Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
paar Mal im Jahr in Armadillo Lake gewesen, aber nie länger als eine Nacht geblieben.
„Ein Teil von mir überlegt, ob ich nicht lieber mit Rodney dorthin fahren sollte.“
Nein! Blake wollte ihre Familie kennenlernen, sehen, wo sie aufgewachsen war, und herausfinden, was diese Frau, die er für ihr Selbstbewusstsein bewunderte, an ihrer Heimatstadt so verunsicherte.
Darby war seine Partnerin, und sie brauchte seine Hilfe. Was für Probleme sie auch hatte, er würde ihr helfen. Das schuldete er ihr dafür, dass sie ihn während seiner Zeit als Assistenzarzt und zu Beginn seiner medizinischen Karriere unterstützt hatte.
„Ich kann mich benehmen. Sogar in einer Stadt namens Armadillo Lake.“ Er schmunzelte. „Klingt nach einem lustigen Ort zum Aufwachsen. Gibt es dort wirklich einen See?“
„Ja.“
„Und Armadillos, also Gürteltiere?“
„Ja.“
„Eure Schulmannschaft waren die Armadillos?“
Sie knirschte mit den Zähnen. „Ja.“
„Lass mich raten, euer Schulmaskottchen war ein riesiges Gürteltier?“
Den Blick fest auf ihren Teller gerichtet nickte Darby.
„Ich wette, das hat bei Footballspielen einen tollen Eindruck gemacht.“ Er schmunzelte. „Ein Gürteltier.“
Darby war ganz still geworden und sah aus, als betete sie inständig, er würde es nicht erraten. Aber wenn es um Darby ging, bemerkte Blake alles.
„Du warst das Maskottchen, stimmt’s?“
Am nächsten Morgen war Darby kaum aus ihrem Auto gestiegen, als Blake auch schon neben ihr auf dem Angestelltenparkplatz der Praxis stand. „Ich habe heute Morgen nach Mr Hill gesehen. Er will unbedingt nach Hause, dabei war er erst eine Nacht dort.“
Sie ignorierte ihn genauso wie seinen Lachanfall gestern, als sie zugab, dass sie früher das Gürteltierkostüm zu allen großen Schulsportereignissen getragen hatte.
Kein niedliches Kostüm, das ihre Beine zeigte. Nein, sie hatte in einem höllisch heißen Ganzkörpervinylanzug gesteckt, der aussah, als stammte er aus einem billigen Godzillafilm. Und alles nur, um einen Jungen zu beeindrucken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
„Er setzt den Krankenschwestern ganz schön zu.“ Unbeirrt redete Blake weiter, während er ihr zu ihren Büros folgte. „Die Nachtschwester hat erzählt, dass er die Infusion wieder herausgezogen hat. Sie hat sie neu gelegt und ihm gedroht, dass sie seine Hände an die Seitenteile des Bettes fesselt, wenn er das noch einmal tut.“
Das alles wusste Darby bereits. Sie hatte Mr Hill ebenfalls besucht. Blake war nur vor ihr im Krankenhaus gewesen, weil sie verschlafen hatte, aber sie hatte auch bereits nach ihren beiden Patienten gesehen.
Kein Wunder, dass sie heute Morgen nicht aus dem Bett gekommen war. Albträume über das kommende Wochenende hatten sie letzte Nacht wach gehalten. In diesen Träumen war sie nicht in dem sexy Kleid, das sie extra dafür gekauft hatte, sondern in dem schrecklichen Gürteltierkostüm auf dem Klassentreffen aufgetaucht. Und diesmal hatte nicht Trey sie ausgelacht. Blake hatte kopfschüttelnd mit dem Finger auf sie gezeigt und nicht verstanden, dass sie dazugehören wollte. Wie verzweifelt sie sich wünschte, dass er sie bemerkte.
Schweißnass war sie aufgeschreckt. Blake dazu bringen zu wollen, sie als Frau wahrzunehmen, war genauso dumm, wie damals das Maskottchenkostüm anzuziehen.
Wahrscheinlich fiel es sowieso niemandem auf, ob sie kam oder nicht. Sie musste nicht gehen.
Nein, Mandy würde es wissen. Hatte sie Darbys Einladung nicht deshalb so spät verschickt?
Wenn sie nicht hinging, hieß das auch, dass sie sich damit abfand, dass ihre Beziehung zu Blake nie mehr sein würde, als sie jetzt war. Auch wenn das, was sie hatten, wunderbar war, wollte Darby mehr.
Sie würde hingehen.
Und Spaß haben.
Während sie Blake dazu brachte, sie als Frau wahrzunehmen, würde sie Trey dafür leiden lassen, dass er den Kapitän der Cheerleader dem klugen Mädchen im Kostüm des Schulmaskottchens vorgezogen hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Dr. Darby Phillips war eine begehrenswerte Frau, die ihr Leben selbst in der Hand hatte. Sie hatte es weit gebracht, seit sie ein dummes Gürteltierkostüm getragen und sich nach einem Jungen verzehrt hatte, den sie nicht haben konnte.
Ihr Blick fiel auf den Mann, der neben ihr ging.
Zumindest konnte ihr in ihrer eleganten marineblauen Hose und der cremefarbenen Bluse niemand vorwerfen, dass sie wie ein schuppiges Tier aussah.
„Ach, komm schon, Dilly! Bist du immer
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