Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
würden.
Genauso wie ihre Hoffnungen in dieses gemeinsame Wochenende, die ein sinnliches Prickeln durch ihren Körper sandten, wenn er ihre Hand hielt – aber das war etwas anderes.
3. KAPITEL
Ungläubig starrte Darby auf das schmale Doppelbett, das das Zimmer in der Armadillo Lake Lodge beherrschte.
„Vergiss es“, warnte Blake. Er stützte die Hände in seine Hüften und musterte ebenfalls das Bett. „Ich schlafe auf keinen Fall auf einem Stuhl.“
Er dachte, sie wollte ihn nicht im Bett haben? Was würde er wohl sagen, wenn sie ihm gestand, dass sie sich vorstellte, wie es mit ihnen beiden in diesem Bett wäre? Fantasierte, das Wochenende mit ihm im Bett zu verbringen? Lachen, sich necken … etwas mehr …?
Wahrscheinlich würde er sie auslachen und ihr sagen, sie solle ernst sein.
Seufzend schüttelte sie die Dose mit fruchtig duftendem Desinfektionsmittel, das sie auf die kitschige braun-orange Decke gesprüht hatte, die wahrscheinlich in Gebrauch war, seit die Lodge eröffnet worden war.
„Ich habe nichts davon gesagt, dass du auf einem Stuhl schlafen musst.“
Wenn sie sich das Bett nicht teilten, würde sich das wie ein Lauffeuer herumsprechen. Das hier war Armadillo Lake. Jeder wusste über jeden Bescheid. Nachdem sie das Zimmer aufgeräumt hatte, würde Gertrude Johnson das pikante Detail jedem erzählen, der ihr zuhörte.
Solange Darby denken konnte, führten die Johnsons das einzige Hotel in einem Umkreis von dreißig Meilen. Wenn es den Tearoom nicht geben würde – das einzige gute Restaurant der Stadt – und den großen Festsaal, in dem alle großen Veranstaltungen der Stadt stattfanden, wäre die Lodge wohl schon vor Jahren pleitegegangen. Armadillo Lake zog einfach nicht viele Touristen an.
Nur nichts ahnende Frauen, die für ihr Highschoolklassentreffen hierherkamen, um den Mann ihrer Träume davon zu überzeugen, dass sie die Frau seiner Träume waren.
Sie drehte sich zu ihm um. Trotz der sechsstündigen Fahrt wirkte er frisch, nicht eine Falte war auf seiner Kleidung zu sehen. Nur ein einziges Mal würde sie ihn zu gern zerzaust sehen.
Dann blickte sie schnell wieder auf das Bett.
Okay, sie wollte ihn also zerzausen und das gründlich. Mehr als einmal. Eine Frau durfte schließlich träumen, oder?
Darby schluckte.
Sie musste ihre Fantasie im Zaum halten. Blake war hier, um ihr zu helfen. Wenn er sie endlich als Frau wahrnahm, dann war es eben so, aber sie würde sich ihm nicht an den Hals werfen. Entweder wollte Blake eine Beziehung mit ihr oder eben nicht.
Ihr Blick fiel wieder auf das Bett.
„Es ist groß genug für uns beide. Wir teilen es uns.“ Ihre Augen wurden schmal. „Du bleibst auf deiner Seite, und ich bleibe auf meiner. Ich nehme diese hier.“ Darby deutete auf die Bettseite in der Nähe des Bades.
Er lachte, als sie die Decke anhob und Desinfektionsmittel aufs Laken sprühte. „Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der Hotelbetten desinfiziert.“
Darby zuckte die Schultern. Sie hatte einfach zu viele Fernsehsendungen darüber gesehen, was in Hotelbetten herumkrabbelte, und sie brachte generell ihr eigenes Kissen mit.
„Hier.“ Sie warf ihm die Spraydose zu. „Du bist ja ein großer Junge. Desinfizier deine Seite selbst.“
Grinsend fing er die Dose auf, während sie ihre Sachen auspackte. Mit angehaltenem Atem zog sie ein schwarzes Spitzenteil aus ihrem Koffer und ließ es in die Schublade fallen, die sie auch bereits desinfiziert hatte.
Sie sah gerade rechtzeitig auf, um Blakes Blick zu bemerken, der ihren Bewegungen folgte, während sie ein Paar winziger Slips in die Schublade warf.
Er schluckte und zupfte am Kragen seines Polohemds.
Wenn dieses Wochenende auch sonst nichts brachte, aber Blake hatte endlich gemerkt, dass sie eine Frau war.
Eine Frau mit einem Faible für raffinierte Unterwäsche.
In diesem Augenblick wollte Blake sie.
Und jetzt? Konnten ihre Fantasien wahr werden oder führten ihre Hoffnungen nur ins Chaos?
Blake hängte seine Sachen in den winzigen Hotelschrank und kämpfte noch immer mit seiner Reaktion auf die knappe Seidenunterwäsche, die Darby aus ihrem Koffer gezogen hatte.
Wie hätte er ahnen können, dass sie eine Vorliebe für sexy Dessous hatte?
Aber woher auch? Ihre Beziehung war anders. Sie unterhielten sich nicht über Boxershorts oder Slips, Liebestöter oder feine schwarze Seide. Sie waren Geschäftspartner – und das sollte er im Hinterkopf behalten, anstatt sich vorzustellen, wie die Spitze
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