Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

wurde das Gefühl nicht los, dass sie genau darauf hoffte.
    „Ich fühle mich geschmeichelt, dass du dich so auf unsere Verabredung freust, tesoro .“
    „Ich mag diese Veranstaltungen nicht, aber ich habe versprochen hinzugehen. Was willst du noch?“
    „Begeisterung?“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Ich habe ein Kleid gekauft, ich schätze, es wäre schon schön, wenigstens die Chance zu haben, es zu tragen.“
    „Ein Kleid? Bene. Ich freue mich schon darauf, zum ersten Mal deine Beine zu sehen.“ Weil er sich auf die Straße konzentrierte, bemerkte Dino ihre gerunzelte Stirn nicht. „Ist das der Wagen? Der Rote?“
    „Ja, sieht so aus.“ Ihre Stimme klang seltsam, aber als er sie ansah, blitzte sie ihn nur an. „Behalt die Augen auf der Straße, oder du landest im Graben.“ Konzentriert sah sie durch die Windschutzscheibe, um bei dem starken Schneefall etwas zu erkennen. „Der Mann dort winkt. Warum winkt er? Er hätte im Warmen bleiben sollen, bis wir da sind. Es gibt keinen Grund …“ Sie brach ab. „Oh nein! Meinst du …?“
    „Bei unserem Glück“, sagte Dino gepresst. „Ruf an und frag, wie es mit dem Helikopter aussieht. Wenn das nicht klappt, soll uns die Polizei unten am Pass abpassen.“
    „Dir ist jede Entschuldigung recht, um schnell zu fahren.“
    Dino schmunzelte verwegen. „Ich bin waschechter Italiener. Das reicht als Entschuldigung.“
    Während Megan telefonierte, manövrierte er ihren Wagen den Pass hinauf und hielt schließlich vor dem roten Auto.
    Die Tür wurde von dem Mann aufgerissen, der ihnen zugewunken hatte. „Sind Sie der Arzt? Warum zum Teufel haben Sie so lange gebraucht? Ich werde mich beschweren, wenn das hier vorbei ist. Das Baby kommt, Sie müssen etwas tun.“ Er hyperventilierte beinahe. Dino legte seine Hand auf die Schulter des Mannes, versuchte ihn zu beruhigen und über seine Unhöflichkeit hinwegzusehen.
    „Atmen Sie tief durch.“ Er kletterte aus dem Auto und fand sich knietief im Schnee wieder. Die Kälte durchdrang sofort seine Kleidung. „Wann haben die Wehen eingesetzt?“
    „Vor etwa zehn Minuten. Ich glaube, es liegt am Stress. Wir hätten nie losfahren dürfen, aber Sue wollte, dass wir zu Weihnachten alle bei ihrer Mutter sind. Wenn wir nicht gefahren wären, würden wir festsitzen und …“
    „Hi, Mike, ich bin’s.“ Megan kämpfte sich durch den Schnee und klopfte dem Mann freundlich auf die Schulter. „Beruhige dich. Es wird alles gut, das verspreche ich dir. Wir müssen nur unsere Ausrüstung holen, dann kümmern wir uns um sie.“
    Der Mann holte tief Luft und fluchte laut: „Es ist überhaupt nicht gut, Meg. Nicht jede Frau ist stark, und Sue verträgt kaltes Wetter schon unter normalen Bedingungen schlecht. Sie ist empfindsam und feminin – nicht wie du.“
    Dino sah, wie sich Megans Gesichtsausdruck veränderte.
    „Genau“, erwiderte sie tonlos, „dann holen wir sie besser hier raus, oder?“
    Sie holte ihre Tasche aus dem Auto und taumelte unter dem Gewicht. „Wir sind hier, und wir sind gut in dem, was wir tun. Dr. Zinetti hier hat sogar eine olympische Goldmedaille.“
    Mike wischte sich den Schnee aus dem Gesicht. „Eine olympische Goldmedaille? Verleihen sie die für das Entbinden von Babys?“
    „Skiabfahrt der Männer, du Idiot. Geh zurück zu Sue, wir sind gleich bei euch.“ Megan gab ihm einen Schubs. „Und lächle. Sag ihr, dass alles gut wird. Wir sind direkt hinter dir.“
    Während sich Mike durch den Schnee zu seinem Auto kämpfte, griff Megan nach einem Ersatzmantel. „Was für ein Idiot. Er war schon früher so.“
    „Du kennst ihn? Ist er ein Exfreund?“ Dino bemerkte erst, wie kalt seine Stimme geklungen hatte, als sie ihn erstaunt ansah.
    „Denkst du wirklich, ich würde mich mit so einem Weichei einlassen? Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Und er war schon damals so rückgratlos. Er gehört zu der Sorte Mann, die eine wirklich zerbrechliche Frau brauchen, um sich stark und männlich zu fühlen.“ Sie stockte. „Du siehst aus, als wolltest du jemanden verprügeln. Was ist dein Problem? Ich weiß, dass Mike einem auf die Nerven gehen kann, aber wenn man tief Luft holt, vergeht das. Du wärst auch angespannt, wenn deine Frau in einer Schneewehe ein Baby bekommt.“
    Dino schloss seine Jacke. „Er war unhöflich zu dir.“ Aber seine primitive Reaktion überraschte ihn selbst. „Das hat mir nicht gefallen.“
    „Mir auch nicht, aber so ist das Leben.“
    Weil jetzt weder der richtige