im Stich gelassen hatte, war es eine demütigende Erfahrung. Aber wenn seine Verletzungen Leah dazu brachten, ihm eine zweite Chance zu geben, wollte er sich nicht beschweren.
    „Kann ich nicht OP-Kleidung anziehen?“ Missmutig betrachtete er das Flügelhemd, das sie ihm hinhielt.
    „Wie sollen wir dein Bein versorgen, wenn du eine lange Hose anhast?“
    „Eine kurze Sporthose würde es doch auch tun, oder?“
    „Wir haben keine, du musst dich also mit dem Hemd zufriedengeben.“
    „Du könntest die Hosenbeine abschneiden, dann wäre es eine Shorts.“ So schnell gab er nicht auf.
    „Wenn du ein paar Tage hierbleiben würdest, schon, aber ich bezweifle, dass du dazu bereit bist. Und nun hör auf zu nörgeln.“ Sie band die beiden Bänder am Rücken zu einer Schleife und führte Gabe zum Bett.
    Unwillig musste er sich eingestehen, dass es guttat, sich im Bett ausstrecken zu können. Zufrieden war er trotzdem noch nicht. „Hast du einen Rasierer für mich?“ Gabe rieb sich das Kinn.
    „Noch nicht. Du kannst froh sein, dass wir eine Zahnbürste gefunden haben. Möchtest du sitzen oder liegen?“
    „Sitzen.“
    Sie stellte ihm das Bett ein, damit er es bequem hatte, schüttelte das Kopfkissen auf und deckte sein gesundes Bein zu. „Das mit dem Rasieren erledigen wir später. Du hast für den Moment genug getan.“
    Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, aber nach der warmen Dusche war er völlig fertig. Zu lange hatte sein Körper unter Adrenalin gestanden.
    „Kann sein, aber der Bart muss ab“, blieb er hartnäckig, obwohl ihm schon die Augen zufielen. Nur ein paar Stunden schlafen, bis der Tropf durchgelaufen ist, dachte er, dann kann ich nach Hause.
    „Du bekommst deine Rasur, keine Bange“, versprach Leah. „Aber eins nach dem anderen.“ Sie schloss ihn an die Infusion an, und erst jetzt nahm er seine Umgebung richtig wahr.
    Misstrauisch sah er sich um. Ambulante Patienten verlegte man nicht in ein normales Krankenzimmer. „Warum bin ich hier?“
    „Jeff hat eine Infusion und Antibiotika angeordnet.“
    „Das weiß ich auch!“, fuhr er auf. „Aber das hätte ich auch in der Notaufnahme haben können.“
    Die Tür ging auf, und Jeff kam herein, Röntgenaufnahmen und andere Unterlagen in der Hand. „Ich habe dich stationär aufnehmen lassen, Gabe, zur Beobachtung.“
    „Nicht nötig. Mir geht’s gut und …“
    „Ja, natürlich geht es dir gut“, unterbrach Jeff ihn beschwichtigend. „Aber es könnte dir besser gehen, und genau das wollen wir erreichen. Ich habe deine Röntgenaufnahme dem Kollegen Smithson in der Orthopädie gezeigt, und er ist ganz meiner Meinung. Als du dir die Schulter ausgerenkt hast, hast du dir gleichzeitig dein Handgelenk schwer gezerrt. Deine Schulter sieht gut aus, aber für die Hand empfiehlt er eine Schiene, sieben Tage lang mindestens.“ Er blickte Gabe über den Rand seiner Lesebrille an.

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